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Ti-Grace (Grace) Atkinson (geb. 9. November 1938) ist eine US-amerikanische radikal-feministische Aktivistin, Essayistin und Philosophin. Von einer Mitgründerin der Bürgerrechtsgruppe National Organization for Women (NOW) entwickelte sie sich zu einer international bekannten Führungsfigur des radikalen Feminismus und der lesbischen Aktivismus.[1]

Jugend und Ausbildung Bearbeiten

Ti-Grace Atkinson wurde am 9. November 1938 in Baton Rouge, Louisiana geboren und wuchs in einer prominenten republikanischen Cajun-Familie auf.[2] Ihr Vater, Francis Decker Atkinson, war Chemieingenieur bei Standard Oil und ihre Mutter, Thelma Atkinson, war Hausfrau.[3][4] Benannt wurde Ti-Grace nach ihrer Großmutter Grace: die ‚kleine‘ Grace, französich petite Grace.[5] In der Kindheit reiste sie viel mit den Eltern umher und besuchte verschiedene Schulen in Europa und in den Vereinigten Staaten.[5] Mit 17 Jahren heiratete sie einen Highschool-Freund, den Air Force Captain Charles Leeds Sharpless, von dem sie sich 1961 oder 1962 scheiden ließ.[3][2][6]

Nach der Scheidung erwarb Ti-Grace 1964 den Abschluss Bachelor of Fine Arts (BFA) an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. In Philadelphia beteiligte sie sich an der Gründung des Institute of Contemporary Art und war dessen erste Direktorin.[1] Zugleich war sie als Kunstkritikerin für die Zeitschrift ART news sowie als Malerin tätig und arbeitete mit Künstlerinnen wie Elaine de Kooning zusammen.[7] Im Jahr 1969 veröffentlichte die Londoner The Sunday Times ein Porträt von Ti-Grace in einer Serie der berühmten Fotografin Diane Arbus.[8][9]

1967 zog Atkinson nach New York City, wo sie an der Columbia University ein Philosophie-Studium und eine Doktorarbeit über Gottlob Frege begann.[10] Parallel dazu unterrichtete sie als Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten und Hochschulen Politische Philosophie, Philosophie der Logik sowie Ästhetik und Philosophie des Feminismus.[1] 1991 machte sie ihren Master-Abschluss, schloss ihre Dissertation aber nicht ab.[5]

Feminismus Bearbeiten

Als Studentin hatte Atkinson das Buch von Simone de Beauvoir Das zweite Geschlecht gelesen und einen Briefwechsel mit der französischen Autorin angefangen. De Beauvoir schlug ihr vor, mit der bekannten Feministin Betty Friedan in den USA in Kontakt zu treten, die zu dieser Zeit dabei war, die National Organization for Women (NOW) ins Leben zu rufen. Atkinson beteiligte sich an der Gründung der NOW, war im nationalen Vorstand tätig und wurde 1967 zur Präsidentin der New Yorker Gruppe gewählt.[1]

Bald kam es zu Kontroversen über Themen wie Abtreibung und Lesbianismus, weil Atkinson einen radikaleren Standpunkt vertrat als die NOW.[11] Auch kritisierte sie die internen Strukturen der Organisation, die sie als zu patriarchal empfand. Als die NOW Atkinsons Vorschlag ablehnte, flachere Hierarchien in NOW einzuführen, trat sie 1968 vom Vorsitz zurück und verließ die Organisation.[12]

Nach ihrem Austritt gründete sie eine radikalfeministische Gruppe, die Bewegung des 17. Oktober, später umbenannt in The Feminists, und trat der ersten offen lesbischen Organisation Daughters of Bilitis (Töchter der Bilitis) bei.[13][14] Sie verfasste Streitschriften über Feminismus, die sie international bekannt machten wie "The Institution of Sexual Intercourse" (1968), "Radical Feminism and Love" (1969) sowie das Buch Amazon Odyssey (1974).[15][16] In ihren Schriften entwickelte sie ein politisches Konzept des Feminismus, das die Verweigerung des Zusammenlebens mit Männern ins Zentrum der Befreiungspraxis rückte und das in der Frauenbewegung weltweit unter dem Slogan „Feminismus ist die Theorie, Lesbianismus die Praxis“ umstritten war.[17][18][19] Die westdeutsche Frauenbewegung diskutierte 1974 beim Westberliner Lesben-Frühlings-Treffen in Anspielung auf Atkinson die Frage: „Ist Feminismus die Theorie und Lesbischsein die Praxis?“[20]

Atkinson verließ die Gruppe The Feminists 1971 wieder. Einer der Gründe dafür soll gewesen sein, dass die Gruppe ihren Mitgliedern verboten hatte, mit der Presse zu sprechen.[2] Verbittert soll sie nach ihrem Austritt geäußert haben: „Schwesternschaft ist mächtig. Sie tötet. Oft andere Schwestern“.[21]

1971 wurde Ti-Grace von der Katholikin und konservativen Aktivistin Patricia Buckley Bozell attackiert (unklar ist, ob es tatsächlich zu einer Ohrfeige kam), nachdem Atkinson etwas geäußert hatte, was Bozell als „eine analphabetische Tirade gegen den mystischen Leib Christi“ bezeichnete.[22][23]  Der Vorfall ereignete sich auf der Bühne des Auditoriums der Catholic University of America, wo Atkinson über die Jungfräulichkeit der Jungfrau Maria gesprochen hatte.[24]

Ti-Grace Atkinson beteiligte sich führend an Protesten gegen Richard Nixon, gegen das Manhattan Marriage Bureau und gegen geschlechtergetrennte Kleinanzeigen in der New York Times.[25][26][27] Sie befürwortete gewaltsamere Mittel des Aktivismus und bewunderte öffentlich die Italian-American Unity League und die linksradikalen Weathermen.[28][29][30]

In 1969, Atkinson and several other members marched into the Manhattan Marriage License Bureau to protest marriage contracts as fraudulent. Coverage in Life Magazine dubbed The Feminists as “active-and-angry-female militants

1969 marschierten Atkinson und einige andere Mitglieder in das Manhattan Marriage License Bureau, um gegen betrügerische Eheverträge zu protestieren. Die Zeitschrift Life Magazine bezeichnete die Feministinnen als "aktive und wütende weibliche Kämpferinnen".

Atkinson wandte sich öffentlich gegen die katholische Kirche und würde während einer Rede an der katholischen Universität körperlich angegriffen , weil sie die Sexualität der Jungfrau Maria erörterte und gegen die Ehe als eine Form geistiger und körperlicher Unterdrückung zu Felde zog,

Sie protestierte gegen die frauenfeindliche Politik des Ladies' Home Journal, kämpfte gegen die Heiratsvermittlung in New York City, setzte sich für eine Neugestaltung der Abtreibungspolitik ein, verteidigte öffentlich Valerie Solanas nach der Erschießung Andy Warhols und wurde von der New York Times als "haute thinker" des Feminismus gewürdigt.3

In dieser Zeit knüpfte sie auch eine Allianz mit Simone de Beauvoir, freundete sich mit ihr an und besuchte Paris, wo sie Reden über die Organisation von Anti-Vergewaltigungs- und Abtreibungsaktionen hielt. Sie unterstützte sich selbst, indem sie "am Rande der Gesellschaft lebte" und in ihren späteren Jahren kleine Forschungsstipendien erhielt und Teile ihres Archivs an Bibliotheken verkaufte.[31]

Atkinson war in den 1970er Jahren an Sagaris, einer experimentellen feministischen Sommerschule in Lyndonville in Vermont beteiligt, verließ die Organisation jedoch zusammen mit mehreren anderen Lehrkräften, nachdem die Schule ein Stipendium des Ms. Magazine angenommen hatte.[32]

Im Jahr 2013 initiierte Atkinson zusammen mit Carol Hanisch, Kathy Scarbrough und Kathie Sarachild das Manifest Forbidden Discourse: The Silencing of Feminist Criticism of 'Gender', das sie als „offene Erklärung von 48 radikalen Feministinnen aus sieben Ländern“ bezeichnete. Im August 2014 beschrieb Michelle Goldberg in The New Yorker, dass sie „alarmiert“ seien über „Drohungen und Angriffe, einige davon physisch, auf Einzelpersonen und Organisationen, die es wagen, das derzeit modische Konzept von Gender in Frage zu stellen.“Literatur


2006 engagierte sich Atkinson in der Housing Bewegung

Radikale zu[33]

Literatur Bearbeiten

  • Atkinson, Ti-Grace: Amazon Odyssey (1974); Deutsch: Amazonen-Odyssee. Übers. aus d. Amerikanischen von Gesine Strempel, Verlag Frauenoffensive, München 1978, ISBN 9783881040396.
  • Fahs, Breanne: Firebrand feminism: the radical lives of Ti-Grace Atkinson, Kathie Sarachild, Roxanne Dunbar-Ortiz, and Dana Densmore. Seattle, University of Washington 2018, ISBN 978-0295743158.
  • Fahs, Breanne: Ti-Grace Atkinson and the Legacy of Radical Feminism. In: Feminist Studies, Vol. 37, No. 3, 2011, S. 561–90. JSTOR, http://www.jstor.org/stable/23069922. Accessed 7 Feb. 2024.

Streitschriften und Aufsätze Bearbeiten

  • The Descent from Radical Feminism to Postmodernism. Presentation on the panel “How to Defang a Movement: Replacing the Political with the Personal” at the conference A Revolutionary Moment: Women’s Liberation in the Late 1960s and the Early 1970s organized by the Women’s, Gender, & Sexuality Studies Program at Boston University, March 27-29, 2014.
  • The Institution of Sexual Intercourse (1968 in: The Feminists)
  • Vaginal orgasm as a mass hysterical survival response (1968 in: The Feminists)
  • Radical Feminism (1969 in: The Feminists)
  • Radical Feminism and Love (1969 in: The Feminists)
  • Robin Ruth Linden: Against Sadomasochism: A Radical Feminist Analysis. Frog in the Well, 1982, ISBN 0-9603628-3-5, Why I'm against S/M liberation, S. 90–92.
  • Ti-Grace Atkinson, Carol Anne Douglas: interview: ti-grace atkinson: amazon continues odyssey. In: Off Our Backs. 9. Jahrgang, Nr. 11, 1979, ISSN 0030-0071, S. 2–23, JSTOR:25793180 (jstor.org).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Papers of Ti-Grace Atkinson, 1938-2013. In: hollisarchives.lib.harvard.edu. Hollis Archives Harvard, abgerufen am 6. Februar 2024 (englisch).
  2. a b c Paul D. Buchanan, Internet Archive: Radical feminists : a guide to an American subculture. Santa Barbara, Calif. : Greenwood, 2011, ISBN 978-1-59884-356-9, S. 100 (archive.org).
  3. a b Johanna Carll, Margaret Dalton: Papers of Ti-Grace Atkinson, 1938-2013. In: Schlesinger Library, Radcliffe Institute. 2017, abgerufen am 23. Januar 2024.
  4. Sarah Kwon: Ti-Grace Atkinson, at home in Cambridge, adds cause to radical feminism: Housing. In: Cambridge Day. 6. Januar 2016, abgerufen am 23. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. a b c David De Leon: Leaders from the 1960s: A Biographical Sourcebook of American Activism. Greenwood Press, 1994, ISBN 0-313-27414-2 (google.com).
  6. Sarah Kwon: Ti-Grace Atkinson, at home in Cambridge, adds cause to radical feminism: Housing. 6. Januar 2016, abgerufen am 18. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Breanne Fahs: Ti-Grace Atkinson and the Legacy of Radical Feminism. In: Feminist Studies. 37. Jahrgang, Nr. 3, 2011, ISSN 0046-3663, S. 561–590, JSTOR:23069922 (jstor.org).
  8. Photo of Ti-Grace Atkinson by Diane Arbus. In: The Met Museum. Abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).
  9. Paula Rabinowitz: Medium Uncool: Women Shoot Back; Feminism, Film and 1968 — A Curious Documentary. In: Science & Society. 65. Jahrgang, Nr. 1, 2001, ISSN 0036-8237, S. 72–98, JSTOR:40403885 (jstor.org).
  10. Ti-Grace Atkinson, Carol Anne Douglas: interview: ti-grace atkinson: amazon continues odyssey. In: Off Our Backs. 9. Jahrgang, Nr. 11, 1979, ISSN 0030-0071, S. 2–23, JSTOR:25793180 (jstor.org).
  11. Glenn Horowitz Bookseller, Inc. | The Dobkin Family Collection of Feminism. In: www.glennhorowitz.com. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2014;.
  12. Susan Brownmiller: 'Sisterhood is Powerful' In: The New York Times, March 15, 1970, S. 230. Abgerufen im January 23, 2024 
  13. Daughters of Bilitis Center – NYC LGBT Historic Sites Project. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  14. Atkinson Tapes · Daughters of Bilitis Video Project · Lesbian Herstory Archives AudioVisual Collections. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  15. Ti-Grace Atkinson: Amazon Odyssee. distributed by Quick Fox, New York 1974, ISBN 978-0-8256-3023-1.
  16. Amazon odyssey : [collection of writings] / Ti-Grace Atkinson - Catalogue | National Library of Australia. Abgerufen am 18. Februar 2024 (englisch).
  17. dorothee winden: Gegen das Diktat der Hetero-Norm. In: Die Tageszeitung: taz. 29. Oktober 1991, ISSN 0931-9085, S. 6 (taz.de [abgerufen am 18. Februar 2024]).
  18. Pinl, Claudia: "Feminismus ist die Theorie, Lesbianismus die Praxis": Über Lesben in den Anfängen der neuen Frauenbewegung. In: Michael Meiger u.a. (Hrsg.): Lesben und Schwule in Köln. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1996, S. 42–45.
  19. FMT – Solidarität und Diskriminierung. 14. Mai 2021, abgerufen am 18. Februar 2024 (deutsch).
  20. Sabine Hark: Einsätze im Feld der Macht: Lesbische Identitäten in der Matrix der Heterosexualität. In: LHomme-Archive Universität Wien. 4. Januar 1993, abgerufen am 27. Februar 2024 (deutsch).
  21. Jessica Bennett: Lena Dunham and Feminism: Beware the Vitriol of the Sisterhood. In: Time Magazine. 4. November 2014, archiviert vom Original am 16. Januar 2015; abgerufen am 23. Januar 2024.
  22. Sara Sakuma, Martha Walters, Aurelia J. Syvertsen: Pandora's Web. In: Pandora. 1. Jahrgang, Nr. 15, 4. Mai 1971, S. 6 (jstor.org).
  23. fran moira: what do feminists want? In: Off Our Backs. 10. Jahrgang, Nr. 1, 1980, ISSN 0030-0071, S. 18, JSTOR:25793261 (jstor.org).
  24. SISTER OF BUCKLEYS SLAPS AT FEMINIST In: The New York Times, March 12, 1971 
  25. Florynce Kennedy, Internet Archive: Color me Flo : my hard life and good times. Englewood Cliff, N.J. : Prentice-Hall, 1976 (archive.org).
  26. Ruth Simpson, Internet Archive: From the closet to the courts : the lesbian transition. New York : Penguin Books, 1977, ISBN 978-0-14-004353-2 (archive.org).
  27. Deborah G. Felder: The American Women's Almanac: 500 Years of Making History. Visible Ink Press, 2020, ISBN 978-1-57859-711-6 (englisch, google.com).
  28. Elaine Showalter: Rethinking the Seventies: Women Writers and Violence. In: The Antioch Review. 74-75. Jahrgang, Nr. 4–1, 2017, ISSN 0003-5769, S. 762–776, doi:10.7723/antiochreview.74-75.4-1.0762, JSTOR:10.7723/antiochreview.74-75.4-1.0762 (jstor.org).
  29. Lindsey Blake Churchill: Exploring Women's Complex Relationship with Political Violence: A Study of the Weathermen, Radical Feminism and the New Left. In: Digital Commons at University of South Florida. 2005, abgerufen am 24. Januar 2024.
  30. The Women Activists Found Little Peace At Bucolic School In: The New York Times, 29. August 1975. Abgerufen am 24. Januar 2024 (amerikanisches Englisch). 
  31. Breanne Fahs: Ti-Grace Atkinson and the Legacy of Radical Feminism. In: Feminist Studies. Band 37, Nr. 3, 2011, ISSN 2153-3873, S. 561–590 (jhu.edu [abgerufen am 18. Februar 2024]).
  32. Linda J. LeMoncheck: Loose Women, Lecherous Men: a feminist philosophy of sex. Oxford University Press, 1997, ISBN 0-19-510555-9, 229 (archive.org): „Amazon Odyssey Grace Atkinson 1974.“
  33. Ti-Grace Atkinson: The Descent from Radical Feminism to Postmodernism. In: Boston University. 27. März 2014, abgerufen am 27. Februar 2024 (englisch).