Der Bunker Thalmässing ist das Jugend- und Pfarrheim der Kirche St. Peter und Paul. Es wurde 2004 von Andreas Meck entworfen.

Eingang

Baugeschichte Bearbeiten

2001 gewannen meck architekten den Wettbewerb für das neue Jugend- und Pfarrheim. Die Realisierung dauerte von 2002 bis Mai 2004.

Architektur Bearbeiten

Selbstbewusst steht sie oben am Hang. Das neue Pfarrheim respektiert die Bedeutung der Kirche, Auftritt und Materialität üben sich in Bescheidenheit. Das Gebäude ist ganz aus Beton gegossen und leugnet seine Entstehungszeit nicht. Zwischen Pfarrheim und Kirche entsteht ein Platz, der die beiden Häuser zu einem Ensemble verbindet. Pfarrsaal und Foyer öffnen sich in ihrer ganzen Breite zur Kirche. Die Kirchenfassade wird damit zur Begrenzung des Raumes und gibt dem Pfarrsaal Weite, Sinn und Zugehörigkeit.

Im Innern ist das Gebäude mit Eichenholz ausgekleidet. Die Bodenflächen sind aus Asphalt gegossen und auch die Treppen und die angrenzenden Wand- und Brüstungsflächen sind damit überzogen. Fugenlos erstellt und geschliffen sind die Flächen wertig in ihrer Erscheinung und robust im Gebrauch. Im Pfarrsaal verleiht die Wandverkleidung aus Weidengeflecht dem Raum mit dem besonderen Geruch und einer angenehmen Akustik eine unverwechselbare Sinnlichkeit. Weiß geputzte Jugendräume öffnen sich zu einem Innenhof. Entsprechend ihrer Bedeutung nimmt die Höhe der Räume dem Hang folgend nach Norden ab.

Der sich nach außen geschlossen zeigende Baukörper überrascht mit lichtdurchfluteten Innenräumen. Über gezielte Einschnitte fällt das Licht in das steinerne Volumen ein und erzeugt im Zusammenspiel mit Raum und Materialität vielfältige, differenzierte Stimmungen. Zur Platzseite ist das Volumen ausgehöhlt. Über diese große Öffnung fällt warmes Westlicht tief ins Innere. Während der Dunkelheit dreht sich die Wirkung um: Die äußere, geschlossene Hüllfläche tritt zurück. Über die große Öffnung zum Platz strahlt das Herzstück des Gebäudes, der Saal mit dem Foyer, als große Raumeinheit nach außen. Die Beziehung zwischen Alt und Neu, zwischen Kirche und Pfarrsaal wird als entwurfsbestimmendes Thema im Licht ablesbar.

Die Pfarrgemeinde nennt eine kleine, in ihrer Gestaltung und Detailausbildung liebenswerte Kirche ihr Eigen. Selbstbewusst steht sie oben am Hang.

Das neue Pfarrheim respektiert in seiner Höhenentwicklung und Situierung die Bedeutung der Kirche als sinnstiftendes und prägendes Gebäude der Pfarrgemeinde.

Es übt sich in Auftritt und Materialität in Bescheidenheit. Es ist ganz aus Beton gegossen, sachlich und leugnet seine Entstehungszeit nicht. Farbe und Ornament überlässt es der Kirche.

Zwischen Pfarrheim und Kirche spannt sich ein Platz, der die beiden Gebäude zum Ensemble verbindet.

Pfarrsaal und Foyer öffnen sich in ihrer ganzen Breite zur Kirche. Die Kirchenfassade wird damit zur Begrenzung des Raumes. Sie gibt dem Pfarrsaal Weite, Sinn und Zugehörigkeit.

Im Innern ist das Gebäude mit Eichenholz ausgekleidet, der dunkle Fußboden ist gegossen. Ein neutrales Gefäß für alle möglichen Aktivitäten der Pfarrgemeinde.

Der Pfarrsaal ist ein ruhiger Raum, die Proportionen im goldenen Schnitt. Die Verkleidung der Wände mit einem Geflecht aus Weiden verleiht dem Raum eine sinnliche und warme Atmosphäre.

Die Jugendräume, weiß geputzt, öffnen sich zu einem Innenhof. Es sind Räume mit hohem Nutzwert und Qualität ohne Störung von und nach außen.

Entsprechend ihrer Bedeutung und dem Hang folgend nimmt die Höhe der Räume nach Norden ab. So entsteht zusammen mit der Lichtführung eine differenzierte Abfolge von Raumeindrücken.

Mitarbeiter: Johannes Bäuerlein, Susanne Frank (Projektleitung), Peter Sarger, Erwin J. Steiner

Die Bauleitung hatte Karlheinz Beer, für das Tragwerk zeichnete Hans-Ludwig Haushofer, Lichtplanung hatte der Pfünzer Lichtplaner Walter Bamberger. Der Münchner Architekturfotograf Michael Heinrich dokumentierte das Bauwerk.

Auszeichnungen und Preise Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Bergmann in Bauwelt 33/2004, "Beton und Weidengeflecht", S. 28-31
  • DAM Jahrbuch 2004 "Architektur in Deutschland 2004, Prestel Verlag, München 2004, S. 134-139
  • AIT 7/8-2004, "contractworld.award entschieden", S. 30
  • DETAIL, Zeitschrift für Architektur und Baudetail, 1/2 2005, "Innenräume", München, S. 56-61
  • AIT 1/2-2005, "The winner is ...", S. 1
  • Architektur neues Bayern. Bayerische Baukultur 1995 - 2005. Autorin: Nicolette Baumeister. Verlagshaus Braun, Berlin 2005, S. 109
  • Dokumentation zu den "Architektouren", München, Bayerische Architektenkammer, 2005, S.153
  • Deutsche Messe AG (Hg.): contractworld 2005. Hrsg. Hannover 2005, S. 82-85
  • DETAIL Praxis. Baustoff Beton. Planung, Ausführung, Beispiele. Edition Detail, München 2005, S. 84/85
  • Für eine neue Architektur. Das offene Haus. Autorin: Florentine Sack, jovis Verlag, 2006, S. 51
  • DETAIL Practice. Concrete. Design, Construction, Examples. Birkhäuser Edition Detail, München 2006, S. 82/83
  • Interior Design, Neue deutsche Innenarchitektur, Autorin: Cornelia Dörries, DOM publishers, Berlin 2006, S. 142-147
  • Sichtbeton, Betrachtungen. Ausgewählte Architektur in Deutschland, Autoren: Rüdiger Kramm, Tilman Schalk, Düsseldorf 2007, S. 158-161
  • Concrete Creations, Contemporary Buildings and Interiors, Projects selected by Dirk Meyhöfer, Verlagshaus Braun, Berlin 2008, S. 78-81
  • 40 Jahre ausgezeichnete Architektur in Bayern, BDA Preis Bayern 2006, Hrsg. BDA Bayern; Salzburg, Wien, München 2007, S. 87
  • Concrete / Beton / Béton. Autor: Joachim Fischer, h.f. fullmann in der Tandem Verlag GmbH, 2008, S. 168-171
  • im DETAIL, Material im Innenraum, Ästhetik, Technik, Ausführung, Hrsg. Christian Schittich, Edition Detail, Birkhäuser, Basel - Boston - Berlin, 2008, S. 48-51
  • Meck Architekten (Hg.): meck architekten. Gestimmte Räume. Hirmer Verlag, München 2020, ISBN 978-3-7774-3612-8, S. 336-347

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Youth Centre and Presbytery Thalmässing. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
  2. BauNetz: Innovative Raumkonzepte - Contractworld Award 2005 entschieden. 9. August 2004, abgerufen am 9. März 2024.
  3. Gute Bauten in Franken 2006 BauNetz.de. Abgerufen am 9. März 2024.