Ich bin Schweizer, Jahrgang 1944 und lebe seit 20 Jahren in Schottland. Gelernt habe ich Schriftsetzer in Zürich, arbeitete nach der Lehre ein Jahr in der Grafschaft Kent, danach wieder in Zürich. Dabei habe ich hintereinander als Korrektor, Zeitschriftengrafiker (Femina, Du) und Annoncenannahme, immer beim gleichen Arbeitgeber durchlaufen. Meistens so zwei Jahre. Das gab ein breites Spektrum um dann weitere Firmen mit meiner Präsenz zu «beglücken».

Danach ging es zuerst als Assistent in eine Werbeagentur um die Grundlagen zu erlernen und dann in eine äusserst kreative Agentur als Account Manager, was nichts anderes bedeutet als ein Krieg gegen gleichzeitig vier Gegner: die Kreativen, die nicht das machen, was sich die Kunden erwarten, die wiederum mit ihrer Zahlungsmoral die Administratoren verärgerten. Und als letztes den Agenturinhaber, der ausser Meckern bei den Spesenabrechungen im Kreativhimmel schwebte. Dann wurde es Zeit, einmal die Public Relations etwas besser kennen zu lernen, so wurde ich Assistent bei einem Unternehmensverband, hatte aber nichts zu tun ausser an windigen Tagen auf dem Zürichsee segeln gehen. Mein Chef war der absolute Weltmeister im Delegieren. Er delegierte gar nichts. Nach einem gemächlichen Sommer wechselte ich dann als Kommunikationsleiter in die Schwerindustrie. Leider ging es dort wegen krasser Fehlentscheidungen in früheren Jahren, rapide bachab. Die Produkte wurden fast über Nacht unverkäuflich, da sie nicht mehr dem Marktbedürfnis entsprachen.

So ging es ans eigentliche Ziel aller Massnahmen der Kommunikationsbranche: dem Verkauf von Produkten. Also zuerst wieder zwei Jahre harter Aussendienst-Verkauf und danach Verkaufsleiter und zum Schluss dann Marketing-Direktor. Die letzten Arbeitsjahre in der Schweiz war ich dann Geschäftsführer einer Direktverkaufsfirma. So um 1994 herum hatte ich genug vom Bürostühle ansägen, von «Kollegen» die es gut meinen und 180° umgekehrt handeln, von dem doch eher ungesunden Leben (12-Stunden Tage, viel auswärts essen und trinken: als echt gesund), und so weiter.

Schottland war schon immer das Wunschland von meiner Frau und mir. Also haben wir damals beschlossen, das zu wagen und ein kleineres Guesthouse zu kaufen. Beide hatten langjährige Hotel- und Gastro-Erfahrung: wir wussten genau, was wir anders machen müssen. Das «Anders» war dann doch etwas schwieriger zu finden, als wir uns es vorstellten. Trotzdem waren wir schon im dritten Jahr eines der In-Guesthouses in unserem Rayon und auch in den meisten Führern, inkl. Michelin, aufgelistet. Das waren schon tolle Zeiten. Die sich nun, im Frühabend des Lebens in meiner sehr grosszügig bemessenen Freizeit als Pensionierter in vielen Aktivitäten auswirken: OpenSource Software, klar mit Linux (Kubuntu), dann freiwillige Arbeiten als Desktop-Gestalter für karitative Zwecke, Verbesserung von eBüchern, die zum Teil wirklich katastrophal transponiert wurden. Und aktive Mitarbeit im Bestreben, Schottland aus dem Vereinigten Königreich auszugliedern und zu einer modernen Republik zu führen.

Immer, seit mein Vater mich zum letzten Grand Prix der Formel 1 in Bern-Bethlehem mitnahm, hat mich der Virus Autosport nicht mehr verlassen. Ich bin Rennen gefahren (Tourenwagen), dann aber stark in der Organisation beschäftigt und habe auch etwas Journalismus darüber und über Reisen nebenamtlich gemacht. Allerdings, die F1 kann mir seit Jahren gestohlen bleiben. Ich bin totaler Fan der British Touring Car Championship.

Gerne bringe ich meine Erfahrungen bei Wikipedia ein; in einigen Programm-Wikis mache ich auch mit