HUMAN BLOOD (LTD.)
Rechtsform Limited
Gründung 28.09.2018 (zuvor Einzelunternehmen ab 01.12.2014)
Sitz London, UK
Leitung Benjamin Hartmann
Mitarbeiterzahl 7-10
Umsatz 800.000 € Jahresumsatz
Branche Bekleidung
Website humanblood.de
Stand: 31. März 2020

HUMAN BLOOD ist ein britisches Modelabel welches 2014 in Deutschland gegründet wurde. Das Modelabel positioniert sich mit aussagekräftigen Motiven wie "No Nationality" gegen Rassismus. Die Produktion findet unter fairen Arbeitsbedingungen[1] und vegan statt. Der Name "HUMAN BLOOD" leitet sich von dem Slogan "Human blood is all one color" ab[2] (Deutsch: Menschliches Blut hat eine einzige Farbe).

Übersicht

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HUMAN BLOOD ist ein sich gegen Rassismus positionierendes Modelabel. Es wurde 2014 in Köln gegründet, 2016 zog es nach Berlin wo sich heute noch die Produktionsstätte und das Lager des Unternehmens befindet. Seinen Firmensitz hat das Modelabel 2018 nach London, Großbritannien verlegt.

Geschichte

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2014 gründete der Verkäufer Benjamin Hartmann aus der Oberpfalz sein Modelabel "HUMAN BLOOD"[3]. Ziel von Hartmann war es, ein Modelabel mit Statements gegen Rassismus, Ausgrenzung und Mobbing zu kreieren. Das Unternehmen wurde in der Zeit von 2016 bis 2018 als COEXIST UG (haftungsbeschränkt)[4] geführt. Im September wurde das Modelabel nach London verlegt wo es bis heute seinen Sitz hat.

Das Label hat 2019 die versucht, die Marke #wirsindmehr beim DPMA anzumelden[5] und damit einen Streit mit der Chemnitzer Wirtschaftsförderung ausgelöst[6][7]. HUMAN BLOOD hat die Markenrechte an die Wirtschaftsförderung abgetreten[8] und damit den Streit beigelegt. Das Label gab an, die Marke lediglich vor der AfD schützen zu wollen.[9] Wenige Wochen später hat das DPMA die Eintragung von #wirsindmehr als Marke wegen absoluter Schutzhindernisse abgelehnt.[10]

Im Juli 2019 erregte das Modelabel deutschlandweites Aufsehen, da es sehr medienwirksam die Kooperation mit dem Geschenkeartikelhersteller Sheepworld beendet hat.[11] Als Grund wurde angegeben, dass Tobias Hiltl, Vorstand der Sheepworld AG, auf seinem privaten Facebook-Profil gegen Flüchtlinge hetze. Wörtlich schrieb Hiltl laut Medienberichten über die Kapitänin der Sea-Watch 3 Carola Rackete: „Das ist echt ein Witz die Schlepperin und Menschenhändlerin unterstützende Rakete auch noch zu hofieren und ihre Tat für gut heißen.“ Er teilte auf Facebook nicht nur zahlreiche AfD-Beiträge, sondern schrieb auch von der „Einwanderung assozialer Kulturen“, behauptete, dass in Deutschland der Sozialismus regiere und Meinungsfreiheit nur erlaubt sei, „wenn sie links grün verseucht ist!“[12] (Rechtschreibung/Grammatik unverändert). Gegenüber der Amberger Zeitung[13] wehrte sich Hiltl gegen den Vorwurf, Rassist zu sein. Das Label Human Blood wurde insbesondere in den sozialen Medien für sein Vorgehen gelobt[14].

Ende August 2019 wurde bekannt, dass der Gründer von HUMAN BLOOD, Benjamin Hartmann, das Seenotrettungsschiff Eleonore für die NGO Mission Lifeline gekauft und umgerüstet hat.[15] In einem Interview mit dem Lokalsender Bayerischer Rundfunk spricht Hartmann von einem 6-stelligen Betrag der investiert wurde.[16] Das Schiff wurde von Kapitän Claus-Peter Reisch zur ersten Mission gesteuert. Da Schiff konnte 104 Menschen vor dem ertrinken retten[17] und Kapitän Reisch wird von Italien zu 300.000€ Geldstrafe verurteilt.[18] Das Schiff ist seither in Italien beschlagnahmt.

Im März 2020 macht HUMAN BLOOD erneut Schlagzeilen. Das Modelabel zeigt den Sänger und DSDS-Juror Xavier Naidoo wegen Volksverhetzung an[19] [20]. Vorausgegangen waren Videoclips in denen Xavier Naidoo indirekt gegen Geflüchtete hetzt und die Friday for Future Bewegung als ein Werk des Teufels bezeichnet. RTL hat den Sänger vor der ersten Live-Show von DSDS aus der Jury geworfen[21].

Prominente

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Viele Prominente wie ZDF-Moderatorin und Buchautorin Dunja Hayali, Sänger CLUESO, Dschungelkönig Prince Damien oder Tatort-Schauspieler Jan-Josef Liefers sowie RTL Moderatorin Frauke Ludowig tragen die Klamotten des Modelabels[22]. HUMAN BLOOD bezahlt nach eigener Aussage die Stars nicht[23].

Umweltschutz & soziales Engagement

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HUMAN BLOOD fokussiert sich neben der Botschaft gegen Rassismus auch auf eine umweltfreundliche Produktion. So sind alle Artikel vegan hergestellt und aus Bio-Baumwolle. Das Unternehmen engagiert sich zudem nach eigenen Aussagen auch an verschiedenen Organisationen wie Mission Lifeline, VITA Assistenzhunde oder die Berliner AIDShilfe, welche vom Umsatz des Unternehmens spenden erhalten. Im Winter verteilen die Angestellten des Unternehmens Decken an Obdachlose in Berlin. Seit März 2019 ist das Unternehmen Mitglied im Bündnis für Nachhaltige Textilien[24], welches von der Deutschen Bundesregierung subventioniert wird.

Einzelnachweise

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  1. HUMAN BLOOD. Abgerufen am 31. März 2020.
  2. HUMAN BLOOD. Abgerufen am 31. März 2020.
  3. Benjamin Hartmann gründet "Human Blood". Abgerufen am 31. März 2020.
  4. Wettbewerbsrechtliche Abmahnung der COEXIST ug. Abgerufen am 31. März 2020.
  5. Werben & Verkaufen: Human Blood-Gründer meldet "#wirsindmehr" als Marke an | W&V. 6. Juni 2019, abgerufen am 31. März 2020.
  6. Schlammschlacht um Markenrechte an #wirsindmehr. Abgerufen am 31. März 2020.
  7. Streit um Marke #wirsindmehr eskaliert | Freie Presse - Chemnitz. Abgerufen am 31. März 2020.
  8. Einigung im Streit: Berliner bringt Chemnitz #wirsindmehr zurück. Abgerufen am 31. März 2020.
  9. Unser Gründer meldet Marke #wirsindmehr beim DPMA an. Abgerufen am 31. März 2020.
  10. Werben & Verkaufen: Entscheidung: #wirsindmehr ist keine Marke | W&V. 5. August 2019, abgerufen am 31. März 2020.
  11. Werben & Verkaufen: Modelabel Human Blood trennt sich von Sheepworld | W&V. 4. Juli 2019, abgerufen am 31. März 2020.
  12. Hatespeech-Vorwurf: Partner wenden sich von "Sheepworld" ab. 5. Juli 2019, abgerufen am 31. März 2020.
  13. Human Blood contra Sheepworld: Rechtes Schaf und grünes Blut. Abgerufen am 31. März 2020.
  14. Umstrittenes Schaf. Amberger Zeitung, 5. Juli 2019, S. 6
  15. Oberpfälzer kauft Schiff für Seenotretter von "Mission Lifeline". Abgerufen am 31. März 2020.
  16. Studiogespräch mit Benjamin Hartmann : „Human Blood“ kauft „Eleonore“. Abgerufen am 31. März 2020 (deutsch).
  17. "Eleonore" rettet mehr als 100 Schiffbrüchige. Abgerufen am 31. März 2020.
  18. WELT: Seenotrettung: Ermittlungen gegen Kapitän des deutschen Schiffs „Eleonore“. In: DIE WELT. 4. September 2019 (welt.de [abgerufen am 31. März 2020]).
  19. Vorwurf der Volksverhetzung: Strafanzeige gegen Xavier Naidoo. 14. März 2020, abgerufen am 31. März 2020 (deutsch).
  20. Verdacht der Volksverhetzung - Strafanzeige gegen Xavier Naidoo. Abgerufen am 31. März 2020.
  21. DSDS: RTL schmeißt Xavier Naidoo nach Skandal-Video aus Jury. Abgerufen am 31. März 2020.
  22. HUMAN BLOOD. Abgerufen am 31. März 2020.
  23. HUMAN BLOOD. Abgerufen am 31. März 2020.
  24. HUMAN BLOOD wird Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien. Abgerufen am 1. April 2020.