Das Fadenpendel ist eine besonders einfache Ausführung eines Pendels, bestehend aus einem an einem Faden aufgehängten Körper beliebiger, meist symmetrischer Form.

Foucaultsches Pendel im Museo de las Ciencias Príncipe Felipe in Valencia (Spanien).

In der Physik verwirklicht das Fadenpendel näherunsweise

Diese Modelle werden durch ein reales Fadenpendel umso besser angenähert, je kleiner und schwerer der Pendelkörper und je länger der Aufhängefaden ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die obigen Modelle durch das Fadenpendel nur im Bereich der unteren Halbkugelfläche realisiert werden. Für den Einbezug der oberen Halbkugel muss der Faden im Modell gedanklich durch eine masselose Stange ersetzt werden.

Eine historisch bedeutsame Anwendung des Fadenpendels ist das Foucaultsche Pendel zum Nachweis der Erdrotation.

Fadenpendel und Schnurlot

Bearbeiten

Das Fadenpendel gleicht baulich einem Schnurlot, von dem es sich prinzipiell nur in der Art der Verwendung unterscheidet. Ein Lot dient zur Ermittlung der Lotrichtung. Um diesen Zweck zu erfüllen, muss es lediglich unter dem Einfluss der Schwerkraft frei nach unten hängen. Wird ein solches Lot aber aus seiner Ruhelage seitlich ausgelenkt, so vollführt es losgelassen periodische „Pendel“-Bewegungen um die Ruhelage. Allein durch diesen Wechsel vom bewegungslosen Hängen zum bewegten Pendeln vollzieht sich der begriffliche Übergang vom Lot zum Pendel.

Esoterische Fadenpendel

Bearbeiten

Fadenpendel werden auch für esoterische Zwecke eingesetzt (siehe Siderisches Pendel). Solche Pendel zeichnen sich oft durch eine fantasievolle und dekorative Gestaltung aus. Häufig werden für die Pendelkörper Messing, vergoldete Metalle oder Edelsteine wie z.B. Rosenquarz verwendet. An die Stelle des Fadens treten oft feingliedrige Metallkettchen.