Benutzer:Artikelstube/Liste von Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg
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Bitte hilf beim Fertigstellen mit! Mehr unter Wie schreibe ich gute Artikel.Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg stellt eine summarische Liste von bisher bekannt gewordenen Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg sowohl von Seiten der Mittelmächte (Deutsches Kaiserreich, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich und Bulgarien) als auch der Entente (Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, Frankreich und Russland sowie der Verbündeten wie den Vereinigten Staaten) dar.
Der Historiker Hans Hautmann rechnet drei Vorgänge zu den großen Verbrechen im Ersten Weltkrieg:[1] die Massaker der Deutschen in Belgien, der Völkermord der Türken an den Armeniern und die Ausschreitungen der kaiserlichen Armee Österreich-Ungarns gegenüber den Ruthenen und Serben.
Mittelmächte
BearbeitenDeutsches Kaiserreich
Bearbeiten- Zerstörung von Kalisz in Russisch-Polen vom 3. bis 22. August als Repressalie nach Auftreten angeblicher Freischärler. Vermutlich über 100 Tote. Historische Innenstadt zu drei Vierteln zerstört.
- Zerstörung Löwens und Vernichtung der Universitätsbibliothek Löwen durch deutsche Truppen am 25. August 1914 als Repressalie nach Auftreten angeblicher Freischärler (während des Frankreich-Feldzugs 1940 wurde die Bibliothek ein zweites Mal zerstört). 248 Tote.
- Massaker von Andenne, 20./21. August. 110 Tote nach deutschen Angaben, 211 Tote nach belgischen Angaben.[2]
- Massaker von Aarschot, 156 Tote.
- Massaker von Soumagne, deutsche Truppen ermordeten am 5. August 1914 in dem kleinen belgischen Städtchen Soumagne kurz nach Kriegsausbruch mindestens 92 Einwohner, darunter Greise, ein Baby und ein 13-jähriges Mädchen, wegen angeblicher Angriffe auf deutsche Truppen durch Franktireurs. In diesem wie in anderen Fällen stellte sich im Nachhinein heraus, dass Ursache für die Verluste auf deutscher Seite „friendly fire“ oder Psychose war.[3]
- Massaker von Dinant, begangen am 23. August 1914 in Dinant von Einheiten des Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101, insgesamt 674 Todesopfer unter der Zivilbevölkerung (darunter Frauen und Kinder), die als angebliche Freischärler ermordet wurden. Ein Denkmal in der Innenstadt erinnert an das Schicksal dieser Menschen. 2001 erkannte die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ihre moralische Verpflichtung an, sich dafür offiziell bei den Nachkommen der damaligen Opfer zu entschuldigen.
- Massaker von Tamines, wo zwischen dem 21. und dem 23. August 1914 von deutschen Truppen 384 Geiseln ermordet und mehrere hundert verletzt wurden.
- Massaker von Arlon, hierbei wurden am 26. August 1914 in Arlon vom Landsturm-Infanterie-Bataillon Gotha unter dem Kommando von v. Hedemann 123 Zivilisten ermordet.[3]
- Giftgasangriff von Ypern in der Zweiten Flandernschlacht, bei dem am 22. April 1915 die deutsche Armee erstmals an der Westfront Chlorgas einsetzte, und dabei 1200 französische Soldaten tötete und 3000 schwer verletzte.[4]
- Versenkung des britischen Hospitalschiffs Llandovery Castle am 27. Juni 1918 durch das deutsche U-Boot SM U 86 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Helmut Brümmer-Patzig. Dabei kamen 234 Menschen, hauptsächlich Besatzungsmitglieder und medizinisches Personal, ums Leben. Die Versenkung gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen im Seekrieg des Ersten Weltkriegs, da der deutsche U-Boot-Kommandant auch die englischen Rettungsboote unter Feuer nahm und auf die Überlebenden schießen ließ.
- Verschleppung von Zivilisten, primär aus Belgien und Polen, zur Zwangsarbeit.
In Deutschland wurde nach 1918 auf Druck der Alliierten ein Verfahren gegen deutsche Kriegsverbrecher in Gang gesetzt, die jedoch weitgehend im Sande verliefen, da von deutscher Seite aus kein Interesse an einer wirklichen Strafverfolgung bestand. So kam es in der überwiegenden Mehrzahl der überhaupt verhandelten Fälle, unter anderem in den Leipziger Prozessen, zu Freisprüchen oder milden Strafen.
Österreich-Ungarn
Bearbeiten- Massaker von Schabatz, wo es am 17. August 1914 in Schabatz zur Ermordung von rund 80 Zivilisten durch k. u. k. Truppen kam, zahlreiche Frauen wurden vergewaltigt.[5]
- Das Interniertenlager Thalerhof war ein von den Behörden der k. u. k. Monarchie in der Nähe von Graz eingerichtetes Konzentrationslager, das während des Ersten Weltkriegs zwischen dem 4. September 1914 und dem 10. Mai 1917 bestand. Das „Internierten-Lager“ war eines der frühen Konzentrationslager in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Hierhin wurden ruthenische (ukrainische) Bewohner aus Galizien und der Bukowina deportiert, die vermeintlich oder tatsächlich mit Russland sympathisierten. Einige tausend Gefangene kamen zu Tode.
- Noch mal näher was zu lesen.[6]
Osmanisches Reich
BearbeitenEntente und Verbündete
BearbeitenVereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland
Bearbeiten- Baralong-Zwischenfall, Versenkung des deutschen U-Boots SM U27 durch die britische U-Bootfalle HMS Baralong am 19. August 1915. Die zwölf überlebenden deutschen U-Boot-Fahrer wurden anschließend im Wasser schwimmend bzw. an Bord der Nicosian erschossen. Dafür liegen mehrere eidesstattliche Erklärungen amerikanischer Besatzungsangehöriger vor. Der Kommandant der HMS Baralong, Lieutenant Commander Godfrey Herbert, erhielt die übliche Versenkungsprämie für ein U-Boot von 100 £.
Frankreich
BearbeitenRussland
Bearbeiten- Russische Invasion Ostpreußens mit zahlreichen Übergriffen, darunter das Massaker von Abschwangen, August 1914[7]
- Russische Besetzung Ostgaliziens 1914–1915[8]
- Aufstand der Kirgisen 1916[9]
Vereinigte Staaten von Amerika
BearbeitenSonstige
BearbeitenKanada
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Anton Holzer: Das Lächeln der Henker. Der unbekannte Krieg gegen die Zivilbevölkerung 1914-1918. Darmstadt 2008.
- John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914 – Die umstrittene Wahrheit. Hamburg, 2004, ISBN 3930908948.
- Sigrid Boysen: Kriegsverbrechen im Diskurs nationaler Gerichte. In: AVR 44, 2006, 363 ff.
- Roy Gutmann, David Rieff: Kriegsverbrechen. Was jeder wissen sollte. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1999, ISBN 3-421-05343-X.
- Gerd R. Ueberschär (Hrsg.), Wolfram Wette: Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-417-X.
- Hirschfeld, Krumeich, Renz: Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn 2004. ISBN 978-3506739131.
- Sönke Neitzel: Kriegsgreuel – die Entgrenzung der Gewalt in kriegerischen Konflikten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76375-4.
Weblinks
Bearbeiten- Alan Kramer: Atrocities. In: 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War, ed. by Ute Daniel, Peter Gatrell, Oliver Janz, Heather Jones, Jennifer Keene, Alan Kramer, and Bill Nasson, Freie Universität Berlin, Berlin 2017, doi:10.15463/ie1418.10770/1.1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hans Hautmann: Die Verbrechen der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg und ihre Nicht-Bewältigung nach 1918. (online)
- ↑ Irene Strenge: Spa im Ersten Weltkrieg (1914-1918): Lazarett und Grosses Hauptquartier: deutsche Besatzungspolitik in Belgien. (online)
- ↑ a b Alan Kramer: „Greueltaten.“ Zum Problem der deutschen Kriegsverbrechen in Belgien und Frankreich 1914. (online)
- ↑ Gaseinsatz im Ersten Weltkrieg. „Die Feinde vergiften wie die Ratten". In: einestages (online)
- ↑ Erster Weltkrieg. Das Lächeln der Henker. In: einestages, Spiegel online (online)
- ↑ en:Anti-Serb sentiment
- ↑ temporäres Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Abschwangen_massacre
- ↑ temporäres Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Russian_occupation_of_Eastern_Galicia,_1914%E2%80%931915
- ↑ temporäres Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Urkun
- ↑ Temporäres Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Ukrainian_Canadian_internment
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