Unfallstelle
Streckennummer (DB):5504
Höchstgeschwindigkeit:an der Unfallstelle: 100 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
100,551 Garmisch-Partenkirchen 708 m ü. NHN
99,879 Partnach (49 m)
Fahrtrichtung des Unfallzugs
97,600 Unfallstelle 681 m ü. NHN
97,318 Loisach (39 m)
95,618 Farchant 670 m ü. NHN
nach München

Beim Eisenbahnunfall von Leiferde fuhr am 17. Novenber 2022 ein Güterzug-auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin einen vor einem roten Signal stehenden weiteren Güterzug auf und entgleiste. Bei dem Unfall kam kein Mensch ums Leben, aber durch den Austritt von Propangas aus dem zerstörten Güterwagen wurde die Schnellbahnstrecke über einen Monat lang gesperrt.

Ausgangslage Bearbeiten

 
Die am Unfall beteilige Lokomotive mit ähnlichen Doppelstockwagen, 2011


Unfallhergang Bearbeiten

Der Güterzug mit der Nummer fuhr um 3:30 Uhr in der Früh auf der Schnellbahnstrecke nach Westen. Kurz hinter Leiferede wurde ihm signalisiert in den nächsten Streckenabschnitt einzufahren. Hier stand jedoch ein weiterer Güterzug vor einem rot zeigenden Signal. Der auffahrende Güterzug mit 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen entgleiste, Vier Wagen kippten um, zwei davon bekamen Gaslecks. Das austretende Gas sorgte für Explosionsgefahr am Unfallort und musste erst mühsam aus den Kesseln entfernt werden. Er danach ist es möglich dass die Deutsche Bahn die eigentliche Bergung am Unfallort durchführen kann. Dazu werden zwei Eisenbahnkräne angefordert, die die Wagen wieder auf die Schienen stellen sollen, wo sie mit Dieselloks vom Unfallort weggezogen werden. Erst dann geht die Reparatur der Infrastruktur los. Die Bahnstrecke ist voraussichtlich bis 16. Dezember gesperrt

Die Schnellbahnstrecke Berlin-Hannover ist im Abschnitt der Unfallstelle zweigleisig und verläuft dort auf einem Bahndamm.

Folgen Bearbeiten

Opfer Bearbeiten

Bei dem Unfall wurde der Lokführer der auffahrenden Lok leicht verletzt und musste in Krankenhaus eingeliefert werden. Der Lokführer des stehenden Güterzuges belkam einen Schock und wurde ärztlich behandelt.[1]

Sachschäden Bearbeiten

Die Oberleitung wurde auf 700 Metern weggerissen; Schwellen und Schienen wurden so beschädigt, dass sie erneuert werden müssen. An vier entgleisten Kesselwagen und 2 aufgefahrenen Güterwagen, sowie der aufgefahrenen E-Lokomotive entstand Totalschaden.

Rettungs- und Bergungsmaßnahmen Bearbeiten

….


Verkehrliche Auswirkungen Bearbeiten

Die Schnellbahnstrecke Berlin - Hannover musste im Abschnitt ….. voll gesperrt werden. Der Schnellbahn zwischen Berlin und Hannover musste auf Ersatzverkehr umgestellt werden. Die IC Züge fallen ganz aus und werden erst ab und bis Hannover eingesetzt. Die ICE Züge zwischen Berlin und Hannover werden umgeleitet und verspäten sich um rund 90 Minuten. Um die Umleitungsstrecken frei zu bekommen werden auch die IC Linie Leipzig nach Hannover über Magdeburg und Hannover eingestellt und verkehrt erst ab Hannover.


Unfalluntersuchung Bearbeiten

Nach ersten Erkenntnissen der Unfallermittler handelt isch wohl um einen Fehler des Fahrdienstleiters. Gegen diesen wird nun ermittelt.[2]


Bayern- und bundesweite Folgemaßnahmen Bearbeiten

Von Juli bis August 2022 inspizierte die Deutsche Bahn in ihrem Netz bundesweit vorsorglich rund 200.000 durchschnittlich 15 Jahre alte Betonschwellen, die denen an der Unfallstelle verwendeten baugleich sind, und tauschte sie teilweise aus.[3] Mit Stand 19. August gab es im DB-Netz rund 165 betroffene Stellen. Der Schaden wird auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt.[4] Am 6. September 2022 teilte die DB mit, die Untersuchungen zum Unfall in Burgrain liefen zwar noch, jedoch müssten aufgrund erster technischer Gutachten verschiedener Prüfinstitute rund 137.000 Schwellen ausgetauscht werden. An 70 von 225 betroffenen Streckenabschnitten sei der Austausch bereits erfolgt.[5] Im November 2022 waren nach Angaben der Deutschen Bahn zwei Drittel der Einschränkungen durch die als schadhaft identifizierten Schwellen behoben. Im November 2022 gab die Deutsche Bahn bekannt, rund 130.000 weitere Betonschwellen anderer Hersteller zu überprüfen.[6]

Laut Angaben der Deutschen Bahn handele es sich um einen „möglichen Herstellerfehler“. Die Schwellen wiesen teilweise „Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit“ auf.[5] Hergestellt wurden die betroffenen Betonschwellen von der Leonhard Moll Betonwerke GmbH & Co. KG.[7] Die Gebrauchsdauer einer Betonschwelle beträgt üblicherweise 40 Jahre.[8] Eine bestimmte, zur Produktion der Schwellen genutzte Gesteinsart könnte mitursächlich für die Schäden sein.[6]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. [https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/37264-niedersachsen-unfall-leiferde-ursache-war-wohl-fehler-der-fahrdienstleiterin.html Lok Report: Niedersachsen: Unfall Leiferde - Ursache war wohl Fehler der Fahrdienstleiterin ], abgerufen am 24. November 2022
  2. Lok Report: Niedersachsen: Unfall Leiferde, Unfallursache war wohl Fehler der Fahrdienstleiterin, abgerufen am 24. November 2022
  3. Deutsche Bahn tauscht Betonschwellen im Schienennetz aus. Deutsche Bahn, 13. Juli 2022, archiviert vom Original am 14. Juli 2022; abgerufen am 14. Juli 2022.
  4. Deutsche Bahn schließt Sonderinspektion von Betonschwellen bis Ende des Monats ab. Deutsche Bahn, 19. August 2022, abgerufen am 20. August 2022.
  5. a b Verdacht auf Herstellerfehler: DB tauscht 137.000 Betonschwellen aus. Deutsche Bahn, 6. September 2022, abgerufen am 7. September 2022.
  6. a b Deutsche Bahn inspiziert weitere Betonschwellen. Deutsche Bahn, 22. November 2022, abgerufen am 23. November 2022.
  7. Zugunglück Burgrain: Betonschwellen-Hersteller gibt sich bedeckt. 22. August 2022, abgerufen am 24. August 2022.
  8. Materialfehler: Bahn repariert Gleisschwellen in Mitteldeutschland. In: mdr.de. Abgerufen am 19. August 2022.

Koordinaten: 47° 30′ 53″ N, 11° 6′ 29″ O

Burgrain Kategorie:Bayerische Geschichte (21. Jahrhundert) Kategorie:Geschichte (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) Kategorie:Verkehr (Garmisch-Partenkirchen) Burgrain Burgrain