Baphomets Fluch: Der Engel des Todes

Computerspiel aus dem Jahr 2006

Baphomets Fluch: Der Engel des Todes, auch Baphomets Fluch 4 (orig. Broken Sword: The Angel of Death, in den Vereinigten Staaten Secrets of the Ark: A Broken Sword Game) ist ein Adventure-Computerspiel des britischen Entwicklerstudios Revolution Software und der vierte Teil der Baphomets-Fluch-Reihe. Es ist der direkte Nachfolger zu Baphomets Fluch: Der schlafende Drache und wurde im September 2006 durch die Publisher THQ (Europa) und The Adventure Company (Nordamerika) veröffentlicht.

Baphomets Fluch: Der Engel des Todes
Originaltitel Broken Sword: The Angel of Death
Entwickler Revolution Software
Sumo Digital
Publisher Europa THQ
Nordamerika The Adventure Company
Download Revolution Software
Leitende Entwickler Charles Cecil
Veröffentlichung Europa 15. September 2006
Nordamerika 13. Februar 2007
Plattform Windows
Spiel-Engine Emmersion
Genre Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Maus
Medium DVD-ROM, Download
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 6 freigegeben
USK ab 6 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12+ Jahren empfohlen
PEGI ab 12+ Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Schimpfwörter

Handlung Bearbeiten

George Stobbart arbeitet mittlerweile als Anwalt in einem heruntergekommenen Kautionsbüro. Seine Beziehung zu Nicole ist bereits seit einiger Zeit in die Brüche gegangen. Als eines Tages eine junge Frau namens Anna Maria sein Büro betritt, verliebt er sich Hals über Kopf in die mysteriöse Schönheit. Ihr plötzliches Verschwinden ist der Auslöser für Georges viertes Abenteuer. Erneut umfasst der Handlungsbogen die Suche nach einem alten Artefakt mit großer und schrecklicher Macht, der Bundeslade, die im Spiel die Funktion einer Waffe hat.[1] Im Verlauf des Spiels muss George die Welt erneut retten.

Thematisch orientiert sich das Spiel am Film noir, mit Anna Maria als undurchsichtiger Femme fatale.[2][3] Georges ehemalige Freundin Nicole Collard tritt zwar ebenfalls als steuerbarer Charakter auf, übernimmt im Vergleich zu den vorherigen Titeln jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Dies ergibt sich aus der geänderten Beziehung zu George.

Spielprinzip und Technik Bearbeiten

Wie im dritten Teil verwendet das Spiel eine 3D-Engine, die das Geschehen aus einer Third-Person-Perspektive mit wechselnden, starren Kamerapositionen präsentiert. Anders als noch beim Vorgänger Baphomets Fluch: Der schlafende Drache wurde jedoch die Point-and-Click-Steuerung optional zur Tastatursteuerung wieder eingeführt. Das Spielprinzip blieb ansonsten unverändert. Es gilt, genreübliche Rätselaufgaben zu lösen. Dazu zählen Dialog-, Gegenstands- und Kombinationsrätsel. Aus dem direkten Vorgänger wurden zudem Kletter- und Schieberätsel beibehalten, neu hinzu kamen Minispielchen.

Einen Schwerpunkt stellte die Simulation einer glaubwürdigen Umwelt dar, was der Entwickler unter anderem durch Rauch- und Partikel-Effekte, Bloom oder eine reagierende Umwelt (zum Beispiel auffliegende Tauben) zu erreichen versuchte. Zur Verwendung kam hierbei die amBX-Technologie der niederländischen Firma Philips.[4] Zwischensequenzen sind in Spielgrafik gehalten.[5]

Produktionsnotizen Bearbeiten

Baphomets Fluch: Der Engel des Todes entstand nach der Entlassung sämtlicher Mitarbeiter von Revolution Software im Jahr 2004. Während Revolution-Gründer Charles Cecil zusammen mit einigen freien Mitarbeitern für das Konzept und grundlegende Design des Spiels verantwortlich war, wurde der Titel in Auftragsarbeit vom britischen Entwicklungsstudio Sumo Digital programmiert. Die optionale Wiedereinführung von Point & Click als Steuerungsmethode stellte eine teilweise Abkehr von einer Äußerung Cecils dar, wonach er Point-and-Click-Adventures für tot erklärt hatte.[6] Das Prinzip der Kletter- und Schieberätsel wurden zwar aus Baphomets Fluch: Der schlafende Drache übernommen, allerdings in einem reduzierten Umfang, da es sich bei den Kistenschiebrätsel um einen der Hauptkritikpunkte am Vorgänger handelte. Der Soundtrack stammte wie beim Vorgänger aus der Feder von Ben McCullough.[7]

Sprecherliste Bearbeiten

Rolle deutscher Sprecher englischer Sprecher
George Stobbart Alexander Schottky Rolf Saxon
Anna Maria Stephanie Kindermann Regina Regan
Nicole Collard Franziska Pigulla Katherine Pageon

Rezeption Bearbeiten

Wertungsspiegel
Deutschsprachiger Raum
Publikation Wertung
4Players 77 %[5]
Adventure-Treff 81 %[4]
GameStar 72 %[8]
PC Games 70 %[9]
International
Eurogamer.net 7/10[10]
GameSpot 7.7/10[11]
IGN 8.4/10[12]
Metawertungen
GameRankings 75,03 %[13]
Metacritic 73/100[14]

Broken Sword: The Angel of Death erhielt eher positive Bewertungen. Die Rezensionsdatenbank Metacritic aggregiert 31 Rezensionen zu einem Mittelwert von 73.[14]

Das deutsche Onlinemagazin 4Players lobte die Story des Spiels und zog Parallelen zum Roman Sakrileg des Mystery-Autors Dan Brown. Im Kontrast zum ernsten Thema des Spiels sei es aber von einem skurrilen Humor durchzogen; einige Charaktere könnten aus Tarantino-Filmen stammen. Redakteur Bodo Naser kritisierte einige Rätselaufgaben als schwer nachvollziehbar und den Einstieg in das Spiel als eine wenig abwechslungsreiche „Hüpf- und Sammelorgie“. In Summe sei Der Engel des Todes ein „einsteigerfreundliches Mystery-Abenteuer“, das nicht in der obersten Liga mitspiele, sich aber durchaus sehen lassen könne.[5] Das Fachmagazin Adventure-Treff stellte heraus, dass das Spiel zwar zunächst mit einem konventionellen Tempelritter-Plot beginne, diesen aber in eine vielschichtige Story mit Anklängen an das Opus von Dan Brown transferiere. Das Magazin lobte neben der Story auch das Rätseldesign, kritisierte aber veraltete Technik und teils hakelige Steuerung.[4]

“Still, in a genre most commonly represented by uninspired low-budget titles or odd adventure-action hybrids, Ark is a great delight. While its old-school design is unlikely to win many new converts to the genre, it is still, flaws and all, the best adventure game to come out in several years.”

„Dennoch, in einem Genre, das meist von uninspirierten Low-Budget-Titeln oder seltsamen Adventure-Action-Hybriden repräsentiert wird, ist Engel des Todes eine große Freude. Während sein Old-School-Design vermutlich nur wenig neue Anhänger für das Genre gewinnen wird, ist es dennoch, kleinere Mängel und ähnliches eingeschlossen, das beste Adventure, das in den letzten Jahren erschienen ist.“

Charles Herold: New York Times[15]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anleitung, S. II
  2. Bodo Naser: Test: Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes. 4Players, 27. September 2006, abgerufen am 13. Juni 2011.
  3. Thomas Weiss: News: Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes. PC Games, 28. September 2006, abgerufen am 9. April 2010.
  4. a b c Adventure-Treff.de: Baphomets Fluch 4 – Der Engel des Todes. Abgerufen am 11. Februar 2019.
  5. a b c 4Players.de: Test: Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes. Abgerufen am 24. August 2021.
  6. Charles Cecil wields Broken Sword (Memento vom 11. Dezember 2014 im Internet Archive)
  7. Adventure-Treff.de: Interviews: Charles Cecil. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. August 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/m.adventure-treff.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Baphomets Fluch 4 im Test. In: GameStar. IDG, 2. Oktober 2006, abgerufen am 6. September 2013.
  9. Marc Brehme: Baphomets Fluch 4: Der Engel des Todes. In: PC Games. Computec Media Group, 25. September 2006, abgerufen am 6. September 2013.
  10. Kristan Reed: Broken Sword: The Angel of Death Review. In: Eurogamer.net. Gamer Network, 15. September 2006, abgerufen am 6. September 2013 (englisch).
  11. Brett Todd: Secrets of the Ark: A Broken Sword Game Review. In: Gamespot. CNET, 5. März 2007, abgerufen am 6. September 2013 (englisch).
  12. Staci Krause: Broken Sword: The Sleeping Dragon Review. In: IGN. 25. November 2003, abgerufen am 6. September 2013 (englisch).
  13. GameRankings: Durchschnittliche Wertung, basierend auf 29 Artikeln. Abgerufen am 6. September 2013.
  14. a b Metacritic.com: Secrets of the Ark: A Broken Sword Game. Abgerufen am 11. Februar 2019.
  15. nytimes.com