Banater Segge

Art der Gattung Seggen (Carex)

Die Banater Segge (Carex buekii), auch Bueks Segge genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist in Europa und Westasien verbreitet.[1]

Banater Segge

Banater Segge (Carex buekii)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Banater Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex buekii
Wimm.

Beschreibung Bearbeiten

 
Habitus im Habitat

Vegetative Merkmale Bearbeiten

Die Banater Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 45 bis 90, selten bis zu 120 Zentimetern. Sie bildet verlängerte Ausläufer. Die Stängel sind scharf dreikantig, bis 3 Millimeter dick und oben sehr rau.[2] Die Blätter sind an nichtblühenden Sprossen bis 10 Millimeter breit und rollen sich beim Trocknen nach unten ein. Die grundständigen Blattscheiden sind spreitenlos, scharf gekielt, rotbraun bis schwarzbraun und zerfasern stark netzartig.[2]

Generative Merkmale Bearbeiten

Die Blütezeit liegt im April und Mai. Die Banater Segge ist eine Verschiedenährige Segge. Der Blütenstand ist bis über 25 Zentimeter lang und besteht aus ein bis drei männliche und drei bis fünf weibliche Ährchen.[2] Die männlichen und weiblichen Ährchen sind verschieden, aber alle schlank zylindrisch. Besonders die unteren Ährchen stehen entfernt. Die weiblichen Ährchen sind 3 bis 10 Zentimeter lang, etwa 4 Millimeter breit und haben einen kurzen Stiel, stehen aufrecht und hängen später über.[2] Das unterste Hüllblatt ist laubblattartig und länger als sein Ährchen, jedoch kürzer als der ganze Blütenstand.

Die Tragblätter der weiblichen Blüten sind schwärzlich und haben einen grünen Mittelstreifen; sie sind länglich und stumpf und kürzer als die Fruchtschläuche. Der Griffel trägt zwei Narben. Die Spelzen der männlichen Blüten sind dunkel-rotbraun mit hellerem Mittelstreifen.[2] Die Fruchtschläuche sind bei einer Länge von 2 bis 2,5 Millimetern eiförmig oder verkehrt-eiförmig, plankonvex, nervenlos, gelb-grün sowie manchmal purpurfarben gefleckt und sind in einen kurzen ungespaltenen Schnabel verschmälert.[2]

Die Frucht ist verkehrt-eiförmig.[2]

Ökologie Bearbeiten

Die Banater Segge wurzelt bis zu 3 Meter tief.[2]

Vorkommen Bearbeiten

Die Banater Segge kommt von Mitteleuropa bis zum Kaukasusraum vor.[1] Das Hauptverbreitungsgebiet der Banater Segge liegt in Südosteuropa sowie im östlichen Mittelmeerraum, und es erstreckt sich von da ostwärts bis nach Kasachstan.[3] Sie ist ein submeridionales bis subtemperates, subkontinentales Florenelement. Sie steigt in Mitteleuropa an der Moldau bis zu Höhenlagen von etwa 750 Metern auf.[2] In Mitteleuropa kommt sie nur vereinzelt in Sachsen-Anhalt, in Sachsen (beispielsweise im Elbetal bei Dresden) an Flussufern vor; im Bayerischen Wald und in Nieder- und Oberösterreich ist sie selten.[3] Nach Euro+Med kommt sie auch in der Schweiz vor.[4]

Sie wächst in sehr sommerwarmem Klima an Flussufern und Auwäldern. Die Banater Segge gedeiht am besten auf lockeren, basenreichen, oft leicht anmoorigem, lockersandigen oder feinkiesigen, von Grundwasser durchflossenen Böden.[3] Sie ist eine Charakterart des Caricetum buekii aus dem Verband Magnocaricion.[5]

Taxonomie Bearbeiten

Die Erstbeschreibung von Carex buekii erfolgte 1852 durch Christian Friedrich Heinrich Wimmer in Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, Band 29, Seite 83.[4] Das artepitheton buekii ehrt den Apotheker Johannes Nicolaus Buek den Jüngeren (1779–1856). Synonyme für Carex buekii Wimm. sind: Carex banatica Heuff., Carex cespitosa var. buekii (Wimm.) Fiori.[4]

Quellen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13./14. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Datenblatt Carex buekii bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  2. a b c d e f g h i Wolfram Schultze-Motel: Familie Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1.Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 166–167.
  3. a b c Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
  4. a b c P.Jiménez-Mejías, M.Luceño (2011+): Cyperaceae. Datenblatt Carex buekii In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 183.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Banater Segge (Carex buekii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien