Bambusa blumeana

Art der Gattung Bambusa

Bambusa blumeana ist eine Pflanzenart in der Gattung Bambusa innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie wächst stellenweise dicht gruppiert im tropischen Südostasien.

Bambusa blumeana

Bambusa blumeana

Systematik
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Bambus (Bambusoideae)
Tribus: Bambuseae
Untertribus: Bambusinae
Gattung: Bambusa
Art: Bambusa blumeana
Wissenschaftlicher Name
Bambusa blumeana
Schult. & Schult. f.

Beschreibung Bearbeiten

Vegetative Merkmale Bearbeiten

Bambusa blumeana wächst als immergrüner, verholzter und bedornter Bambus. Die verholzten Halme wachsen 15 bis 24 Meter hoch, besitzen einen Durchmesser von 8 bis 15 cm und sind am oberen Ende grün und leicht gebeugt.[1] Die hohlen Internodien weisen eine Länge von 25 bis 35 cm und eine Wandstärke von 2 bis 3 cm auf.[1][2] Andere Botaniker fanden teilweise geringere Abmessungen.[3] Im untersten Halmbereich sind die Internodien gefüllt, besonders unter trockenen Bedingungen und besitzen meist einen Ring graubrauner Luftwurzeln. Die Halme sind mit scharfen Dornen bewehrt, ähnlich wie nur 14 andere Bambusarten.[4] Im oberen Bereich ab der Mitte stehen auch größere Seitenäste ab. Die immergrünen Laubblätter sind 10 bis 20 cm lang und 12 bis 25 mm breit.[1][2]

Generative Merkmale Bearbeiten

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 68, 70 oder 72.[5]

Vorkommen Bearbeiten

Bambusa blumeana kam ursprünglich auf Indonesien,[2] der Malaiischen Halbinsel[2] und Timor[6][4] vor und wurde durch den Menschen in China, Thailand, Vietnam, Süd-Japan und den Philippinen verbreitet.[2]

Bambusa blumeana gedeiht meist an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Der Boden sollte, besonders bei trockenem Klima, feucht und sauer sein und einen pH-Wert von 5–6,5 aufweisen. Optimal sind lehmige oder sandig-lehmige Böden. Bambusa blumeana ist wenig salztolerant. Diese Bedingungen sind überwiegend entlang von Fließgewässern an Bergbächen oder in Hanglagen erfüllt. Bambusa blumeanakommt meist bis in Höhenlagen von 300 Metern,[1] in Taiwan bis zu 1000 Metern vor.[2]

Systematik Bearbeiten

Die Erstbeschreibung von Bambusa blumeana erfolgte 1830 durch Joseph August Schultes und Julius Hermann Schultes.[7]

Bambusa blumeana steht phylogenetisch der australischen Bambusa arnhemica nahe, sie sind wohl Schwesterarten.[4] Diese Verwandtschaft weist auf die Überwindung der Wallace-Linie bei der Ausbreitung von Bambusa aus Asien nach Sahul mittels des Brückenkopfes Timor bereits vor Ankunft des Menschen hin.[4]

Verwendung Bearbeiten

Schößlinge von Bambusa blumeana sind essbar und werden in Südostasien als Gemüse gehandelt. Verholzte Halme werden vielfältig verwendet als Baumaterial[1], für Böden, Korbflechtereien, Möbel, Verschalungen, Essstäbchen, Hüte, Spielzeug.[2]

Bambusa blumeana wird auch zur Rekultivierung von Ödflächen oder als Wind- und Erosionsschutzhecke in der Landwirtschaft angepflanzt.[2]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bambusa blumeana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e J. A. Schultes, J. H. Schultes: Bambusa blumeana. In: Syst. Veg. 7, Nr. 2, 1830, S. 1343.
  2. a b c d e f g h Stéphane Schröder: Bambusa blumeana ,19. Oktober 2011 (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.guaduabamboo.com aufgerufen am 17. August 2015.
  3. Abd Latif Mohmod, Ashaari Hj. Amin, Jamaludin Kasim, Mohd. Zin Jusuh: Effects of anatomical characteristics on the physical and mechanical properties of Bambusa blumeana. (PDF; 694 kB) In: Journal of Tropical Forest Science 6, Nr. 2, 1993, S. 159–170.
  4. a b c d Donald C. Franklin: Taxonomic interpretations of Australian native bamboos (Poaceae: Bambuseae) and their biogeographic implications. In: Telopea, Band 12, Nr. 2, 2008, S. 179–191 PDF (Memento vom 29. Juni 2014 im Internet Archive).
  5. Tropicos. [1]
  6. Abdullah Bamualim, Joko Triastono, Evert Hosang, Tony Basuki, Simon P. Field: Bamboo as a fallow crop on Timor Island, Nusa Tenggara Timur, Indonesia. Chapter 39 in: Malcolm Cairns: Voices from the Forest: Integrating Indigenous Knowledge into Sustainable Upland Farming. RFF Press, Washington DC 2007, S. 471.
  7. Systema Vegetabilium 7, Nr. 2, S. 1343