Bahnstrecke Tuzsér–Batjowo

Eisenbahnstrecke in Ungarn und der Ukraine
Tuzsér–Batjowo
Streckennummer:MÁV: 100FL, 100DM
Kursbuchstrecke (MÁV):
Streckenlänge:20 km
Spurweite:1435/1520 mm
Streckenklasse:D4
Höchstgeschwindigkeit:40 km/h
Zugbeeinflussung:
0,0 Tuzsér Nyíregyháza–Tschop
0,0 Tuzsér (sz.) Komoró (sz.)–Záhony
1,0 Eperjeske elágazás (sz.)
Eperjeske-Átrakó
            
nach Mándok
von Tornyospálca-Átrakó (sz.) rh.
von Mándok
Carei–Záhony
4,7 Eperjeske-Rendező (sz.)
5,6 Eperjeske-Rendező
9,6 Theiß, Staatsgrenze Ungarn–Ukraine
11,3 Solowka (Соловка)
Čaronda
von Tschop
20,2 Batjowo (Батьово)
nach Korolewo
nach Lwiw

1435 mm     1520 mm     1435/1520 mm
Quellen: [1][2][3][4][5]

Die Bahnstrecke Tuzsér–Batjowo ist eine Eisenbahnverbindung zwischen Ungarn und der Ukraine, die nur im Güterverkehr genutzt wird. Auf der nicht elektrifizierten Strecke im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg und der Oblast Transkarpatien verlaufen Normalspur und russische Breitspur teilweise parallel, teilweise als Vierschienengleis, sodass sie von Zügen beider Spurweiten befahren werden kann.

Geschichte Bearbeiten

Die Bahnstrecke wurde 1964 zur Entlastung des Grenzüberganges in die Sowjetunion zwischen Záhony und Tschop (Чоп) an der bereits seit 1873 bestehenden Bahnstrecke Nyíregyháza–Tschop angelegt. Auf dieser war der Güterverkehr nach dem Zweiten Weltkrieg stark angestiegen, zudem baute die Sowjetunion ihre Eisenbahnstrecken konsequent auf die russische Breitspur von 1520 Millimetern um, sodass im Grenzbahnhof Záhony umfangreiche Verlade- und Umspuranlagen errichtet wurden.[6]

 
M62.5 mit Mit­tel­puf­fer­kupp­lung SA-3 (2023)

An der neuen Strecke wurden der Rangierbahnhof Eperjeske-Rendező sowie der Umschlagbahnhof Eperjeske-Átrakó in Betrieb genommen. Auf diesem kommen zum Verladen zwischen den Güterwagen der beiden Spurweiten Kräne sowie ein 1973 erbauter Umladebunker zum Einsatz, bei dem von den oberen Breitspurgleisen Schüttgüter auf die darunterliegenden Normalspurgleise abgekippt werden. Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 wurden zudem Strahlungsmessgeräte installiert.[7]

Für den Betrieb auf den Breitspurgleisen beschaffte die MÁV in den 1960er Jahren mehrere Diesellokomotiven der Baureihe M40.5 sowie in den 1970er Jahren der Baureihe M62.5 in breitspuriger Ausführung. Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 liegt Batjowo (Батьово) in der Ukraine; das Verkehrsaufkommen ging bis Mitte der 1990er Jahre stark zurück.

Verlauf Bearbeiten

Das Normalspurgleis der Strecke beginnt in Tuzsér an der Bahnstrecke Nyíregyháza–Tschop, das Breitspurgleis im Bahnhof Tuzsér (sz.) an der parallelen Breitspurbahn nach Záhony. Nach der Breitspurbahn-Abzweigstelle Eperjeske elágazás (sz.) münden die beiden Spurweiten in ein Vierschienengleis und verlaufen nach Osten, fädeln aber nach einem Kilometer wieder aus, da der anschließende Rangierbahnhof Eperjeske-Rendező wieder zwei separate Bahnhofsteile besitzt. Nach dem Rangierbahnhof verlaufen beide Spurweiten wieder gemeinsam in östlicher Richtung und passieren bei Tiszaszentmárton den Grenzfluss Theiß.

Ab Solowka (Соловка), dem ersten Bahnhof auf ukrainischer Seite, führen die Gleise auf etwa vier Kilometern parallel, bis sie gemeinsam in den Bahnhof Batjowo münden und die Normal- und Breitspurgleise dann jeweils mit denen der Bahnstrecke Lwiw–Stryj–Tschop zusammengeführt werden. Alle von Batjowo ausgehenden Strecken besitzen Vierschienengleise, wodurch für Züge auf Normalspur in Richtung Westen eine Befahrung über Tschop bis in die Slowakei möglich ist und in Richtung Südosten bis Korolewo an der rumänischen Grenze. In Richtung Nordosten endet das gemeinsame Gleis in Mukatschewo.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 100FL vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  2. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 100FP vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  3. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 100DM vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  4. Vasúti Pályakapacitás-elosztó Kft.: 100FM vonalhoz tartozó pontok. Abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  5. Menetrendi segédkönyv II. kötet. (PDF; 2,2 MB) 3.19. Budapest-Nyugati – Záhony. Magyar Államvasutak Zrt., S. 62–63, abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  6. 150 éves a Nyíregyháza–Ungvár vasútvonal. In: SZON. 30. Oktober 2022, abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).
  7. Zsuzsanna Balázs: Így pusztul Záhony, a magyar rendszerváltás egyik legnagyobb vesztese. In: Qubit. 14. Oktober 2019, abgerufen am 4. April 2023 (ungarisch).