Bahnstrecke Hněvčeves–Smiřice

Bahnstrecke
(Sadová–) Hněvčeves–Smiřice[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):046
Streckenlänge:11,625 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C2
Maximale Neigung: 13 
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
von Hradec Králové (vorm. BCB)
-2,626 Sadová
0,164 Hněvčeves
nach Ostroměř (vorm. BCB)
Bystřice
2,558 Hořiněves
5,635 Račice nad Trotinou
6,367 Račice nad Trotinou nákl.
Anschlussgleis Militärgelände Račice nad Trotinou
Havranec
8,130 Sendražice
Trotina
von Pardubice (vorm. SNDVB)
10,574 Smiřice zastávka
11,789 Smiřice
nach Zawidów (vorm. SNDVB)

Die Bahnstrecke Hněvčeves–Smiřice ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die k.k. priv. Böhmischen Commercialbahnen (BCB) als Lokalbahn Sadowa–Smiřic errichtet und betrieben wurde. Sie zweigt in Hněvčeves von der Bahnstrecke Hradec Králové–Ostroměř ab und führt im Riesengebirgsvorland nach Smiřice, wo sie in die Bahnstrecke Pardubice–Zawidów einmündet.

Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]

Geschichte Bearbeiten

Die Konzession für die Lokalbahn Sadowa–Smiřic erhielten die Gründer der BCB, die Bauunternehmer Johann Muzika und Karl Schnabel am 9. Mai 1881 gemeinsam mit den Strecken Königgrätz–Wostroměř, Nimburg–Jičín, Kopidlno–Bakow, Křinec–Königstadtl, Nezvěstitz–Miröschau und Nusle–Modřan. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken bis zum 1. September 1882 „zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 8. Mai 1971.[3]

 
Bahnhof Smiřice (2010)

Die durch die ländlichen Gebiete südlich des Horschitzer Berglandes vom Tal der Bystřice zur Elbe führende Lokalbahn war vorrangig als Rübenbahn zum Bahntransport der Feldfrüchte zu den Zuckerfabriken konzipiert. Am 19. März 1882 wurde sie in Betrieb genommen.

Nach der Verstaatlichung der Böhmischen Commercialbahnen ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD.

Während des Zweiten Weltkrieges lag die Strecke zur Gänze im Protektorat und wurde von den nunmehrigen Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB) betrieben. 1941 erfolgte die Verlängerung der Strecke vom bisherigen Endpunkt „Smiřice zastávka“ bis zum Bahnhof Smiřice.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC). Sie wurde zuletzt als Kursbuchstrecke 046 Smiřice – Hněvčeves befahren. Am 12. Dezember 2004 wurde der Reisezugverkehr auf der Strecke eingestellt, der zuletzt ausschließlich mit den bewährten zweiachsigen Triebwagen der ČD-Baureihe 810 abgewickelt wurde.

Heute verkehren zu besonderen Terminen im Sommerhalbjahr historische Züge des Eisenbahnmuseums Jaroměř über die Strecke[4].

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder – Ausgegeben am 3. Juni 1881
  4. Fahrplan 2008 (Memento vom 3. Dezember 2008 im Internet Archive) (PDF-Datei; 83 kB)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Railway line 046 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien