Bad Diezlings

Gasthaus und ehemaliges Heilbad

Bad Diezlings (auch Bad Diezling, früher Schützen Bad, 432 m ü. A.) war ein Heilbad und Gasthaus (heute nur noch Gasthaus) und liegt im Parzelle Diezlings der Gemeinde Hörbranz in Vorarlberg (Österreich).

Gasthaus zum Bad Diezlings in Hörbranz an der Diezlingerstraße.

Namensherleitung

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Diezling soll vom Namen Dietrich abstammen und den Sohn des Dietrich bezeichnen.[1]

Geschichte

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Am 17. Juni 1631 wurde von Georg Neser beim Oberamt Bregenz um die Erlaubnis angesucht, eine Badehütte zu errichten sowie Speisen und Getränke an die Badbesucher abzugeben. Das Quellwasser in Diezlings hatte er bereits zuvor auf den Mineralstoffgehalt in Lindau und Isny mit positivem Ergebnis untersuchen lassen. Das Bad wurde danach mehrfach verkauft, um 1691 war der Bregenzer Baumeister Hinteregger Eigentümer, verkaufte es aber kurze Zeit später an Bernhard Kohlhaupt.[2] 1771 wurde es von Caspar Schlachter um 2200 Gulden an seinen Sohn Sebastian verkauft. 1816 wurde von Franz Josef Walser am heutigen Standort ein neues Badhaus erbaut und einige Jahre später an Martin Rast verkauft.[3]

Bad Diezlings ist auch bekannt, weil der Schriftsteller Norbert Jacques hier im Gasthaus 1920 laut seiner Autobiografie in zwanzig Tagen seinen Roman "Dr. Mabuse" geschrieben hat, da sein Wohnhaus im benachbarten deutschen Thumen renoviert wurde und er deshalb im Gasthaus logierte.[4]

Ab 1956 wurden in Bad Diezlings die Folgen von Kinderlähmung unter Mithilfe der heilkräftigen Mineralquelle, Massagen und Gymnastikmethoden vom Arzt Wilhelm Püschel behandelt. 1963 wurde eine Kuranstalt für Bandscheibenerkrankungen eingerichtet.[5] Der Badebetrieb wurde bis 1980 geführt.

Einige Meter vom Gasthaus entfernt befindet sich heute die Kneippanlage der Gemeinde Hörbranz.

Badebetrieb und Heilquelle

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Bei der Heilquelle handelt es sich um eine kalte, erdalkalische Eisencarbonat-Quelle aus tertiären Molassegestein. Ähnliche Quellen finden sich in Vorarlberg auch beim Stahlbad Andelsbuch und in Bad Reuthe.[6]

Die regionale Getränkemarke „Diezano“, wurde von Johann Füssinger vom Bad Diezlings kreiert, der sein Tafelwasser 1927 mit Zitronen-Geschmack (Diezano) und Orangen-Geschmack (Diez-Orange) versetzt. Seit 1979 erfolgt die Herstellung und Abfüllung in Dornbirn. 1938 wurde Bad Diezlings samt Gast- und Landwirtschaftsbetrieb und der Getränkemarke „Diezano“ von der Brauerei Fohrenburg erworben.

Geographie / Topographie

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Bad Diezlings liegt an der Diezlinger Straße und etwa 1,6 km Luftlinie nördlich vom Ortszentrum von Hörbranz. Von der Bundesgrenze zu Deutschland ist das Bad etwa 350 m entfernt.

Literatur

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  • Werner Vogt: Alte Heilbäder in Vorarlberg eine Reise durch die Vorarlberger Bäderlandschaft. Verlag Benvenuti, Feldkirch 2001, ISBN 3-901522-07-7.
  • Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch. Buch Spezial Verlag, Dornbirn 1984, ISBN 3-900496-03-3.
  • Josef Zehenter: Die Mineralquellen Vorarlbergs mit vorzüglicher Berücksichtigung ihrer chemischen Zusammensetzung. In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1895, S. 143–180 (zobodat.at [PDF]).
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Commons: Bad Diezlings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Muttersprache, Bände 40–41, Gesellschaft für deutsche Sprache, 1925, Zeitschrift zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache, S. 257 und Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins, Bände 38–39, Verlag des Deutschen Sprachvereins, 1923, (Google Books).
  2. Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 49f.
  3. Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 50f; Werner Vogt, Alte Heilbäder in Vorarlberg, Feldkirch 2001, S. 76–77.
  4. Norbert Jacques: Mit Lust gelebt, Hamburg 1950, S. 366.
  5. Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 50f
  6. Andreas Thurner, „Hydrogeologie“, Springer Verlag, Wien 1967, ISBN 978-3-7091-7595-8, S. 276.

Koordinaten: 47° 34′ 11,4″ N, 9° 45′ 9,5″ O