BRITE

Satelliten-Projekt, welches mittels photometrischer Messungen die Variabilität der hellsten Sterne am Himmel untersuchen soll

BRITE (BRIght-star Target Explorer) oder BRITE Constellation ist ein Satelliten-Projekt, welches mittels photometrischer Messungen die Variabilität der hellsten Sterne am Himmel untersuchen soll. Der erste der sechs Satelliten wurde am 25. Februar 2013 gestartet,[1][2] der letzte am 19. August 2014.[3] Je zwei Satelliten kommen aus Kanada, Österreich und Polen.

Modell des polnischen BRITE-Satelliten Heweliusz auf einer Ausstellung in Gdańsk

Projektbeteiligte

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Das Projekt wurde ursprünglich als Kooperation zwischen der Technischen Universität Graz und der University of Toronto begonnen, die FFG beschloss am 26. Oktober 2005 den Projektvorschlag zu fördern.[4] Weitere Teilhaber an der Mission sind Arbeitsgruppen der Universitäten Wien, Montréal und der University of British Columbia.[5] Am 16. Dezember 2009 schloss sich Polen dem BRITE-Projekt an, vertreten durch zwei Institute der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Polska Akademia Nauk).[6]

Mit dem Start des von der TU Graz betriebenen TUGsat-1 wurde Österreich erstmals nach Weltraumrecht ein Startstaat. Aus diesem Grund wurde 2011 das Weltraumgesetz vom österreichischen Parlament verabschiedet.

Satelliten

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BRITE ist ein ergänzendes Projekt zu MOST und hat als primäres wissenschaftliches Ziel, die Helligkeitsschwankungen von Sternen mit einer scheinbaren Helligkeit von kleiner als 4 mag photometrisch zu vermessen.[7] Die Satelliten von BRITE Constellation sollen es ermöglichen, gleichzeitig (zumindest) zehn Sterne über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten hinweg oder in zwei unterschiedlichen Epochen zu beobachten,[7] MOST erreichte nur zwei Monate Beobachtungszeit bei einem Stern.[8]

Die Nanosatelliten der BRITE-Constellation sind eine Weiterentwicklung des Satelliten CanX-2.[9] Der in der BRITE-Constellation-Mission genutzte Satellitenbus hat eine Kantenlänge von 20 cm und eine Gesamtmasse von zirka 7 kg.[10] Die wissenschaftliche Nutzlast ist ein Teleskop mit CCD-Bildsensor mit einer Auflösung von 4072 × 2720 Pixeln für differentielle photometrische Messungen der Helligkeit von Sternen.[10] Die Satelliten werden sich auf einem sonnensynchronen polaren Orbit in 800 km Höhe bei einer Umlaufzeit von rund 100 Minuten bewegen, für die Bodenstationen in Graz, Warschau und Toronto sind die Satelliten pro Umlauf rund 10 Minuten in Empfangsreichweite.[10]

Startliste

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Ursprünglich war BRITE-Constellation geplant als Verbund der zwei Nanosatelliten UniBRITE und TUGSAT-1,[5] deren Start für 2008 mit einer Dnepr- oder Rockot-Rakete vorgesehen war.[4] Verbesserungen an der Sternenkamera, Adaptionen bei der Software und der Wechsel der Trägerrakete sorgten jedoch immer wieder für Verzögerungen.[1]

Satellit Land Startdatum, Uhrzeit (UTC) Startplatz Trägerrakete Bemerkung
UniBRITE Kanada  Kanada
Osterreich  Österreich
25. Februar 2013, 12:31 Indien  Satish Dhawan Space Centre PSLV C-20
TUGSAT-1 (BRITE-AUSTRIA) Osterreich  Österreich
Kanada  Kanada
Lem (BRITE-PL1, CanX-3C) Polen  Polen 21. November 2013, 07:10 Russland  Jasny Dnepr
BRITE-Toronto (BRITE-CA1) Kanada  Kanada 19. Juni 2014, 19:11 Russland  Jasny Dnepr
BRITE-Montreal (BRITE-CA2) Kanada  Kanada ging nicht in Betrieb[11]
Heweliusz (BRITE-PL2) Polen  Polen 19. August 2014, 03:15 China Volksrepublik  Taiyuan CZ-4B Y-27

Zum kanadischen Satellit BRITE-Montreal konnte nach dem Start kein Kontakt aufgenommen werden. Offenbar löste er sich nicht von der Trägerrakete.[11]

  • W. W. Weiss, A. Moffat, O. Kudelka: BRITE-Constellation, Communications in Asteroseismology, Vol. 157, S. 271, bibcode:2008CoAst.157..271W
  • K. A. Carroll, S. Rucinski, and R. E. Zee:: Arc-Minute Nanosatellite Attitude Control: Enabling Technology for the BRITE Stellar Photometry Mission. In: Proc. 18th Annual AIAA/USU Conference on Small Satellites, Logan, Utah. August 2004 (utias-sfl.net (Memento des Originals vom 27. August 2010 im Internet Archive) [abgerufen am 17. Juni 2016]).
  • A. Kaiser, S. Mochnacki, W. W. Weiss: BRITE-Constellation: Simulation of Photometric Performance, Communications in Asteroseismology, Vol. 152, S. 43–50, bibcode:2008CoAst.152...43K
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Einzelnachweise

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  1. a b Erste Austro-Satelliten ins All gebracht. In: derStandard.at. 25. Februar 2013, abgerufen am 25. Februar 2013.
  2. spaceref.ca: Indian Rocket Launches Canadian Satellites (Memento vom 7. April 2013 im Webarchiv archive.today)
  3. Rui C. Barbosa: Chinese Long March 4B launches Gaofen-2 and BRITE-PL-2. nasaspaceflight.com, 19. August 2014, abgerufen am 19. August 2014 (englisch).
  4. a b TUG Print Ausgabe 18 (2/06). (PDF) In: tu-graz.ac.at. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. November 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/fstgss16.tu-graz.ac.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. a b Die Geschichte von BRITE-Constellation. In: univie.ac.at. Institut für Astronomie, Universität Wien, archiviert vom Original am 21. Februar 2013; abgerufen am 22. November 2021.
  6. First Polish Scientific Satellite. Centrum Badań Kosmicznych, Centrum Astronomiczne im.Mikołaja Kopernika, 5. März 2012, abgerufen am 22. März 2012 (englisch).
  7. a b Wissenschaft mit BRITE-Constellation - Überblick. Institut für Astronomie, Universität Wien, archiviert vom Original am 20. Oktober 2013; abgerufen am 22. November 2021.
  8. astro.ubc.ca: The MOST Project at a Glance (Memento vom 22. Januar 2008 im Internet Archive) (englisch)
  9. The CanX-3 - BRITE Mission. University of Toronto Institute for Aerospace Studies, 2011, archiviert vom Original am 1. März 2014; abgerufen am 17. Juni 2016 (englisch).
  10. a b c Der erste österreichische Satellit - TUGSAT-1 / BRITE-Austria. TU Graz, Januar 2010, archiviert vom Original am 19. Oktober 2013; abgerufen am 17. Juni 2016 (Pressemitteilung).
  11. a b University of Toronto Institute for Aerospace Studies Space Flight Lab: Update on BRITE-Toronto and BRITE-Montreal. 3. Juli 2014, abgerufen am 17. August 2014 (englisch).