Auride

chemische Verbindungen mit dem Anion Gold

Auride sind chemische Verbindungen des Elements Gold, welches in der Position des einfach negativ geladenen Anions Au vorliegt. Es ist eines von sehr seltenen Metallanionen und neben Platin das bisher einzig bekannte Nebengruppenelement, welches als Anion vorliegen kann. Das sehr reaktionsträge Gold kommt in der Natur meist gediegen und selten als Kation vor.

Das erste bekannte Aurid ist Caesiumaurid CsAu, welches 1978 im Labor Joseph Lagowski entdeckt wurde.[1] Außerdem wurden Rubidiumaurid RbAu und Tetramethylammoniumaurid, (CH3)4NAu, beschrieben. Das Au-Ion kommt außerdem in der Verbindung Caesiumauridoxid, Cs3AuO, vor.[2] Ein hypothetisch mögliches Franciumaurid FrAu konnte aufgrund der geringen Halbwertszeit des Franciums noch nicht synthetisiert werden. In bestimmten Fällen kann das Aurid-Ion auch durch Disproportionierung von elementaren Gold erhalten werden. So bildet sich beim Zusammenschmelzen von Gold mit Alkalimetall und Alkalimetalloxid M7Au5O2 (M = Cs, Rb; entspricht: (MAu)4 (M3AuO2) ). Diese Aurid-Aurate enthalten in einem Kristall sowohl positives Gold(I) im (AuO2)3−-Anion (Aurat-Anion) als auch das negative Aurid-Anion, ohne elementares Gold zu bilden.[3][4]

Chemische Eigenschaften Bearbeiten

Auride reagieren äußerst heftig mit Oxidationsmitteln sowie Wasser und können nur unter einer Schutzatmosphäre, z. B. unter Argon, aufbewahrt werden.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. William J. Peer, J. J. Lagowski: Metal-Ammonia Solutions. 11. Au, a Solvated Transition Metal Anion. In: Journal of the American Chemical Society. Band 100, Nr. 19, 1978, S. 6260–6261, doi:10.1021/ja00487a064.
  2. Cesium Auride Has Relativistic Electrons? In: quirkyscience.com. 20. August 2014, abgerufen am 12. Dezember 2016.
  3. Anja-Verena Mudring, Martin Jansen: Baseninduzierte Disproportionierung von elementarem Gold. In: Angewandte Chemie. Band 112, Nr. 17, 2000, S. 3194–3196, doi:10.1002/1521-3757.
  4. Martin Jansen: The chemistry of gold as an anion. In: Chemical Society Reviews. Band 37, 2008, S. 1826–1835, doi:10.1039/B708844M.