August Sauthoff

US-amerikanischer Arzt und Psychiater

August Sauthoff (* 24. März 1876 in Madison, Wisconsin; † 19. September 1950 ebenda) war ein US-amerikanischer Arzt und Psychiater.[1]

Leben Bearbeiten

August Sauthoff war Sohn des 1852 aus Hollenstedt (Northeim) eingewanderten Schneiders Heinrich Christian August Sauthoff (1832–1885)[2], Bruder des Rechtsanwalts und Politikers Harry Sauthoff und Neffe des Moringer Stadtkämmerers Heinrich Sauthoff.

Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs August Sauthoff mit seinen drei Geschwistern in sehr beschränkten Verhältnissen auf. Er besuchte Ella Larkin's School und darauf die Highschool mit Abschluss 1894.[3] Darauf studierte er an der Universität Madison mit Abschluss 1898,[4] was ihm durch die Unterstützung seines älteren Bruders Berthold ermöglicht wurde. Anschließend arbeitete er vier Jahre lang als Lehrer an den Highschools von Poynette und Sauk City, um die Ausbildung seines jüngeren Bruders Harry zu finanzieren. 1902 konnte er nun mit Unterstützung von Berthold und Harry sein Wunschstudium Medizin am Rush Medical College beginnen, das er 1905 abschloss.[3]

Nach dem Studium erhielt er sogleich die Arzt-Zulassung für Wisconsin, und nachdem er die Prüfungen für den Öffentlichen Dienst mit Bestnoten bestanden hatte, wurde er gemäß seinem Spezialgebiet 1906 im Mendota Mental Health Institute angestellt.[1] Seine Patienten behandelte er mit großer persönlicher Zuwendung, wobei ihm seine vielfältigen Sprachkenntnisse sehr halfen. Schon als Jugendlicher hatte er sich bei seiner Arbeit im Old Mose Nelson Grocery Store Grundkenntnisse des Norwegischen erworben, was er während seines Studiums vervollkommnete. Er sprach Englisch und Deutsch und erwarb sich Kenntnisse des Französischen, Italienischen und Polnischen.[3] 1908 heiratete er Dr. Mary Blakelidge († 1930), die als Psychiaterin im Mendota Mental Health Institute arbeitete. Seine Psychiatrie-Kenntnisse vertiefte er durch Aufenthalte an der Universität Hamburg, am Manhattan Hospital New York,[5] und bei Alfred Adler. 1924 wurde er Clinical Director und 1929 Assistant Superintendent.[6] 1937 begann Sauthoff zusammen mit Hans. H. Reese vom Wisconsin Psychiatric Institute in Madison, Schizophrenie-Patienten mit Insulin bzw. Metrazol zu behandeln, und fand, dass mit Insulin deutlich bessere Behandlungserfolge erreicht werden konnten.[7] Durch seine Arbeit und seine Behandlungen erwarb sich Sauthoff als Arzt und Psychiater eine hohe Anerkennung.

Sauthoff ging am 31. Januar 1948 in den Ruhestand.[6][8][9][10] Danach war er als psychiatrischer Berater tätig, reiste und ging seinen Hobbys nach. Sauthoff war Mitglied einer Freimaurerloge (Madison Masonic Commandery Concordia Lodge No 81),[11] Mitglied der Madison Turner Society und des Maennerchors.[3] Bei einem Deutschlandbesuch besuchte er deutsche Verwandte und unterstützte sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit CARE-Paketen und Arzneimitteln.

Sauthoff starb an den Folgen eines Autounfalls. Die Sauthoff Road in Madison ehrt August und Mary Sauthoff.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nachrufe Dr. August Sauthoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b The Capital Times from Madison, Wisconsin 7. August 1930, S. 24 (abgerufen am 13. April 2016).
  2. Kirchenbuch Stöckheim (Northeim)
  3. a b c d Alexis Baas: All Around the Town: Dr. August Sauthoff, Friend of the Afflicted, Loss to Community. The Capital Times from Madison, Wisconsin 26. September 1950, S. 12 (abgerufen am 13. April 2016).
  4. The Wisconsin alumni magazine, Volume 16, Number 10 (July 1915), p. 599 (abgerufen am 13. April 2016).
  5. Public Documents of the State of Wisconsin, Band 2, Wisconsin 1911.
  6. a b c Green Avenue, Sauthoff Road (Memento des Originals vom 7. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historicmadison.org (abgerufen am 13. April 2016).
  7. Edward Shorter, David Healey: "Shock Therapy: A History of Electroconvulsive Treatment in Mental Illness". Rutgers University Press, New Brunswick 2013, ISBN 978-0-8135-4169-3, S. 62.
  8. Dr. August Sauthoff (abgerufen am 13. April 2016).
  9. 2 Mendota Heads to Quit (Memento des Originals vom 16. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.google.com (abgerufen am 13. April 2016).
  10. Wisconsin alumnus Jahrgang 49, Nr. 6 (März 1948) S. 36 (abgerufen am 13. April 2016).
  11. Pryor and Co.'s Madison city directory 1877-8 (abgerufen am 13. April 2016).