Asow-Flotte (1695)

russische Flotte im Asowschen Meer

Die Asow-Flotte (russisch Азовский флот) war eine russische Flotte, die auf dem Asowschen Meer operierte.

Asow-Flotte


Galeere Principium auf einer russischen Sonderbriefmarke von 1996
Aufstellung 1695
Staat Russisches Kaiserreich 1914 Russisches Kaiserreich
Teilstreitkraft Kaiserlich Russische Marine
Typ Flotte
Hauptquartier Taganrog
Führung
Ehemalige
Kommandeure

François Le Fort
Fjodor Golowin

Goto Predestinatsia, Flaggschiff der Asowflotte bis 1711

Ende 1695 wurde unter Zar Peter dem Großen die erste russische Flotte aufgestellt, die beim zweiten der Asowfeldzüge zur Eroberung Asows beitrug. Ihr erster Befehlshaber war François Le Fort.

Da der erste Asowfeldzug nicht zuletzt wegen fehlender Seestreitkräfte scheiterte, befahl Peter der Große Ende 1695 den Bau der ersten Schiffe auf Werften in und um Woronesch. Diese Stadt ist über 1000 km über die Flüsse Woronesch und Don mit dem Asowschen Meer verbunden.

Im April 1696 rückte die russische Armee im zweiten Asowfeldzug erneut auf Asow vor, und die neuerbaute Flotte blockierte unter der Führung Leforts die Festung seeseitig. Die Flotte bestand aus zwei Fregatten (Swiatoi Pyotr und Swiatoi Pavel), 4 Brandern, 23 Galeeren und weiteren Einheiten. Am 14. Juni kam es an der Mündung des Dons zum Kampf mit einer türkischen Flotte, bestehend aus 23 Schiffen mit 4000 Mann. Nach dem Verlust zweier Schiffe zog sich die türkische Flotte zurück. Am 18. Juli wurde die Festung Asow – auch nach intensivem Beschuss von See – von den Russen eingenommen.

Nachfolger Leforts wurde Admiral Fjodor Golowin mit Unterstützung von Vizeadmiral Cornelius Cruys und Fregattenadmiral Jan van Rees. Als Heimathafen wurde das am nordöstlichen Ufer des Asowschen Meeres gelegene Taganrog bestimmt und in den folgenden Jahren ausgebaut. Die Flotte sicherte die russische Südgrenze. Nachdem Asow 1712 wieder an die Türken verloren gegangen war, wurde die Asow-Flotte aufgelöst.[1]

In der Flotte diente u. a. Vitus Bering von 1704 bis 1724.

Im Zuge des nächsten russischen Vorstoßes – während des Russisch-Türkischen Krieges (1768–1774) – wurden 1768 im Asowschen Meer erneut russische Kriegsschiffe stationiert, diesmal unter dem Namen Asow-Flottille.

Literatur

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  • John Tredrea & Eduard Sozaev: Russian Warships in the Age of Sail 1696–1860: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2010, ISBN 978-1-84832-058-1 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Heinz Setzer: Taganrog, die „Perle des russischen Südens“ im Überblick. Deutsche Tschechow-Gesellschaft e.V., archiviert vom Original am 3. Mai 2014; abgerufen am 5. Mai 2014.