Arslanbob

Siedlung in Kirgisistan

Arslanbob (kirgisisch Арстанбап Arstanbap; usbekisch Arslonbob) ist ein Dorf in dem Oblus Dschalal-Abad im Westen Kirgistans. Das Dorf, in dem im Jahr 2009 11.291 Menschen lebten, ist wegen ihrer umliegenden Wasserfälle und des Walnussanbaus bekannt.

Arslanbob
Ort in Kirgisistan
Wappen fehlt
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Arslanbob (Kirgisistan)
Arslanbob (Kirgisistan)
Arslanbob
Basisdaten
Oblus Dschalal-Abad
Rajon Basarkorgon
Koordinaten 41° 20′ N, 72° 56′ OKoordinaten: 41° 20′ 0″ N, 72° 56′ 0″ O
Höhe 1600 m
Einwohner 11.291 (2009)
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart Dorf

Lage Bearbeiten

Arslanbob liegt im Westen Kirgistans, in einer sehr gebirgigen Region. Auf einer Höhe von 1600 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, ist Arslanbob von höheren Gipfeln umgeben, vor allem dem Baubaschata mit einer Höhe von 4427 Metern.[1]

Circa 30 Kilometer westlich der Stadt befindet sich die Grenze zu Usbekistan. Die kirgisische Hauptstadt Bischkek im Norden des Landes ist 219 Kilometer entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Die Geschichte der Ortschaft ist eng mit der Geschichte des Walnussanbaus verwoben. Die Walnuss gilt als erstes Exportgut der Region nach Europa. Über das Alter der Wälder herrscht Uneinigkeit. Es gibt Vermutungen, denen zufolge die Wälder bereits zur Zeit Alexander des Großens existierten und dass Alexander persönlich Walnüsse aus Arslanbob mitnahm und sie in Griechenland kultivierte. Andere behaupten, die riesigen Wälder in ihrer heutigen Form seien vor circa 1000 Jahren entstanden. Eine Sage erzählt, dass ein Gesandter des Propheten Mohammeds nach dem Paradies auf Erden suchte und in Arslanbob fündig wurde. Nur Bäume sollen gefehlt haben, also gab Mohammed ihm Samen für Walnussbäume, die sein Vertreter in Arslanbob anpflanzte und somit den Walnuss-Anbau in die Region brachte.

Die Fläche der Anbaugebiete betrug in der Vergangenheit bis zu 630.900 Hektar, heute sind es circa 11.000 Hektar. Der Rückgang liegt vor allem an der Viehwirtschaft in der Region, die durch Abholzungen der Wälder neue Weideflächen schuf.[2][3]

Wirtschaft Bearbeiten

Zentral für die Wirtschaft Arslanbobs ist die Walnuss. Die umliegenden Walnusswälder sind die größten ihrer Art auf der ganzen Welt.[4] An der Ernte im September und Oktober sind die meisten Einwohner der Stadt beteiligt. Nach der Ernte werden die Walnüsse entweder auf dem lokalen Markt verkauft oder exportiert.

 
Wälder von Walnussbäumen

Außerdem hat Arslanbob einen lebendigen Markt und einen regen Busverkehr.[5]

Tourismus Bearbeiten

Arslanbob zählt zu den beliebtesten Reisezielen in Kirgistan. Die Walnusswälder laden zum Wandern ein und auch die Wasserfälle rund um Arslanbob sind bei Touristen beliebt. Auch Skifahren ist in Arslanbob möglich, wobei allerdings kaum Infrastruktur für Skifahrer vorhanden ist.[6]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arslanbob – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Get off the Path: Arslanbob, Kyrgyzstan - Heart My Backpack. In: Heart My Backpack. 13. September 2015 (englisch, heartmybackpack.com [abgerufen am 16. September 2018]).
  2. Barbara Mohr: Der Walnuss-Urwald in Kirgistan. In: Deutschlandfunk. 24. Dezember 2004, abgerufen am 31. August 2020.
  3. Arslanbob Forest | Wondermondo. In: Wondermondo. 14. März 2014 (englisch, wondermondo.com [abgerufen am 16. September 2018]).
  4. Arslanbob Travel Guide: living in the biggest walnut forest in the world | Cycloscope. In: Cycloscope: bicycle touring planet Earth. 1. Oktober 2014 (englisch, cycloscope.net [abgerufen am 16. September 2018]).
  5. Lonely Planet: Life among walnuts: the ancient forests of Kyrgyzstan. In: Lonely Planet. 20. Februar 2018 (englisch, lonelyplanet.com [abgerufen am 31. August 2020]).
  6. Arslanbob walnut forest | Caravanistan. Abgerufen am 16. September 2018 (amerikanisches Englisch).