ApoRed (bürgerlich: Ahmad Nadim Ahadi;[2][3] * 12. März 1994) ist ein deutscher Webvideoproduzent mit afghanischer Familiengeschichte aus Hamburg, der zunächst vor allem mit Let’s-Play-Videos bekannt wurde und inzwischen hauptsächlich Reactions, Gaming-Videos und Rapmusik veröffentlicht. Aufgrund diverser Kontroversen stand ApoRed mehrfach in öffentlicher Kritik.

ApoRed
YouTube-Kanal (Comedy, Gaming, Musik, Lifestyle (vor 2020), Pranks (vor 2019))
Sprache Deutsch
Gründung 17. August 2011 – YALLA GANG (ursprünglich ApokalyptoRed, später ApoRed)[1]
24. Oktober 2019 – ApoRed (Neugründung)
8. Oktober 2019 – RedSama
10. November 2019 – ApoRed Music
14. März 2020 – ApoRed (2. Neugründung)
Auflösung 16. Juli 2020 – ApoRed Vlogs)
März 2020 – ApoRed
2022 – ApoRed (2. Neugründung)
2023 – RedSama (Neugründung)
Kanäle ApoRed (3. Neugründung)

apored (Twitch)

Abonnenten über 200.000 (ApoRed)
über 300.000 (RedSama)
über 100.000 (ApoRed Vlogs)
unter 50.000 (ApoRed Music)
Aufrufe über 10 Mio. (ApoRed)
über 65 Mio. (RedSama)
über 30.000 (ApoRed Vlogs)
über 800.000 (ApoRed Music)
Videos über 40 (ApoRed)
über 200 (RedSama)
über 10 (ApoRedMusic)

Karriere

Seit dem 17. August 2011 betreibt ApoRed einen Kanal auf YouTube, auf dem zunächst Let’s Plays erschienen. Seit 2015 erstellt er hauptsächlich Clickbait-Videos.[4] In mehreren seiner Videos treten bekannte YouTuber wie beispielsweise Leon Machère oder Simon Desue auf. ApoRed steht zudem häufig im Konflikt mit anderen YouTubern und gerät daher vor allem auf der Plattform selbst immer wieder in Kritik.

Am 9. Oktober 2015 veröffentlichte ApoRed sein erstes eigenes Musikvideo Photoshop, das bis März 2018 über 29 Millionen Aufrufe hatte.[5] Weitere Musikvideos folgten. Das Musikvideo Everyday Saturday – Remix, das über 900.000 Dislikes erhielt, brachte ApoRed den Titel als „unbeliebtester YouTube-Rapper“ ein.[6]

Am 31. Januar 2016 veröffentlichte er ein Video, in dem er sich unter anderem darüber aufregt, mit „Apo“ angesprochen zu werden, und stellte lautstark und spöttisch klar, „‚Apo‘, ‚Apo‘, ‚Apo‘, das heißt ‚Red‘! ‚Apo‘ hat nichts damit zu tun!“, woraus ein Internetphänomen entstand.[7]

Im November 2017 begann ApoRed auf seinem YouTube-Gaming-Kanal RedSama regelmäßig Videos zum Computerspiel Fortnite hochzuladen.[8]

Seine Tournee mit dem Titel Baba Tour und neun Terminen sollte im Dezember des Jahres starten, wurde aber abgesagt, da er bei einem Gerichtstermin zu seinem Bombenprank-Video nicht erschien und sich infolgedessen Anfang Oktober in Untersuchungshaft befand.[9][10]

Für längere Zeit wurden die Videos auf seinem Hauptkanal ApoRed auf privat gestellt und waren somit für die Öffentlichkeit unsichtbar. Im November 2019 gab er schließlich an, den Kanal gelöscht zu haben. Im selben Monat wurde sein Kanal RedSama mit 1,5 Millionen Abonnenten von Epic Games aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt.[11][12]

Er erstellte noch im selben Monat einen Musikkanal mit dem Titel ApoRed Music, auf dem er seine musikalischen Aktivitäten hochlud. Schließlich wurde im März 2020 bekannt, dass sein ursprünglicher Hauptkanal in YALLA GANG umbenannt wurde. Am 16. Juli 2020 kündigte er an, seinen Kanal ApoRed Vlogs zu löschen, weil er keine Vlogs mehr mache.

Im August 2020 sollte er als Supporting Act auf zwei von Pietro Lombardis Freiluftkonzerten auftreten.[13] Die Tour wurde wegen der Einschränkungen der COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen verschoben.[14]

Kontroversen

Viele seiner Videos sind umstritten, da er sich beispielsweise in verschiedenen Nächten verbotenerweise in einem Kino, einem Restaurant und einem Möbelhaus einsperren ließ,[15][16] zudem Menschen durch seine Pranks nachhaltig ängstigte und sich bezüglich der von ihm verursachten Schäden uneinsichtig zeigte.[17][18] Er erhielt wegen dieser Videos mehrere Strafanzeigen.[15][16]

Im Dezember 2017 verhängte die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein gegen ApoRed ein Bußgeld in Höhe von 1050 Euro, weil er bei seinen Angeboten auf YouTube, Instagram, Google Plus und Facebook gegen die allgemeinen Informationspflichten nach § 5 Telemediengesetz verstieß und auf entsprechende Informationsschreiben nicht oder nur unzureichend reagierte.[19] Er hatte im Impressum nicht die Kontaktdaten der Anbieter, sondern Fantasienamen und -adressen angegeben.[20]

Bomben-Prank

Am 14. Juli 2016 veröffentlichte ApoRed ein Prank-Video, in dem er Menschen eine Tasche zuwarf und anschließend behauptete, die Tasche beinhalte eine Bombe. Mehrere Zeugen litten danach unter Angststörungen.[21] Das Video wurde am Tag nach der Veröffentlichung auf „Privat“ gestellt.[22] Bis dahin erhielt es über 400.000 Aufrufe.[23] Kurz darauf folgte ein Entschuldigungsvideo.[24][25]

Im Oktober 2017 wurde Ahadi für das Video nach rund zweiwöchiger Untersuchungshaft zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten auf Bewährung zuzüglich 200 Arbeitsstunden verurteilt.[15][26][27][21] Ein seitens seiner Anwältin eingelegter Berufungsantrag wurde im März 2018 zurückgenommen.[28] Neben Körperverletzung, Nötigung und Störung des öffentlichen Friedens wurde ApoRed vorgeworfen, bei diesem Prank das Kunsturhebergesetz zu verletzen, da er das Video ohne Einverständnis der Beteiligten veröffentlichte.[29][28][26]

Insolvenz

Der YouTuber und Kritiker MiiMii veröffentlichte im Mai 2022 ein Video, in dem er von der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen Ahadi vom 29. März 2022 berichtet.[30][31] In einer Video-Antwort widersprach Ahadi den Insolvenzvorwürfen. Nachdem ihm im Anschluss mehrere Insolvenzstraftaten, darunter Steuerverschleppung, vorgeworfen wurden,[32] revidierte er seine Aussagen: aufgrund eines Aufenthaltes in der Türkei habe er Geldforderungen seiner Versicherungen nicht erhalten; daraufhin sei das Insolvenzverfahren eröffnet worden.[33]

Mitte August 2022 veröffentlichte MiiMii mutmaßlich die Kontoauszüge und weitere sensible Daten von Ahadi, die beweisen sollten, dass er, entgegen seiner Aussagen, insolvent ist.[34] Am 9. September 2022 wurde schließlich ein Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet.[35] Die Insolvenz gegen Ahadi wurde am 12. September 2022 durch das Amtsgericht Hamburg von Amts wegen öffentlich.[36]

Offenbarung

Am 6. Dezember 2023 veröffentlichte Ahadi ein Video, in welchem er seine Insolvenz vermeintlich öffentlich machte. Er gab an, 3,6 Millionen Euro Steuerschulden zu haben. In vorangegangenen Videos behauptete er seit 2022, Millionär zu sein, vermittelte den Eindruck, hochpreisige Wertgegenstände wie Autos zu besitzen und lud seine Community in eine private Trading-Gruppe ein, die von Dubai aus betrieben und bedient wurde, wo er auch zu leben den Eindruck erweckte. Angeblich lebe er allerdings gar nicht in Dubai, sondern in Hamburg in einer Wohnung, die ihm vom Amt zum Bürgergeld gestellt worden sei, das er seither beziehe. Zu der Bekanntmachung inspiriert hätten ihn seiner Aussage nach andere Streamer und YouTuber, die vor ihm ihre jeweilige finanzielle Situation öffentlich gemacht haben.

Am 10. Dezember 2023 lud der YouTuber Leon Machère, der ein langjähriger Drehpartner von Ahadi ist, eine in Istanbul gedrehte Koproduktion hoch, in dem sich die Stellungnahme Ahadis als Streich (Prank) herausstellte.[37][38][39] Der Rechtsanwalt Christian Solmecke, der ebenfalls auf YouTube aktiv ist, konnte jedoch durch eigene Recherchen in öffentlichen Informationen aufzeigen, dass Teile der Video-Stellungnahme Ahadis, insbesondere in Bezug auf seine Insolvenz, eher der Wahrheit entsprechen müssen und im Prank-Video von Machère lediglich künstlerisch verarbeitet wurden.[40] Aufgrund der Kunstfreiheit und da niemand sonst geschädigt wurde, könne er für den Streich jedoch nicht juristisch belangt werden.

Diskographie

Singles
Jahr Titel Anmerkungen
2017 Photoshop
mit KsFreak und Krappi
Erstveröffentlichung: 31. Juli 2017
Format: digitale Single
Everyday Saturday 1.0 Erstveröffentlichung: 27. Juli 2017
Format: digitale Single
Everyday Saturday 2.0 Erstveröffentlichung: 27. Juli 2017
Format: digitale Single
Numero Uno Erstveröffentlichung: 26. Juli 2017
Format: digitale Single
Yalla Habibi Erstveröffentlichung: 25. Juni 2017
Format: digitale Single
Babawagen Erstveröffentlichung: 9. April 2017
Format: digitale Single
Range Rover Mansory Erstveröffentlichung: 8. April 2017
Format: digitale Single
2018 Billo Erstveröffentlichung: 28. Januar 2018
Format: digitale Single
2019 Submariner Erstveröffentlichung: 31. Mai 2019
Format: digitale Single
Lambo Gallardo Erstveröffentlichung: 14. Juni 2019
Format: digitale Single
Bruder muss los
(Kollaboration mit Leon Machère)
Erstveröffentlichung: 25. Oktober 2019
Format: digitale Single
2020 Emblem Erstveröffentlichung: 7. August 2020
Format: digitale Single
2024 Multimillionär Erstveröffentlichung: 5. April 2024
Format: digitale Single

Hinweis: Die Reihenfolge der Singles bezieht sich auf die ursprünglichen Veröffentlichungsdaten der dazugehörigen Musikvideos, die auf YouTube veröffentlicht wurden, und nicht auf die Veröffentlichungsdaten der digitalen Singles.

Einzelnachweise

  1. Erstes Webarchiv von YouTube.com/user/apokalyptored, am 30. Januar 2013
  2. Biergarten100: ApoRed verrät seine Adresse & Name !!! auf YouTube, abgerufen am 22. März 2017.
  3. derTomekk Liveticker zur Verhandlung von Ahadi: „Ahmad Ahadi“, twitter.com, 18. Oktober 2018, abgerufen am 30. März 2018
  4. Lukas Hansen: „ApoRed“: Youtuber erntet Shitstorm nach „Bomben Prank“. In: ksta.de. 15. Juli 2016, abgerufen am 13. März 2018.
  5. ApoRed - Photoshop feat. KsFreak & Krappi (Official Video), YouTube, 9. Oktober 2015, abgerufen am 30. März 2018.
  6. Kings of Dislike – Die zehn unbeliebtesten YouTube-Rapper, laut.de, 14. April 2017; abgerufen am 20. März 2018.
  7. Reupload (Original nicht verfügbar)
  8. Felix Goth, am 13. Juli 2017 ApoReds Gaming-Kanal auf YouTube.
  9. APORED geht im Dezember 2017 auf Baba-Tour! auf Eventim, abgerufen am 19. April 2020.
  10. Theresa Gade, am 13. Oktober 2017 Nach Verhaftung: Nächster Schock für Apored-Fans! In starzip, abgerufen am 19. April 2020.
  11. Patrik Hasberg: YouTube: 1,5 Mio. Abonnenten: ApoRed könnte bald seinen Gaming-Kanal verlieren. In: playcentral.de. 6. November 2019, abgerufen am 3. November 2023.
  12. Gerd Schuhmann: Fortnite: YouTuber sagt, Epic lässt seinen Kanal mit 1,5 Mio Abos löschen. In: Mein-MMO.de. 6. November 2019, abgerufen am 3. November 2023.
  13. LooMee Redaktion, am 13. August 2019 Pietro Lombardi: Zusatztermine und erste Open Air-Shows 2020 In: LooMee TV, abgerufen am 19. April 2020.
  14. Home. In: pietro-lombardi.com. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
  15. a b c Markus Böhm: ApoRed und sein Prank: Bewährungsstrafe für YouTube-Star. In: Spiegel Online. 18. Oktober 2017, abgerufen am 13. März 2018.
  16. a b Jakob Koch: Umstrittene Youtuber kassieren Strafanzeigen. In: welt.de. 15. November 2016, abgerufen am 30. März 2018.
  17. Lars Wienand: Hamburger YouTuber ApoRed muss hinter Gitter. In: abendblatt.de. 14. September 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  18. Lars Wienand und Alexander Josefowicz: YouTuber ApoRed behauptet: Habe Prozess nicht geschwänzt. In: abendblatt.de. 14. September 2017, abgerufen am 30. März 2018.
  19. MA HSH verhängt Bußgeld gegen YouTuber "ApoRed" - Verfahren wegen Werbeverstößen gegen YouTuber "Leon Machère" und Lifestyle-Bloggerin Lina Mallon. Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, 14. Dezember 2017.
  20. YouTuber ApoRed muss Bußgeld zahlen – wegen Fantasienamen. Hamburger Abendblatt, 14. Dezember 2017.
  21. a b „Bomben-Prank“: Strafprozess um YouTuber „ApoRed“ geht weiter. In: welt.de. 16. März 2018, abgerufen am 16. März 2018.
  22. „ApoRed hat soeben das "Bomben Prank"-Video auf Privat gestellt“, HerrNewstime, 15. Juli 2016, 17:43
  23. Archiv der Wiedergabeseite (2016-07-15 11:28:25)
  24. Archiv der Wiedergabeseite von „Es tut mir Leid...“, veröffentlicht von ApoRed am 15. Juli 2016
  25. ApoRed Bomben Prank SKANDAL! - Entschuldigung angenommen? - WuzzUp Feedback
  26. a b Jakob Koch: ApoRed: „Richterin hat mich gehasst“ – YouTuber geht in Berufung. In: welt.de. 23. Oktober 2017, abgerufen am 13. März 2018.
  27. Ermittlungen: YouTuber versetzt Menschen mit Bomben-Streich in Todesangst, Berliner Morgenpost, 15. Juli 2016, abgerufen am 20. März 2018; republiziert in DerWesten, 15. Juli 2016, abgerufen am 20. März 2018.
  28. a b Wegen Bomben-Scherz: Bewährungsstrafe für YouTuber ApoRed. In: Spiegel Online. 23. März 2018, abgerufen am 27. März 2018.
  29. MDR Jump, am 29. März 2018 um 14 Uhr Keine Witze auf Kosten anderer (Memento vom 2. April 2018 im Internet Archive) In MDR Jump (deutsch), abgerufen am 1. April 2018
  30. Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen: 67a IN 11/22
  31. meine ENTSCHULDIGUNG an APORED 6. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  32. ApoRed & der Insi-Modus: Hat er auf YT Steuerstraftaten gestanden? | Anwalt Christian Solmecke. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  33. Alles Lachkick? Die Wahrheit über den Insi-Modus 🕵️‍♂️. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  34. meine gestrikete ENTSCHULDIGUNG an APORED 7. Abgerufen am 8. Oktober 2022.
  35. Öffentliche Bekanntmachung. Abgerufen am 17. September 2022.
  36. Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen 67a IN 11/22
  37. 3,6 Mio. Steuerschulden! Die ganze Wahrheit. Abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  38. ApoRed ist PLEITE und hat 3.6 MIO STEUERSCHULDEN 😨 | Tanzverbot Stream Highlights | Reaktion. Abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  39. Apored war einer der erfolgreichsten Youtuber – jetzt ist er pleite und schuldet dem Finanzamt 3,6 Millionen Euro. 8. Dezember 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  40. ApoRed: Schulden-Statement ist FAKE! Doch INSI-MODUS ist weiter „aktiv“ | Anwalt Christian Solmecke. Abgerufen am 11. Dezember 2023 (deutsch).