Aphelandra

Gattung der Familie Akanthusgewächse (Acanthaceae)

Aphelandra ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Die 170 bis 180 Arten sind in der Neotropis verbreitet. Für Arten dieser Gattung wird als deutschsprachiger Name gelegentlich „Glanzkölbchen“ verwendet, dies ist aber eigentlich nur der Trivialname für die häufigste als Zimmerpflanze verwendete Art, das Glanzkölbchen (Aphelandra squarrosa); der Trivialname bezieht sich auf die derben, glänzenden Hochblätter des auffälligen Blütenstandes dieser einen Art.

Aphelandra

Aphelandra sinclairiana

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Akanthusgewächse (Acanthaceae)
Unterfamilie: Acanthoideae
Gattung: Aphelandra
Wissenschaftlicher Name
Aphelandra
R.Br.

Beschreibung

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Aphelandra aurantiaca
 
Glanzkölbchen (Aphelandra squarrosa): Dekorative Laubblätter, Blütenstand mit derben, glänzenden, gelben Hochblättern und zygomorphen, gelben Blüten
 
Aphelandra lingua-bovis
 
Aphelandra pulcherrima

Vegetative Merkmale

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Aphelandra-Arten wachsen meist als aufrechte Sträucher, Halbsträucher oder an ihrer Basis verholzende, ausdauernde krautige Pflanzen.

Die gegenständig angeordneten und gestielten Laubblätter sind meist einfach und relativ groß. Die Blattränder sind glatt, gelappt, gekerbt oder stachelig gezähnt. Nebenblätter fehlen.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen in end- oder seitenständigen ährigen Blütenstände zusammen. Die meist großen, auffälligen Hochblätter besitzen einen glatten bis gezähnten Rand; ihre Anordnung gibt dem Blütenstand bei vielen Arten ein vierkantiges Aussehen.

Die ungestielten, oft relativ großen, zwittrigen Blüten sind fünfzählig und zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind mehr oder weniger gleich oder ein Kelchlappen ist deutlich breiter. Die fünf Kronblätter sind röhren- bis trichterförmig verwachsen. Die Kronröhre ist gerade oder gebogen. Die Kronröhre endet zweilippig. Die aufrechte Oberlippe ist höchstens leicht zweilappig. Die manchmal zurückgekrümmte Unterlippe ist dreilappig. Die Farbe der Kronblätter reicht von weiß oder gelb über orangefarben bis rot. Die vier fertilen Staubblätter ragen aus der Krone heraus oder sind kürzer als die Unterlippe. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Der lange Griffel endet in einer höchstens schwach zweilappigen Narbe.

Die zweifächerigen Kapselfrüchte enthalten vier Samen. Die Samen sind seidenhaarig.

Ökologie

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Die Bestäubung erfolgt durch Vögel (Ornithophilie). Die Ausbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Aphelandra Robert Brown aufgestellt. Der botanische Gattungsname Aphelandra ist aus den griechischen Wörtern aphéles für „einfach“ und anér, andrós für „Mann“ abgeleitet. Synonyme für Aphelandra R.Br. sind: Amathea Raf., Cuenotia Rizzini, Hemisandra Scheidw., Hydromestus Scheidw., Lagochilium Nees, Lepidacanthus C.Presl, Odontophyllum Sreem., Sreemadhavana Rauschert, Strobilorhachis Klotzsch, Synandra Schrad.

Die Gattung Aphelandra gehört zur Tribus Acantheae in der Unterfamilie Acanthoideae innerhalb der Familie der Acanthaceae.

Die Aphelandra-Arten sind in der Neotropis verbreitet, außer auf den Karibischen Inseln.

Es gibt in der Gattung Aphelandra etwa 170 bis 180 gültige Arten. Hier eine Auswahl:

  • Dieter C. Wasshausen: The Genus Aphelandra (Acanthaceae), in Smithsonian Contributions to Botany, 18, Washington, 1975: S. 1–157.
  • Kamal Akhtar Malik & Abdul Ghafoor: Aphelandra in der Flora of Pakistan: Online.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Aphelandra im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
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Commons: Aphelandra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien