Anke (Werkzeug)

Gesenk für Punzen

Eine Anke (mittelhochdeutsch als „Gelenk“ von althochdeutsch anckla „Beuge, Gelenk, Knöchel“[1]) ist ein Werkzeug mit hochglanzpolierten Vertiefungen, das Goldschmiede als Unterlage zum Treiben von Blechen verwenden. Die Vertiefungen sind oft schalenförmig (Kugelsegmente) oder halbkugelförmig (siehe Bilder rechts). Sie unterscheiden sich dann im Durchmesser, mit dem sie gekennzeichnet sind. Dazu gibt es einen Satz Punzen (auch Vertiefstempel genannt). Zu runden Vertiefungen passen Punzen mit kugligem Ende (Kugelpunzen) oder mit abgerundetem Ende. Eine Rillenanke oder Riefenanke hat dagegen rillenförmige Vertiefungen mit U-förmigem Profil (halbrund) oder auch mit kantigem Profil (Vierkant- oder Dreikantgesenk). Für die Treibarbeit werden in diesem Fall Punzen mit einer anderen Form oder entsprechende Profileisen benötigt.

Flachanke mit Kugelpunzen
Würfelanke mit Kugelpunzen

Ein rundes Blechstück kann in eine runde Vertiefung der Anke mit etwas größerem Durchmesser eingelegt und mit der Punze durch Hammerschläge bearbeitet werden. Durch dieses sogenannte Auftiefen erhält es eine gewölbte Form.[2][3] In ähnlicher Weise können längliche Werkstücke in eine Rille oder Riefe eingearbeitet werden. Um Faltenbildung zu vermeiden, können je nach Material und Dicke vorbereitende Arbeitsschritte nötig sein. Bei der Bearbeitung mit dem Stempel kann dem Werkstück gleichzeitig eine polierte Oberfläche verliehen werden (sogenannte Druckpolitur).

Die Anke hat meist die Form einer Platte (Flachanke) oder eines Würfels (Würfelanke). Auf einer Würfelanke können runde und rillenförmige Vertiefungen kombiniert sein, verteilt auf verschiedene Seiten. Eine Anke mit nebeneinanderliegenden Rillen oder Riefen wird auch Scharnieranke genannt.

Anken bestehen meist aus gehärtetem oder ungehärtetem Stahl, seltener aus Eisen oder Messing. Für eine oberflächenschonende Verarbeitung von sehr dünnen und weichen Blechen werden manchmal Anken aus Hartholz verwendet.

Literatur

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  • Gerd Lintner: Das große Mosaik-Buch vom Werken. Kreatives Gestalten, Werkstoffe und Techniken. Völlig neu bearbeitete Ausgabe. Mosaik-Verlag, München 1979, ISBN 3-570-06469-7.
  • Josef Dillinger, Hans-Dieter Dobler, Werner Doll, Ulrich Fischer: Metalltechnik. Grundbildung (= Europa-Fachbuchreihe für metalltechnische Berufe.). 6., überarbeitete Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2007, ISBN 978-3-8085-1146-6.
  • Erhard Brepohl: Theorie und Praxis des Goldschmieds. 15., erweiterte Auflage. Fachbuchverlag Leipzig im Hanser-Verla, München u. a. 2003, ISBN 3-343-00004-3.
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  • Punzensätze und Anken schmucktools.ch – beispielhafter Überblick über die Formenvielfalt von Punzen und Anken

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 166 (Enkel1).
  2. Die Arbeiten des Goldschmiedes (Memento des Originals vom 13. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldankauf123.de /www.goldankauf123.de, siehe Abschnitt „Die Blecharbeit beim Filigran“.
  3. Punzensätze und Anken schmucktools.ch – die Treibarbeit wird in dem eingebundenen Video vorgeführt (englischsprachig)