Andreas Hock

deutscher Journalist und Autor

Andreas Hock (* 29. Oktober 1974 in Nürnberg) ist ein deutscher Journalist, Autor und Podcaster. Von 2007 bis 2012 war er Chefredakteur der Nürnberger Abendzeitung und veröffentlichte seitdem mehrere Bestseller.

Leben Bearbeiten

Hock studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen und begann neben dem Studium für die Nürnberger Zeitung zu schreiben. 1999 brach er das Studium ab, um ein Volontariat bei der Abendzeitung in München und Nürnberg zu absolvieren. 2001 wurde er als Redakteur bei der Nürnberger AZ angestellt und dort bereits 2002 zum stellvertretenden Lokalchef ernannt. Im gleichen Jahr wechselte er als Referent für Öffentlichkeitsarbeit zur Nürnberger CSU und ging 2004 zur Presseabteilung der CSU-Landesleitung nach München.

2007 kehrte er zur Nürnberger AZ zurück und wurde dort einer der jüngsten Chefredakteure Deutschlands.[1][2] Wegen „unterschiedlicher Auffassungen von Chefredakteur und Verlagsleitung über die künftige Ausrichtung“ und nach einer zuletzt gesunkenen Auflage verließ er Ende 2011 die Nürnberger AZ.[3]

Hock ist seit 2012 als Autor tätig und seine erste Veröffentlichung war eine Biographie von Robert und Carmen Geiss, die im Frühjahr 2013 erschien und Platz 2 der Spiegel-Taschenbuch-Bestsellerliste erreichte. Es folgten einige weitere Bücher, unter anderem das Begleitbuch zur TV-Serie The Big Bang Theory. Im Herbst 2014 schrieb er die Polemik Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?, die sich kritisch mit der Entwicklung der deutschen Sprache auseinandersetzt. Das Buch platzierte sich über ein halbes Jahr in der Paperback-Bestsellerliste des Spiegel.[4]

2020 verfasste Andreas Hock zusammen mit der Kabarettistin Monika Gruber das Buch Und erlöse uns von den Blöden – vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten, das bereits wenige Tage nach Erscheinen Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste in der Kategorie „Hardcover Sachbuch“ erreichte. Der Nachfolgetitel Willkommen im falschen Film erreichte Platz 2 der Liste.[5] Das Buch enthielt eine umstrittene Textstelle über eine Bloggerin und löste daraufhin Diskussionen aus.[6]

Gemeinsam mit Marcel Gasde betreibt er seit 2021 den Podcast Die Stadtgrenzler.[7] Seit Anfang 2023 sind beide als Zwei hinreißend verdorbene Franken zu hören.[8]

Hock ist außerdem Pressesprecher der Comödie Fürth[9] und von Lebkuchen-Schmidt.[10]

Mit seiner Familie lebt er in Nürnberg.

Kontroverse Bearbeiten

Als 2011 ein Sohn des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann als Rapper u. a. Drogenmissbrauch positiv thematisierte und ein AZ-Redakteur einen Artikel darüber veröffentlichen wollte, unterband der Verlagsgeschäftsführer dies unter Berufung auf die enge Freundschaft der Familie Herrmann mit der des neuen AZ-Eigners Gunther Oschmann, obwohl Hock erbittert Widerstand leistete. Der Vorfall belastete bis zur Einstellung der Nürnberger AZ im Folgejahr das Verhältnis zwischen Redaktion und Verlagsleitung.[11][12]

Veröffentlichungen Bearbeiten

Bücher
Hörbücher
  • Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann? – Über den Niedergang unserer Sprache. Riva, 2015, ISBN 978-3-86883-690-5.
  • Und erlöse uns von den Blöden – Vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten. Osterwold Audio, 2020, ISBN 978-3-86952-487-0.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu Andreas Hock bei kressreport
  2. Hock, Andreas (Memento vom 22. März 2015 im Internet Archive)
  3. https://kress.de/news/detail/beitrag/113950-wegen-unterschiedlicher-auffassungen-chefredakteur-hock-verlaesst-nuernberger-az.html
  4. Neues Buch in SPIEGEL-Bestsellerliste (Memento vom 10. August 2015 im Internet Archive)
  5. [1]
  6. Ärger um Buch von Monika Gruber. BR24, 27. Dezember 2023, abgerufen am 30. Januar 2024.
  7. Podcast Die Stadtgrenzler
  8. Podcast Zwei hinreißend verdorbene Franken
  9. comoedie.de
  10. lebkuchen-schmidt.de
  11. Hat der Porno-Rapper alles bloß kopiert? In: Münchner Abendzeitung. 20. Januar 2011, abgerufen am 11. Februar 2012.
  12. Olaf Przybilla: Rappender Ministersohn Herrmann - Freundschaftliche Beziehungen. In: Süddeutsche Zeitung. 9. November 2012.