Andreas Begert

deutscher Komponist und Songwriter

Andreas Begert (geb. Bauer; * 1990 in Erding[1]) ist ein deutscher Komponist und Songwriter.[2]

Andreas Begert (2017)

Leben und Wirken Bearbeiten

Andreas Begert ist der Sohn des Kontrabassisten Stephan Bauer und der Musiklehrerin Irmgard Bauer, geb. Maier.[3] Er ist der Bruder des Dirigenten und Musikers Markus Bauer, der Neffe des Multiperkussionisten Rudi Bauer sowie des Kabarettisten Martin Bauer.[4]

Nach dem Besuch des musischen Korbinian-Aigner-Gymnasium Erding nahm Begert 2009 ein Studium der Musik für Lehramt an Gymnasien mit Hauptfach Jazzklavier und Nebenfach Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München auf.[3][5] Er war Schüler von u. a. Tilman Jäger,[5] Victor Alcántara, Bernd Redmann und Peter Wittrich und erhielt Unterricht in Dirigieren bei Gerd Guglhör, Martin Steidler und Christoph Adt. Er war Preisträger bei verschiedenen Wettbewerben.[5] Bereits während seines Studiums entstanden erste Kompositionen, sein Studium schloss er 2015 mit dem ersten Staatsexamen ab.

Von 2005 bis 2012 spielte Begert als Cellist im Jugend-Kammerorchester Violinissimo in Erding.[5] 2009 gründete er zusammen mit seinem Bruder Markus das Jazzduo Brothers in Jazz,[6] mit dem er zwei Alben unter dem Label Plattenmoped veröffentlichte.[5] 2010 initiierte er zusammen mit dem Bassisten Felix Renner und dem Schlagzeuger Josef Hudler das Jazztrio Andi Begert Trio und veröffentlichte ein Album beim Label Paschen Records.[7] Ab 2010 wirkte Begert als Songwriter, Produzent, Pianist, Sänger und Bassist in verschiedenen Bands aus Bayern,[8] u. a. bei Voglwuid,[5] Mundhaarmonika und Einshoch6.[9] 2016 war er Pianist bei den Münchner Kammerspielen und 2017 musikalischer Leiter der Gärtnerplatz-Jugend am Staatstheater am Gärtnerplatz.[10] Von 2016 bis 2022 war er musikalischer Leiter der Liedertafel Dorfen.[5]

2018 begann er mit größeren eigenen Kompositionen und gab Konzerte im Gasteig München,[11] Theater im Fraunhofer[12] und der Redoute Passau.[13] Das von ihm komponierte Requiem wurde 2019 im Gasteig mit dem Barockorchester Concerto München und dem Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach aufgeführt.[14] In seinen Crossover-Musik-Projekten für Orchester und Chor verbindet er mehrere Musikstile (Volksmusik/Klassik/Popmusik).[14] 2021 arbeitete er gemeinsam mit der Sängerin Anna Gottman für das Staatstheater Augsburg und präsentierte Auszüge aus Opern im Rahmen eines digitalen Workshops für Schulklassen.[15] Im selben Jahr begann seine Zusammenarbeit mit dem Filmproduzenten Holger Gutt, für dessen Kinofilm Sehnsucht nach einer unbekannten Heimat Begert die Filmmusik komponierte.[16]

2022 wurde sein Bayerisches Oratorium unter musikalischer Leitung seines Bruders Markus Bauer von den Münchner Symphonikern und dem Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach im Herkulessaal der Residenz München uraufgeführt. In diesem Werk verbindet Begert erstmalig Bayerische Volksmusik mit klassischer Musik.[17]

Lehrtätigkeit Bearbeiten

Begert war von 2015 bis 2022 Lehrbeauftragter für Schulpraktisches Klavierspiel am Institut für Schulmusik der Hochschule für Musik und Theater München[5][18] und unterrichtete zudem von 2019 bis 2020 als Lehrer für Klavier an der Kreismusikschule Erding.[19]

Kompositionen (Auswahl) Bearbeiten

Orchesterwerke Bearbeiten

Kammermusik Bearbeiten

  • Die Trennung vom Kind für Streichquartett (2017)[23]
  • Messe für Marmibafon und Mezzosopran (2017)[5]
  • Das Lächeln des fremden Mannes für Klavier, Cello und Gitarre (2017)[23]
  • Kreuz dich Welt für Saxofon-Quartett und Drum-Set (2018)[23]
  • Die Gefahr des Kellers für zwei Kontrabässe (2018)[24]
  • Vom Himme hoch – eine bayerische Weihnachtskantate (2023)[25]

Solowerke Bearbeiten

Pop- und Jazzmusik Bearbeiten

  • Wie der Schnee schmilzt für Bigband (2015)
  • Gesunken für Bigband (2015)
  • Wir drehen am Rad für die Band Voglwuid (2016)[26]
  • Für mi gibts nur no di für die Band Voglwuid (2016)
  • Odysseus für die Crossover-Band Blaurosa (2019)[27]

Filmmusik Bearbeiten

  • Sehnsucht nach einer unbekannten Heimat (2021)[28]
  • Abgeschieden (2024)[29]

Diskographie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

  • Wüstengras (2011; Plattenmoped)
  • Schwebend (2015; PASCHENrecords)
  • Der Storch (2016; Plattenmoped)
  • Childhood (2018; Plattenmoped)
  • Die Trennung vom Kind (2018; Plattenmoped)
  • Mein Lied (2020; RecordJet)[30]

Singles Bearbeiten

  • Herz (2020; RecordJet)

Zusammenarbeit mit Bands Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Andreas Begert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Süddeutsche Zeitung: „Ein Klang, den niemand bisher kennt“. Abgerufen am 1. August 2020.
  2. Anton Renner: Bayerisches Oratorium für die Welt. In: Merkur.de. 9. Juli 2020, abgerufen am 31. Juli 2020.
  3. a b Alexandra Anderka: Musik im Blut, Kompositionen im Kopf. In: Merkur.de. 27. Dezember 2017, abgerufen am 31. Juli 2020.
  4. Alexandra Anderka: „Zuhause bin ich extra aufgeregt“ – Bewie Bauer tritt in Erding auf. In: Merkur.de. 17. September 2019, abgerufen am 31. Juli 2020.
  5. a b c d e f g h i j Musikhochschule München: Bauer, Andreas – Schulpraktisches Klavierspiel. In: Musikhochschule München. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  6. Die Erdinger Jazzbrüder Markus Bauer und Andreas Begert musizieren in München. In: meine-anzeigenzeitung.de. 24. Juni 2019, abgerufen am 31. Juli 2020.
  7. Andreas Begert Trio. In: paschenrecords.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  8. Andi Begert und Band. In: forwart-muenchen.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2020; abgerufen am 31. Juli 2020.
  9. On stage, die Musiker von einshoch6. In: einshoch6.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  10. Katharina Kohring: Grenzenlose Vielseitigkeit. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Januar 2018, abgerufen am 31. Juli 2020.
  11. Komponistenportrait Andreas Begert. In: gasteig.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  12. Beats and Bauer. In: Theater im Fraunhofer. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  13. Bernhard Brunner: Lehrer-Kompliment: „Er ist ein Genie“. In: plus.pnp.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  14. a b c Regina Bluhme: Konzert im Gasteig München: Unter Brüdern. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Juli 2019, abgerufen am 31. Juli 2020.
  15. Staatstheater Augsburg: Opernkoffer für Schwaben: »Aria Grande«. Abgerufen am 20. April 2021.
  16. Süddeutsche Zeitung: Auf der Suche nach sich selbst. Abgerufen am 13. August 2021.
  17. Sabine Busch-Frank: Schütz-Ensemble Vornbach singt "Bayerisches Oratorium" in München. Abgerufen am 30. Juni 2022.
  18. Hochschule für Musik und Theater München: Lehrende Institut für Schulmusik, Stand September 2022. Abgerufen am 19. September 2022.
  19. Über Uns - Kreismusikschule Erding. In: kms-erding.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  20. Florian Tempel: Uraufführung im Herkulessaal: Bayerisches Oratorium von Andreas Begert. In: Süddeutsche Zeitung. 18. Mai 2022, abgerufen am 8. Juni 2022.
  21. AFG Erding - 80-jähriges Schuljubiläum. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2020; abgerufen am 31. Juli 2020.
  22. Erdinger Kammerorchester. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  23. a b c d e Der Rhythmus der Zeit. 28. November 2018, abgerufen am 31. Juli 2020.
  24. Die Gefahr des Kellers von Stephan Bauer, Thomas Jauch bei Amazon Music - Amazon.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  25. Stehende Ovationen für Andreas Begerts Weihnachtskantate. 5. Dezember 2023, abgerufen am 23. März 2024.
  26. Wir drehen am Rad von Voglwuid bei Amazon Music - Amazon.de. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  27. a b Mit Cembalo-Pop auf die große Bühne: Andreas Begert startet durch. 9. Juni 2019, abgerufen am 31. Juli 2020.
  28. Sehnsucht nach einer unbekannten Heimat (2021) | Film, Trailer, Kritik. Abgerufen am 23. Juni 2021.
  29. Sylvia Böhm-Haimerl: Filmpremiere in Gauting: "Abgeschieden" und das Leben nach dem Tod. 22. Januar 2024, abgerufen am 24. Januar 2024.
  30. Andreas Begert aus Dorfen komponiert 22 Mutmach-Songs. 29. September 2020, abgerufen am 15. Dezember 2020.
  31. Zwei Gesamtsieger beim Bundeswettbewerb Schulpraktisches Klavierspiel. In: Musik heute. 12. Mai 2014, abgerufen am 31. Juli 2020.