Der Rundtörn mit zwei halben Schlägen ist ein Knoten zur sicheren Befestigung einer Leine an einem Gegenstand. Er besteht aus einem Rundtörn, der um einen Gegenstand gewickelt ist und aus zwei halben Schlägen, die um die eigene Leine gebunden sind.

Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Typ Festmacher
Anwendung Befestigung an einem Gegenstand
Ashley-Nr. 1720, 1835
Englisch Round turn and two half hitches, Anchor Bend
Liste der Knoten

Anwendung Bearbeiten

Dieser Knoten kann auch unter Spannung gebunden und gelöst werden. Er eignet sich zum Festbinden an Stangen, Ringen, Pollern oder anderen Gegenständen und ist sehr zuverlässig. Bereits mit dem ersten Törn am Poller kann ein Schiff beim Anlegen kontrolliert werden. Der Knoten kann auch mitten im Seil verwendet werden.

Knüpfen Bearbeiten

Zuerst wird ein Rundtörn um eine Stange oder einen Ring gelegt, dann werden zwei halbe Schläge um die stehende Part herumgelegt. Zu beachten ist, dass die beiden halben Schläge dieselbe Drehrichtung um die stehende Part haben und somit einen Webeleinenstek und keinen Ankerstich bilden.

Bei langem Restseil wird in dieses eine lange Bucht gelegt und der abschließende Webleinstek mit dieser Bucht geknüpft. Am Poller wird das Seil zweimal herumgeschlungen und die zwei halben Schläge werden dann mit einer Bucht geknüpft (der erste halbe Schlag liegt dann auf Slip).

 
Zimmermannsschlag

Alternativen Bearbeiten

Abwandlungen Bearbeiten

  • Wird der Gegenstand nur mit einem einzelnen Törn umschlungen und mit zwei halben Schlägen um seine eigene stehende Part festgemacht, spricht man häufig nur von zwei halben Schlägen (ABoK #1710). Der Unterschied zum Webeleinenstek besteht darin, dass die zwei Halben Schläge nach einem einzelnen Törn um einen Gegenstand (eine Stange) „rund um die stehende Part der eigene Leine festgemacht wird“, während die zwei Halben Schläge des Webeleinenstek direkt „um den Gegenstand geknotet sind“.[1]
  • Wird anstelle der Rundtörns ein Halbmastwurf gelegt, entsteht ein backhanded hitch.[2] Mit ihm lässt sich die Last besser kontrollieren. Ist der Poller sehr breit, so dass es zu viel Aufwand wäre, das Seil zweimal herumzuführen, kann man einmal eine Bucht herumführen und die lose Part durch die Bucht stecken.[3] Es entsteht so ebenfalls ein Halbmastwurf, der bei Last in die erste Form kentern kann.
  • Wird der erste halbe Schlag durch die zwei Rundtörns geführt und der zweite halbe Schlag weggelassen, entsteht der Roringstek.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 305 (#1710).
  2. Clifford Ashley: Ashley-Buch der Knoten. Nummer 1797 (deutsche Übersetzung: „entgegengesetzter Schlag“).
  3. Clifford Ashley: Ashley-Buch der Knoten. Nummer 1725 (deutsche Übersetzung: „Kontrastek“).