Amtsgericht Neustadt (Westpr)

Amtsgericht in Westpreußen

Das Amtsgericht Neustadt war ein preußisches Amtsgericht mit Sitz in Neustadt in Westpreußen.

Amtsgerichtsgebäude

Geschichte

Bearbeiten

Das königlich preußische Amtsgericht Neustadt wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 als eines von 9 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Danzig im Bezirk des Oberlandesgerichtes Marienwerder gebildet. Der Sitz des Gerichts war Neustadt.

Sein Gerichtsbezirk umfasste den Kreis Neustadt außer dem Teil, der den Amtsgerichten Putzig und Zoppot zugeordnet war.[1]

Am Gericht bestanden 1880 drei Richterstellen. Das Amtsgericht war damit ein mittelgroßes Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[2]

Der Amtsgerichtsbezirk kam aufgrund des Versailler Vertrages 1919 zu Polen und das Amtsgericht stellte seine Arbeit ein.

1939 wurde Polen deutsch besetzt. Im Rahmen der Neuorganisation der Gerichte in Ostdeutschland und im ehemaligen Polen wurde das Amtsgericht Neustadt neu gebildet und erneut dem Landgericht Danzig zugeordnet.[3] 1944 wurde das Amtsgericht Putzig als Zweigstelle des Amtsgerichts Neustadt geführt.[4]

1945 wurde der Amtsgerichtsbezirk unter polnische Verwaltung gestellt und die deutschen Einwohner wurden vertrieben. Damit endete auch die Geschichte des Amtsgerichts Neustadt. Unter polnischer Verwaltung entstand das Sąd Rejonowy w Wejherowie (1950–1975: Sąd Powiatowy w Wejherowie).

Amtsgerichtsgebäude

Bearbeiten

Das Amtsgerichtsgebäude (ul. Sobieskiego 302) wurde von 1878 bis 1880 erbaut und 1920 erweitert. Es steht seit dem 30. November 2006 unter Denkmalschutz.[5]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879, GS Nr. 30., S. 403, Digitalisat
  2. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1888, S. 446 online
  3. Erlaß über die Gerichtsgliederung in den eingegliederte Ostgebieten vom 26. November 1940, RGBl. I 1940, S. 1538, Digitalisat
  4. Die Gerichtsorganisation des Deutschen Reiches vom 1. Januar 1944, Verlag Beamtenpresse, Berlin, 1944, S. 12
  5. Eintrag A-1792 in der Liste der Kulturdenkmäler, S. 125, Liste.