Amtsgebäude Lange Straße 4
Koordinaten: 52° 47′ 7,7″ N, 9° 23′ 5,1″ O Das Amtsgebäude Lange Straße 4 in Rethem (Aller) ist ein Fachwerkbau, der dem heutigen Burghof Rethem vorgelagert ist. Das Gebäude liegt unmittelbar an der Bundesstraße 209 und wird heute als Rathaus für die Samtgemeindeverwaltung genutzt.
Geschichte
BearbeitenDas Amtsgebäude wurde 1792 vom Landbaumeister Christian Ludwig Ziegler (1748-1818) zunächst als Amtsstubenhaus entworfen. Mehrere Vorentwürfe befinden sich heute im Stadtarchiv Celle. Später wurde es als Pfordthaus bezeichnet. diese Bezeichnung rührt vermutlich daher, dass zu früherer Zeit ein Pfortenhaus zur Burganlage bestand. Am 1. Oktober 1852 wurde hier das Amtsgericht Rethem eingerichtet, das kurze Zeit später, bereits am 1. März 1859, wieder aufgelöst wurde. 1940 wurde der Eingangserker geschaffen. Genutzt wurde es ab 1859 kurzzeitig als Nebenstelle des Amtes Ahlden und für die Kasse des Amtes genutzt. Gleichzeitig werden einige Haftzellen unterhalten. Die restlichen Räumlichkeiten werden zu Wohnzwecken vermietet. 1878 wurde das Gebäude von der Stadt Rethem gekauft. Die Mietswohnungen bleiben aber im Gebäude. 1901 zieht erstmals das Rathaus ein. Es folgt 1903 ein Umbau, bei dem die Fenster im Erdgeschoss vergrößert werden. Es zieht die Stadtsparkasse Rethem ein. 1934 wird die Stadtsparkasse aufgelöst; die Räume im Erdgeschoss werden aber als Filiale der Kreissparkasse Fallingbostel zu Walsrode weitergenutzt. Als die Sparkasse dann 1963 endgültig auszieht, wird das Erdgeschoss für die Stadtverwaltung umgebaut. Die in er oberen Etage befindlichen Räume werden als Dienstwohnung des Bürgermeisters weiter ausgebaut. 1978 wurden auch diese Räume wieder für Verwaltungsaufgaben hergerichtet. 1988 wurde ein Anbau hinter dem Haus errichtet. Trotz einer (Dach-) Sanierung 1994 kommt ein Gutachten im Jahre 2015 zu dem Ergebnis, dass das Gebäude für Verwaltungszwecke nicht mehr genutzt werden kann. Nach einem Bürgerbegehren erfolgte entgegen erster Umzugspläne eine Sanierung des Gebäudes, die 2021 abgeschlossen wurde. Das Rathaus verblieb seitdem in dem Gebäude.
Denkmalschutz
BearbeitenDas Amtsgebäude steht wegen seiner geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung unter Denkmalschutz nach § 3 Abs. 2 NDSchG[1] und wurde im Januar 1990 in die Denkmalliste des Landes Niedersachsen eingetragen und gehört zu der Gruppe baulicher Anlagen Amtshof in Rethem.[2]
Literatur
Bearbeiten- Etta Pantel: Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen (Band 25): Baudenkmale in Niedersachsen: Landkreis Soltau-Fallingbostel. Braunschweig, 2001. S. 266.
- Gerd Weiß, Georg Dehio: Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bremen, Niedersachsen. München 1992, S. 1116 (Hinweis: fehlerhafte Jahresangabe im Text).
- Wochenspiegel am Sonntag, 2. Mai 2021, S. 10, 11
