Alexander Schulz (Veranstalter)

deutscher Festivalveranstalter

Alexander Schulz (* 24. September 1966 in Hannover) ist ein deutscher Veranstalter[1]. Er ist Inhaber und Geschäftsführer der Hamburger Eventagentur Inferno Events und des Hamburger Musikclubs Häkken, Leiter des Jazzfestivals Elbjazz und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft. Schulz ist Gründer und Geschäftsführer des Reeperbahn Festivals.

Alexander Schulz (2020)

Leben Bearbeiten

Alexander Schulz lebt seit 1970 in Reinbek/Hamburg, besuchte die Sachsenwaldschule Reinbek, an der er sein Abitur ablegte, und studierte von 1989 bis 1993 Angewandte Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg. Während seines Studiums zeichnete er als Booker für das Programm diverser Hamburger Clubs und Festivals verantwortlich und arbeitete als Regieassistent am Thalia Theater. 1992 gründete er den Inferno Musikverlag, 1993 das Plattenlabel Jam Records, bevor er 1998 die Agentur Inferno Events ins Leben rief, zu deren Portfolio Corporate Events für Kunden wie Lufthansa und Unilever, öffentliche Veranstaltungen wie Theaternacht Hamburg sowie Formate wie der „After Work Club“ zählen. Seit 2006 ist er Geschäftsführer des Reeperbahn Festivals, seit 2016 Festivalleiter [SS1] des Elbjazz-Festivals und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft. Seit 2019 ist Schulz Geschäftsführer des Musikclubs Häkken. Er war Gastdozent unter anderem an der Folkwang Universität der Künste, der Hochschule für Musik und Theater München und der Leuphana Universität Lüneburg.

Reeperbahn Festival Bearbeiten

2006 rief Alexander Schulz mit seiner Agentur Inferno Events und der Karsten Jahnke Konzertdirektion das Reeperbahn Festival ins Leben und wurde dessen Geschäftsführer. Das Format begann zunächst als reines Musikfestival und wurde ab 2009 nach dem Vorbild des texanischen South By Southwest um ein Konferenzprogramm für Fachbesucher aus der Musikwirtschaft ergänzt. Mit einem viertägigen Programmangebot, in dem neben rund 500 Livekonzerten und aktuellen Themen der Musikwirtschaft auch gesellschaftliche und politische Entwicklungen beleuchtet werden, gilt das Reeperbahn Festival heute als wichtige europäische Plattform der internationalen Popkultur und Musikwirtschaft.[2]

Reeperbahn Festival International Bearbeiten

Mit dem vom Auswärtigen Amt unterstützten Format Reeperbahn Festival International agiert das von Alexander Schulz geleitete Reeperbahn Festival als Kulturbotschafter und ermöglicht im Rahmen von fünf Spin-Offs sowohl europäischen Musikern als auch Musikunternehmen Zugang zu Musikmärkten in den USA (Los Angeles, Nashville, New York), China und Afrika.[3][4][5]

Anchor Reeperbahn Festival International Music Award Bearbeiten

2016 rief Alexander Schulz den internationalen Musikpreis Anchor ins Leben, der jährlich im Rahmen des Reeperbahn Festivals verliehen wird und aufstrebende Talente auf dem Weg in eine internationale Karriere begleiten soll.[6][7][8]

Initiative „Keychange“ Bearbeiten

im Rahmen der 2017 ins Leben gerufenen Initiative „Keychange“, die sich für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Musik einsetzt und deren hauptverantwortlicher Partner seit 2019 das Reeperbahn Festival ist, verpflichten sich Musikorganisationen aus aller Welt, ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in ihrer Programmierung anzustreben. Der von Alexander Schulz 2017 initiierten „Keychange Pledge“ haben sich inzwischen über 600 Festivals, Organisationen, Unternehmen und Radiostationen angeschlossen.[9][10][11][12]

Elbjazz Bearbeiten

Seit 2016 ist Alexander Schulz organisatorischer Leiter des Elbjazz-Festivals, einem zweitägigen internationalen Musikfestival im Hamburger Hafen, das gemeinschaftlich von FKP Scorpio, Karsten Jahnke sowie Inferno Events durchgeführt wird.

Auszeichnungen Bearbeiten

Für das Reeperbahn Festival nahm Schulz 2013 die Auszeichnung „Hamburger des Jahres“ des Senders Hamburg 1 entgegen.[13]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. StadtMagazin - zu Gast: Alexander Schulz (Veranstalter). Abgerufen am 11. August 2023.
  2. Reeperbahn CEO Alexander Schulz Talks International Appeal of Festival. Abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  3. Reeperbahn Festival Reflects On New York Edition, Sets Up Shop In LA and Burbank. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  4. Top Ghanaian musician Samini confirmed for ACCES 2019. 26. September 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  5. Colin Cohen: Reeperbahn Festival Gets $22 Million from the German Government. In: Digital Music News. 21. November 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. Alyona Alyona Wins Anchor Award At Biggest Reeperbahn Festival To Date. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  7. ANCHOR 2020 - The Award Show @ Reeperbahn Festival 2020. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  8. NDR: Reeperbahn Festival trotz Corona gelungen. Abgerufen am 25. Januar 2021.
  9. As a music organisation representative. Abgerufen am 11. August 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Girlpower News | KW 39. 25. September 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (deutsch).
  11. Alex Marshall: Some Music Festivals Balk at Booking 50% Female Acts. One Just Did It. (Published 2018). In: The New York Times. 26. Juli 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 25. Januar 2021]).
  12. Juliette Jagger: PRS Foundation Announces Phase Two of Keychange 50/50 Pledge. In: www.celebrityaccess.com. DIGITTO Media, 25. Juni 2019, abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  13. Knut Schlinger: Reeperbahn-Veranstalter als "Hamburger des Jahres" ausgezeichnet. In: Musikwoche. 13. Dezember 2013, abgerufen am 25. Januar 2021.