Albtal mit Seitentälern (FFH-Gebiet)

FFH-Schutzgebiet in Baden-Württemberg

Das FFH-Gebiet Albtal mit Seitentälern ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7116-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

FFH-Gebiet
„Albtal mit Seitentälern“
Moosalbtal

Moosalbtal

Lage Zehn Städte und Gemeinden in den Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw und Enzkreis in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7116-341
WDPA-ID 555521880
Natura-2000-ID DE7116341
FFH-Gebiet 27,366 km²
Geographische Lage 48° 51′ N, 8° 27′ OKoordinaten: 48° 51′ 11″ N, 8° 27′ 1″ O
Albtal mit Seitentälern (FFH-Gebiet) (Baden-Württemberg)
Albtal mit Seitentälern (FFH-Gebiet) (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Lage Bearbeiten

Das aus zahlreichen Teilgebieten bestehende, rund 2.737 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 150-Schwarzwald-Randplatten, 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen und 152-Nördlicher Talschwarzwald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald. Es liegt zwischen Waldbronn und Bad Herrenalb und erstreckt sich über die Markungen von zehn Städten und Gemeinden.

Landkreis Calw:

Landkreis Karlsruhe:

Landkreis Rastatt:

Enzkreis:

Beschreibung und Schutzzweck Bearbeiten

Bei den tief eingeschnittenen Wiesentälern der Alb und ihrer Zuflüsse (einschließlich der Hochlagen-Wiesen der Albtalplatten) handelt es sich um einen typischen Ausschnitt des Nordschwarzwalds mit Erlen-Eschenwäldern, Borstgrasrasen, feuchte Hochstaudenfluren, Flachland-Mähwiesen, Silikatfelsen und Hainsimsen-Buchenwäldern. Ergänzt um ehemalige Rodungsflächen, kulturhistorisch bedeutende Wässerwiesen im Moosalbtal, alte Mühlen und eindrucksvolle Felsbildungen.

Lebensraumklassen Bearbeiten

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
40 %
N15 – Anderes Ackerland
  
1 %
N16 – Laubwald
  
26 %
N17 – Nadelwald
  
7 %
N19 – Mischwald
  
24 %
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen
  
2 %

Lebensraumtypen Bearbeiten

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einerVegetation des Magnopotamions oderHydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen 0,20
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 10,50
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 6,19
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 2,17
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 1,56
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 503,67
8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas Silikatschutthalden 0,08
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 1,08
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen 0,01
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 413,20
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Schlucht- und Hangmischwälder 1,10
9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Bodensaure Nadelwälder 0,60
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 15,00

Zusammenhängende Schutzgebiete Bearbeiten

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es überschneidet sich nahezu vollständig mit mehreren Landschaftsschutzgebieten und liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Innerhalb des Gebiets liegt das Naturschutzgebiet 2178-Albtal und Seitentäler.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: FFH-Gebiet Albtal mit Seitentälern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien