Adelheid von Görz (* nach 1241; † 1291) war eine Tochter des Grafen Meinhard III. von Görz und Tirol (I.). Sie heiratete Graf Friedrich I. von Ortenburg (Kärnten).

Abstammung Bearbeiten

Die Eltern von Adelheid von Görz waren Graf Meinhard III. von Görz und Tirol (I.) (* ca. 1192 / 1194, † 1258) und Adelheid (* ca. 1217, † 1278), die Tochter von Graf Albert III. von Tirol. Ihre Brüder waren Graf Meinhard II. von Tirol (und Görz IV.), der als Begründer Tirols gilt, und Graf Albert I. von Görz.

Leben Bearbeiten

Adelheid ist nach ihren Brüdern, also 1241 oder später geboren. Sie wird nach dem Tod ihres Vaters bei einem Vergleich ihrer Mutter mit dem Bischof Heinrich von Chur am 12. Sept. 1258 erstmals urkundlich genannt.[1] Ca. 1262 hat sie den Grafen Friedrich I.(II.) von Ortenburg (Kärnten) geheiratet. Als ihre Brüder im Februar 1267 in Lienz das väterliche Erbe unter sich aufteilen, fordert ihre Mutter eine Mitausstattung der Schwester Adelheid.[2]

Von Graf Friedrich I. von Ortenburg und Adelheid sind vier Kinder urkundlich erwähnt: Die Söhne Meinhard, Otto und Albrecht sowie die Tochter Eufemia, die 1281 (Ehevertrag 3. Juni) den Grafen Hugo II. von Werdenberg ehelichte. Die Grafen von Görz/Tirol und die Ortenburger waren engstens verwandtschaftlich verbunden, da Adelheids Bruder Albert I. (von Görz und Tirol) 1275 in zweiter Ehe die Schwester Eufemia ihres Gatten Friedrich I. heiratete.[3]

Gräfin Adelheid von Ortenburg (Görz) ist 1291 verstorben[4], nach dem Nekrolog des Klosters Ossiach am 1. Januar.[5] Sie wurde im Dominikanerkloster in Cividale beigesetzt, die Inschrift ihres verschollenen Epitaphs ist von De Rubeis überliefert: Hic jacet Dna Adaleyta Comitissa uxor Dni Federici de Ortenburch soror Domini Maynardi Ducis Karinciae u. Dni Alberti Comitis Goriciae. Auf der gleichen Spalte seiner Schrift zitiert De Rubeis aus dem Nekrolog des damaligen Klosterarchives in Cividale, dass Graf Friedrich von Ortenburg am 28. März 1304 verstorben sei.

Literatur und Quellen Bearbeiten

  • Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten, 2. Abtl. von 1256–1343, in: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, Band 36, Wien 1866, S. 1–183, online in der Google-Buchsuche. Zur Datierung der Eheschließung 1262 siehe S. 64; zu Kindern siehe S. 66f.
  • Joannes Franciscus De Rubeis: Monumenta Ecclesiae Aquilejensis, Vol I, Straßburg 1740, Sp. 731, Inschrift Epitaph und Todesdatum von Ehemann Friedrich I. (Das Dominikanerkloster/Predigerkloster ist in Literatur und Führern zu Cividale fast ganz in Vergessenheit geraten, es gehörte nicht zur österreichischen Ordensprovinz. Nach Mitteilung eines Mitglieds des Historischen Instituts des Dominikanerordens in Rom sei das Kloster in Cividale ca. 1250 gegründet und unter Napoleon um 1810 (?) aufgelöst worden.)
  • Philipp Jedelhauser: Die Abstammung von Bischof Bruno von Brixen, Graf von Kirchberg (Iller), mit Exkurs zu Gräfin Mathilde von Andechs, Ehefrau von Graf Engelbert III. von Görz sowie Stammtafel der Grafen von Görz, in: Adler, Zeitschrift für Genealogie und Heraldik, 28. Band, Heft 6–7, April/September 2016, Wien, S. 277–341; siehe Stammtafel S. 322 zu Daten der Eltern mit Belegliste zu Adelheid S. 340, Ableitung der Geburtsjahre von Adelheids Brüdern S. 287.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hermann Wiesflecker: Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten, Band I., Nr. 660, S. 173f., Innsbruck 1949, Zenoburg 1258 Sept. 12.
  2. Hermann Wiesflecker wie oben, Nr. 771, S. 204f., 1267 (Lienz, Februar 8).
  3. Hermann Wiessner: Monumenta historica ducatus Carinthiae, Band 5, Nr. 173, S. 117–119, Klagenfurt 1956, Schloss Sommereck, 1275 Mai 25.
  4. Hermann Wiesflecker: Die Regesten der Grafen von Tirol und Görz, Herzöge von Kärnten, Band II., Innsbruck 1952, Nr. 729, S. 190f., 1291.
  5. MGH Necr. Germ. 2, S 443, Jan. 1: Alhedis, coma de Ortenburg.