Die Académie Suisse war eine im Jahr 1815 von dem ehemaligen Modell Charles Suisse, genannt „Père Suisse“, in Paris gegründete öffentliche Einrichtung, die jungen Künstlern, die kein eigenes Modell bezahlen konnten, die Möglichkeit gab, sich mittels einer geringen Beteiligung an den Kosten in einem Gemeinschaftsatelier dem Aktstudium zu widmen.

Jean-Baptiste Corot: Quai des Orfèvres und Pont Saint-Michel, 1833. Die Nummerierung des Quai des Orfèvres (links) begann am Pont Saint-Michel mit der Hausnummer 2 und endete am Pont-Neuf (im Vordergrund).

Es handelte sich nicht um eine herkömmliche Malakademie, sondern um ein unabhängiges Atelier, das auf der Île de la Cité beim Pont Saint-Michel in einem heruntergekommenen Haus mit der Nummer 4 am Quai des Orfèvres[1] eingerichtet worden war, in dem unter anderem ein stadtbekannter Zahnreißer seiner Tätigkeit nachging. Es wurde weder Kunstunterricht erteilt, noch wurden Prüfungen abgenommen oder die dort entstandenen Werke bewertet. Allein die kostengünstige Nutzung des Ateliers, dessen weiterer Vorteil in der Beschäftigung von Aktmodellen bestand, vor allem aber die Möglichkeit des Austauschs mit Gleichgesinnten, zogen viele später zu Ruhm gekommene Künstler in die Académie Suisse.

Ab Anfang der 1860er Jahre begegneten sich in diesem Atelier unter anderem Monet, Pissarro, Cézanne und Guillaumin. Diese Begegnungen waren für die Gründung der impressionistischen Bewegung bedeutungsvoll.

Künstler der Académie Suisse Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • John Rewald: Histoire de l'Impressionisme. Paris, 1955, Albin Michel
  • Gabriel P. Weisberg: Bonvin. Paris, 1979

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. M. Tompkins Lewis: La montée de Cézanne à Paris in Cézanne et Paris, Katalog der gleichnamigen, vom 16. Oktober 2011 bis zum 26. Februar 2012 im Musée du Luxembourg in Paris gezeigten Ausstellung, Paris, Réunion des musées nationaux, 2011, S. 44–53.