(8967) Calandra

Asteroid des äußeren Hauptgürtels

(8967) Calandra ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der am 13. Mai 1971 von dem niederländischen Astronomenehepaar Cornelis Johannes van Houten und Ingrid van Houten-Groeneveld entdeckt wurde. Die Entdeckung geschah im Rahmen der 1. Trojaner-Durchmusterung, bei der von Tom Gehrels mit dem 120-cm-Oschin-Schmidt-Teleskop des Palomar-Observatoriums aufgenommene Feldplatten an der Universität Leiden durchmustert wurden, elf Jahre nach Beginn des Palomar-Leiden-Surveys.

Asteroid
(8967) Calandra
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. Januar 2016 (JD 2.457.400,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie Eos-Familie
Große Halbachse 3,0570 AE
Exzentrizität

0,1151

Perihel – Aphel 2,7052 AE – 3,4087 AE
Neigung der Bahnebene 9,7429°
Länge des aufsteigenden Knotens 170,6311°
Argument der Periapsis 171,8388°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 16. März 2016
Siderische Umlaufzeit 5,34 a
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,03 km/s
Physikalische Eigenschaften
Absolute Helligkeit 13,1 mag
Geschichte
Entdecker Cornelis Johannes van Houten,
Ingrid van Houten-Groeneveld,
Tom Gehrels
Datum der Entdeckung 13. Mai 1971
Andere Bezeichnung 4878 T-1, 1978 RM11, 1992 EH15
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid gehört zur Eos-Familie, einer Gruppe von Asteroiden, welche typischerweise große Halbachsen von 2,95 bis 3,1 AE aufweisen, nach innen begrenzt von der Kirkwoodlücke der 7:3-Resonanz mit Jupiter[1], sowie Bahnneigungen zwischen 8° und 12°. Die Gruppe ist nach dem Asteroiden (221) Eos benannt. Es wird vermutet, dass die Familie vor mehr als einer Milliarde Jahren durch eine Kollision entstanden ist. Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (8967) Calandra sind fast identisch mit denjenigen von drei kleineren, wenn man von der Absoluten Helligkeit von 15,6, 15,3 und 16,4 gegenüber 13,0 ausgeht, Asteroiden: (241572) 1995 OM13, (281668) 2008 VW46 und (326816) 2003 TY22.[2]

Die Rotationsperiode von (8967) Calandra wurde 2016 von Adam Waszczak, Chan-Kao Chang, Eran Ofek et al. untersucht. Die Lichtkurve reichte jedoch nicht zu einer Bestimmung aus.

Der Asteroid wurde nach der Grauammer benannt, deren wissenschaftlicher Name Miliaria calandra beziehungsweise synonym Emberiza calandra lautet. Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2. Februar 1999 befand sich die Grauammer auf der niederländischen Roten Liste gefährdeter Vögel.[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. David Vokrouhlický, Miroslav Brož, Alessandro Morbidelli, William Frederick Bottke, David Nesvorný, Daniel Lazzaro, Andy Rivkin: Yarkovsky footprints in the Eos family (englisch, PDF; 26 MB)
  2. Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)
  3. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Springer, Heidelberg 2012, 6. Auflage, Seite 663 (englisch)