Álfheiður Erla Guðmundsdóttir

Isländische Sopranistin

Álfheiður Erla Guðmundsdóttir (* 1993 in Reykjavík) ist eine isländische Opern- und Konzertsängerin in der Stimmlage Sopran.

Leben Bearbeiten

Álfheiður Erla Guðmundsdóttir erhielt ihre erste Gesangsausbildung an der Söngskóli Sigurðar Demetz in Reykjavik, wo sie auch schon Bühnenerfahrung sammeln konnte. Ihr Bachelorstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin begann sie 2014, trat in dieser Zeit u. a. als Marzelline in Fidelio, Susanna in Le nozze di Figaro sowie Poppea in Agrippina auf und schloss es 2018 mit Auszeichnung ab.[1] Meisterkurse bei Anne Sofie von Otter, Véronique Gens, Susan Manoff, Piotr Beczała[2], Matthew Rose, Hartmut Höll[3] und Emma Kirkby rundeten ihre Ausbildung ab und förderten die Erarbeitung eines Repertoires von deutschen, französischen, englischen und nordischen Liedern[4], das von der Romantik bis hin zur Moderne reicht.

An der Berliner Staatsoper unter den Linden trat sie ab März 2019 als Schneewittchen in einer Kinderoper nach einem Fragment von Engelbert Humperdinck auf[5], im September 2019 dann als Papagena in der Zauberflöte[6]. In der Spielzeit 2019/2020 gehörte sie dem Thüringer Opernstudio an und stellte ab September 2019 in einer Produktion des Theaters Altenburg-Gera das Hannchen in Der Vetter aus Dingsda dar.[7] Im Oktober 2020 gab sie ihr Debüt am Theater Basel in der Rolle des Engels in Olivier Messiaens Saint François d’Assise.[8]

2021 schloss sie ihre Studien in Berlin mit dem "Master of Music" ab. In diesem Jahr war sie auch in maßgeblichen Rollen an den zeitgenössischen Musiktheaterproduktionen Der Hetzer am Theater Dortmund[9] und Die Mühle von Saint Pain am Theater Basel[10] beteiligt. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört sie dem Solistensemble dieses Hauses an,[11] wo sie u. a. bei einer Inszenierung von Bachs Matthäuspassion mitwirkte[12] und 2023 ihr Rollendebüt als Gilda in Rigoletto gab[13] sowie in einer szenischen Umsetzung von Haydns Schöpfung Gabriel und Eva darstellte[14]. 2024 übernahm sie dort in einer Neuproduktion von Claudio Monteverdis L’incoronazione di Poppea die Partie der Drusilla.[15]

Preise und Auszeichnungen Bearbeiten

  • 3. Preis und Sonderpreis beim Internationalen Giulio Perotti Gesangswettbewerb, Ueckermünde (2015)
  • 2. Preis und Preis für die beste Liedinterpretation beim Internationalen Haydn-Wettbewerb für klassisches Lied, Rohrau (2019)[16]

Aufnahmen Bearbeiten

  • Viktor Orri Arnason (20. Jahrhundert): Lieder "Poems". Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, Reykjavik Orkestra, Viktor Orri Arnason. CD, Deutsche Grammophon, 2023

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. »Schneewittchen« mit Álfheiður Erla Guðmundsdóttir. In: Nordische Botschaften. Abgerufen am 27. April 2020.
  2. SongStudio 2019: Piotr Beczała Master Class: Grieg’s Zur Rosenzeit. In: Youtube. 26. September 2019, abgerufen am 4. Juni 2020 (englisch).
  3. SongStudio 2019: Hartmut Höll Master Class: Mendelssohn’s “Hexenlied”. In: Youtube. 26. September 2019, abgerufen am 4. Juni 2020 (englisch).
  4. Álfheiður Erla Guðmundsdóttir, Sopran. Playlist in Youtube, abgerufen am 4. Juni 2020.
  5. Jana Bla: Schneewittchen in der Staatsoper Berlin. In: Besser Nord als nie. 29. März 2019, abgerufen am 31. Mai 2020.
  6. Die Zauberflöte (Sharon). Staatsoper unter den Linden, abgerufen am 31. Mai 2020.
  7. Roland H Dippel: Wein, Shisha, Männer: Schuld war der dumme Mond… In: Kunst und Technik. 13. Oktober 2019, abgerufen am 4. Juni 2020.
  8. Georg Rudiger: Ein Teller Suppe nach der Apokalypse: «Saint François d’Assise» in Basel. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. Oktober 2020, abgerufen am 2. Februar 2022.
  9. Houssie Shirin: 10 Dinge, die Sie über den Hetzer wissen sollten … In: Opernhausblog. 14. Oktober 2021, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  10. Laura Weidacher: Theater Basel: Versuch einer Familie. In: Journal21.ch. 26. Oktober 2021, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  11. Álfheiður Erla Guðmundsdóttir im Solist*innenensemble des Theaters Basel. Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, 7. Juni 2021, abgerufen am 9. September 2021.
  12. Michael Stallknecht: Osterzeit am Theater: Ihr Kinderlein kommet. In: Süddeutsche Zeitung. 28. März 2022, abgerufen am 22. April 2022.
  13. RIGOLETTO • 4.2.2023. In: Facebookseite der Künstlerin. 5. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023.
  14. Jan Krobot: BASEL/ Theater: DIE SCHÖPFUNG von Joseph Haydn. In: Online Merker. 6. Juni 2023, abgerufen am 7. September 2023.
  15. Reinmar Wagner: In Marthalers «L'incoronazione di Poppea» ist der römische Kaiser ein Faschist – und Handgranaten sind das Hochzeitspfand. In: bz – Zeitung für die Region Basel. 4. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  16. Bosnischer Bariton gewinnt Haydn-Wettbewerb in Rohrau. In: Wiener Zeitung. 10. Juni 2019, abgerufen am 31. Mai 2020.