Wangersen

Ortsteil von Ahlerstedt

Wangersen ist ein Ortsteil der Gemeinde Ahlerstedt im Landkreis Stade in Niedersachsen (Deutschland). Zu Wangersen gehören die beiden Ortsteile Klein Wangersen und Hohenhausen.

Wangersen
Gemeinde Ahlerstedt
Wappen von Wangersen
Koordinaten: 53° 22′ N, 9° 26′ OKoordinaten: 53° 21′ 53″ N, 9° 25′ 47″ O
Höhe: 37 m
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 21702
Vorwahl: 04166
Wangersen (Niedersachsen)
Wangersen (Niedersachsen)

Lage von Wangersen in Niedersachsen

Kirche Wangersen
Kirche Wangersen

Geographie Bearbeiten

In der Nähe von Wangersen hat der Knüllbach seinen Ursprung.

Nachbarorte Bearbeiten

Ottendorf Bokel, Ahrenswohlde
Wense, Viehbrock  
Steddorf Sellhorn Klein Ippensen

Geschichte Bearbeiten

Der älteste Nachweis, dass Menschen in der Umgebung von Wangersen gelebt haben, sind 22 Hünengräber in der Feldmark, von denen jedoch nur eins erhalten ist.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wangersen am 11. November 1105 als Wagersen.

Im Ersten Weltkrieg sind 18 Soldaten aus Wagersen gefallen oder vermisst, im Zweiten Weltkrieg 33.[1]

Regionale Zugehörigkeit Bearbeiten

Vor 1885 gehörte Wangersen zur Börde Ahlerstedt im Amt Harsefeld, nach 1885 zum Kreis Stade und seit 1932 zum heutigen Landkreis Stade.

Von 1. Januar 1971 bis zum 1. Juli 1972 war Wangersen eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Ahlerstedt, wurde aber im Zuge der Gemeindereform in Niedersachsen am 1. Juli 1972 nach Ahlerstedt eingemeindet.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1824[2] 11 Feuerstellen
1848[3] 194 Leute, 31 Häuser
1910[4] 327

Kirche Bearbeiten

Wangersen ist evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zum Kirchspiel der Kirche Ahlerstedt.

In Wangersen gibt es zudem eine neuapostolische Gemeinde mit eigener Kirche.[5]

Verkehr und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

Vor Ort gibt es eine Bäckerei, einen Schlachter, zwei Gaststätten und eine Autowerkstatt, sowie zwei Zimmereien und eine Tischlerei.

Verkehr Bearbeiten

Wangersen liegt an der Landesstraße 124, die im Südosten nach Steddorf, Heeslingen und Zeven und im Nordosten nach Ahlerstedt, Harsefeld und Stade führt. Im Osten geht die L 127 von der L 124 ab, die nach Ahrenswohlde und Apensen führt. Kleinere Straßen führen nach Sellhorn und Ottendorf.

Kultur Bearbeiten

Baudenkmale Bearbeiten

In der Liste der Baudenkmale in Ahlerstedt sind für Wangersen drei Baudenkmale eingetragen:

  • Alte Schulstraße 5: Wohn-/Wirtschaftsgebäude (Liestmann'sches Haus, jetziges Dorfgemeinschaftshaus)
  • Turmstraße 4: Wohnhaus
  • Dorfstraße 11: Gasthof

Denkmäler Bearbeiten

Ein Denkmal für die Gefallenen aus beiden Weltkriegen steht auf dem Friedhof.

Kulturräume Bearbeiten

Dorfgemeinschaftshaus Bearbeiten

 
Dorfgemeinschaftshaus Wangersen

Am 13. Juni 1992 wurde das Heimathaus, ein altes Hallenhaus in Zweiständerbauweise, eingeweiht. Das Liestmann’sche Haus wurde um 1817 an einem anderen Standort erbaut. In seiner über 150-jährigen Existenz zog es zweimal um, was zu früheren Zeiten nicht unüblich war, da Baumaterial sehr teuer war. Zuletzt gehörte es Familie Liestmann, die es 1960 erworben hatte. 1987 kam der damalige Bürgermeister Brunkhorst auf die Idee, das seit Jahren leerstehende Haus abzureißen und in der Alten Schulstraße in Wangersen wiederaufzubauen. Fünf Jahre später wurde es als Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Es beherbergt eine große Küche und einige Ausstellungsstücke, die wie auf einer Galerie ausgestellt sind. Das Reetdachhaus bietet Platz für 200 Personen.[6]

Sport Bearbeiten

Überregional bekannt ist der MTV Wangersen mit seiner Faustballabteilung. Er wurde 21 Mal Deutscher Meister in den Jugendklassen. Neben Faustball hat der Verein eine Fußballabteilung sowie verschiedene weitere Sportgruppen (Tischtennis, Turnen, Kinderturnen, Fahrrad)

 
Feuerwehrhaus Wangersen

Vereine Bearbeiten

  • Akkordeongruppe Wangersen
  • DRK-Ortsverein Wangersen
  • Heimatverein Wangersen/Klein Wangersen/Hohenhausen
  • Sing- und Klönclub
  • Volkstanzgruppe Wangersen
  • Freiwillige Feuerwehr

Erzählungen Bearbeiten

Der letzte Bürgermeister-Ritt zu Wangersen Bearbeiten

Wenn heute ein Bürgermeister gewählt wird, ist das demokratisch. 1950 war dies aber noch ganz anders: Der Sohn des alten Bürgermeisters wurde neuer Bürgermeister. Die „neue Regierung“ wurde im Dorfkrug beschlossen. Es wurde gar ein Schimmel in die Gaststube geführt und der Bürgermeister musste an Ort und Stelle zum Hof des Altbürgermeisters reiten, wo seine Mutter dem 28-Jährigen ihren Segen geben musste. Mit diesem Alter war er der jüngste Bürgermeister des damaligen Regierungsbezirks Stade.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Ewald Albers: Wangersen: früher und heute, 1105–2005. Heimatvereen Wangersen, 2005

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wangersen, Landkreis Stade, Niedersachsen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2012; abgerufen am 9. April 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.denkmalprojekt.org
  2. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover. In Commission der Helwings̓chen Hofbuchhandlung, 1824, S. 636 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. F. W. Harseim: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 134 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 26. Oktober 2018.
  5. Startseite. 7. November 2017, abgerufen am 15. Mai 2018.
  6. Harsefeld … schön hier! In: Samtgemeinde Harsefeld (Hrsg.): Informationsbroschüre. Harsefeld, S. 40 f.
  7. Harsefeld … schön hier! In: Samtgemeinde Harsefeld (Hrsg.): Informationsbroschüre. Harsefeld, S. 41.