Torla-Ordesa, manchmal auch nur Torla, ist eine aus mehrere verstreut liegenden Weilern (pedanías) und Einzelgehöften (fincas) bestehende nordspanische Berggemeinde (municipio) mit 307 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Norden der Provinz Huesca in der Autonomen Region Aragonien.

Gemeinde Torla-Ordesa

Kirche von Torla und Monte-Perdido-Massiv
Wappen Karte von Spanien
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Hilfe zu Wappen
Torla-Ordesa (Spanien)
Torla-Ordesa (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Aragonien Aragonien
Provinz: Huesca
Comarca: Sobrarbe
Gerichtsbezirk: Boltaña
Koordinaten: 42° 38′ N, 0° 7′ WKoordinaten: 42° 38′ N, 0° 7′ W
Höhe: 1200 msnm
Fläche: 185,21 km²
Einwohner: 307 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2 Einw./km²
Postleitzahl(en): 22376
Gemeindenummer (INE): 22230 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Miguel Villacampa Oliván
Website: www.torla-ordesa.es
Lage des Ortes

Lage und Klima Bearbeiten

Die Dörfer, Weiler und Einzelgehöfte der Gemeinde Torla-Ordesa liegen oberhalb des Río Ara zu Füßen des 3355 m hohen Monte-Perdido-Massivs ca. 95 km (Fahrtstrecke) nordöstlich der Provinzhauptstadt Huesca in einer mittleren Höhe von etwa 1200 m; der Nachbarort Biescas befindet sich etwa 26 km westlich. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 885 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 591 491 461 317 299[3]

Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft hatte im 20. Jahrhundert einen kontinuierlichen Verlust an Arbeitsplätzen und einen deutlichen Rückgang der Einwohnerzahlen in den meisten Berggemeinden Europas zur Folge.

Wirtschaft Bearbeiten

Früher lebten die Bewohner des Ortes direkt oder indirekt (als Bauern, Landarbeiter oder Handwerker) von der Feld- und Viehwirtschaft. Heute spielt der Tourismus eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Berggemeinde.

Geschichte Bearbeiten

Jungsteinzeitliche, keltische, römische, westgotische und maurische Spuren wurden in der Region bislang nicht entdeckt und so ist anzunehmen, dass die einzelnen Orte der heutigen Gemeinde erst im Mittelalter als Rastplätze oder als Zwischenstationen für Hirten und ihre Herden entstanden. Die erste Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1076.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Torla – Puente de Bujaruelo
 
Linas de Broto – Iglesia de San Miguel
Torla
  • Die Kirche San Salvador hat romanische Ursprünge, doch wurde der gesamte Eingangsbereich im 16./17. Jahrhundert umgestaltet. Der Glockenturm (campanar) dominiert das Äußere der Kirche. Das ebenfalls renovierte Kircheninnere ist dreischiffig; das Mittelschiffsgewölbe verfügt über Stichkappen, die Seitenschiffe haben Kreuzgratgewölbe.[4]
  • Die aus Bruchsteinen errichtete Ermita de Santa Ana steht etwa 2 km östlich des Ortes; im Türsturz befindet sich eine Inschrift.
  • Die einbogige spätmittelalterliche Steinbrücke Puente de Bujaruelo überspannt den Fluss Ara (42° 41′ 42″ N, 0° 6′ 22″ W).[5]
  • Eine weitere sehenswerte, aber zweibogige spätmittelalterliche Steinbrücke (Puente de la Glera) befindet sich im Norden der Gemeinde.[6]
  • In der Nähe steht die Ruine der romanischen Kapelle San Nicolás de Bujaruelo oder San Nicolás de Bari.[7]
Linas de Broto
  • Die dem Erzengel Michael geweihte Iglesia de San Miguel wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Die markante Südvorhalle (portico) entspricht derjenigen von Torla. Die Kirche ist nicht gewölbt, sondern verfügt über einen zum Innenraum hin offenen hölzernen Dachstuhl.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Torla-Ordesa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Torla-Ordesa – Klimatabellen
  3. Torla-Ordesa – Bevölkerungsentwicklung
  4. Torla – Kirche San Salvador
  5. Torla – Puente de Bujaruelo
  6. Torla – Puente de la Glera
  7. Torla – San Nicolás de Bujaruelo
  8. Linas de Broto – Kirche