Swenjewoje (russisch Звеньевое, deutsch Popehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Swenjewoje
Popehnen

Звеньевое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet nach 1317
Frühere Namen Pupaien (vor 1354),
Pupayn (vor 1376),
Popehnen (bis 1946)
Bevölkerung 22 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 13 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238220
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 020
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 20° 59′ OKoordinaten: 54° 40′ 46″ N, 20° 58′ 39″ O
Swenjewoje (Europäisches Russland)
Swenjewoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Swenjewoje (Oblast Kaliningrad)
Swenjewoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Swenjewoje liegt sieben Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau) an der Kommunalstraße 27K-202 von Borskoje (Schiewenau) an der Föderalstraße A229 nach Kalinkowo (Irglacken). Die nächste Bahnstation ist Gwardeisk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn. Bis 1945 hatte das damalige Popehnen zwei Bahnstationen – Popehnen Ziegelei und Bonslack-Popehnen – an der Bahnstrecke Tapiau-Possindern (- Königsberg) (russisch: Gwardeisk-Roschtschino (- Kaliningrad)) der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen.

Geschichte Bearbeiten

Die Gründung des bis 1946 Popehnen[2] genannten Gutsdorfes lag nach 1317.

Im Jahre 1874 wurde Popehnen in den neu errichteten Amtsbezirk Bonslack[3] (russisch: Gorki, nicht mehr existent) eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 zählte der Ort 85 Einwohner[4].

Der Gutsbezirk Popehnen wurde am 30. September 1928 mit dem Gutsbezirk Bonslack (Gorki) in die Landgemeinde Schiewenau (heute russisch: Borskoje) eingemeindet und verlor damit seine Eigenständigkeit.

1945 kam Popehnen in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Swenjewoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Borski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[5] Zeitweise war Swenjewoje selber Verwaltungssitz dieses Dorfsowjets. Von 2005 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche Bearbeiten

Mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Popehnen bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Kremitten (heute russisch: Losowoje) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Swenjewoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Popehnen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bonslack
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)