Straßenradsport-Weltmeisterschaften/Sechser-Mannschaftszeitfahren der Männer

Straßenradsport-Weltmeisterschaften
Sechser-Mannschaftszeitfahren der Männer
Veranstalter Union Cycliste Internationale
Bereich Straßenradsport
Wettbewerb Mannschaftszeitfahren
Kategorie Männer Elite / kommerzielle Teams
Austragungszeitraum 20122018
Anzahl Austragungen 7

Das Sechser-Mannschaftszeitfahren der Männer war ein Wettbewerb bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften.[1][2][3] Im Gegensatz zu den anderen WM-Wettbewerben traten die Fahrer nicht für ihre Nationalmannschaften, sondern für die kommerziellen Teams an, mit denen sie auch den größten Teil der Saison im Einsatz waren. Jede Mannschaft stellte sechs Fahrer, wobei die Zeit nach dem Eintreffen des vierten Fahrers gemessen wurde. Eine weitere Besonderheit war, dass die Sieger keine Regenbogentrikots erhielten, sondern lediglich Medaillen und ein spezielles Emblem, das im Folgejahr auf den Trikots zu tragen war.[4][5]

Bereits von 1962 bis 1994 hatte ein Mannschaftszeitfahren bei der WM bestanden, das allerdings von Amateur-Nationalteams bestritten wurde. Bei der Wieder-Einführung des Mannschaftszeitfahrens setzte man auf kommerzielle Teams, da diese während der Saison mehr Zeit zur Vorbereitung hatten.[6] Die Teilnahme war verpflichtend für die Teams der ersten Kategorie (UCI WorldTeams, bis 2014 UCI ProTeams genannt), Einladungen ergingen an eine Anzahl von Teams der zweiten und dritten Kategorie (UCI Professional Continental Teams bzw. UCI Continental Teams).[7]

2016 erreichten die WorldTeams nach einem Streit über die Finanzierung die Aufweichung der verpflichtenden Teilnahme, was den Niedergang des Wettbewerbs einläutete.[8] Von 35 Mannschaften zu Beginn ging die Beteiligung auf 17 Mannschaften zurück. Ab 2019 wurde der Wettbewerb durch die Mixed-Staffel ersetzt.

Palmarès Bearbeiten

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
2012 Valkenburg Belgien  Omega Pharma-Quickstep
Peter Velits
Kristof Vandewalle
Niki Terpstra
Tony Martin
Sylvain Chavanel
Tom Boonen
Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Tejay van Garderen
Manuel Quinziato
Marco Pinotti
Taylor Phinney
Philippe Gilbert
Alessandro Ballan
Australien  Orica GreenEdge
Svein Tuft
Jens Mouris
Cameron Meyer
Sebastian Langeveld
Luke Durbridge
Sam Bewley
2013 Florenz Belgien  Omega Pharma-Quickstep
Sylvain Chavanel
Michał Kwiatkowski
Tony Martin
Niki Terpstra
Kristof Vandewalle
Peter Velits
Australien  Orica GreenEdge
Luke Durbridge
Michael Hepburn
Daryl Impey
Brett Lancaster
Jens Mouris
Svein Tuft
Vereinigtes Konigreich  Sky ProCycling
Edvald Boasson Hagen
Chris Froome
Wassil Kiryjenka
Richie Porte
Kanstanzin Siuzou
Geraint Thomas
2014 Ponferrada Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Rohan Dennis
Silvan Dillier
Daniel Oss
Manuel Quinziato
Tejay van Garderen
Peter Velits
Australien  Orica GreenEdge
Luke Durbridge
Michael Hepburn
Damien Howson
Brett Lancaster
Jens Mouris
Svein Tuft
Belgien  Omega Pharma-Quickstep
Tom Boonen
Michał Kwiatkowski
Tony Martin
Pieter Serry
Niki Terpstra
Julien Vermote
2015 Richmond Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Rohan Dennis
Silvan Dillier
Stefan Küng
Daniel Oss
Taylor Phinney
Manuel Quinziato
Belgien  Etixx-Quick Step
Tom Boonen
Michał Kwiatkowski
Yves Lampaert
Tony Martin
Niki Terpstra
Rigoberto Urán
Spanien  Movistar Team
Andrey Amador
Jonathan Castroviejo
Alex Dowsett
Ion Izagirre
Adriano Malori
Jasha Sütterlin
2016 Doha Belgien  Etixx-Quick Step
Bob Jungels
Marcel Kittel
Yves Lampaert
Tony Martin
Niki Terpstra
Julien Vermote
Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Rohan Dennis
Stefan Küng
Daniel Oss
Taylor Phinney
Manuel Quinziato
Joey Rosskopf
Australien  Orica-BikeExchange
Luke Durbridge
Alexander Edmondson
Michael Hepburn
Daryl Impey
Michael Matthews
Svein Tuft
2017 Bergen Deutschland  Team Sunweb
Michael Matthews
Søren Kragh Andersen
Tom Dumoulin
Sam Oomen
Lennard Kämna
Wilco Kelderman
Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Stefan Küng
Daniel Oss
Rohan Dennis
Tejay van Garderen
Miles Scotson
Silvan Dillier
Vereinigtes Konigreich  Team Sky
Gianni Moscon
Chris Froome
Wassil Kiryjenka
Michał Kwiatkowski
Geraint Thomas
Owain Doull
2018 Innsbruck Belgien  Quick-Step Floors
Maximilian Schachmann
Laurens De Plus
Yves Lampaert
Bob Jungels
Kasper Asgreen
Niki Terpstra
Deutschland  Team Sunweb
Wilco Kelderman
Chad Haga
Michael Matthews
Tom Dumoulin
Sam Oomen
Søren Kragh Andersen
Vereinigte Staaten  BMC Racing Team
Greg Van Avermaet
Rohan Dennis
Patrick Bevin
Damiano Caruso
Tejay van Garderen
Stefan Küng

Medaillenspiegel Bearbeiten

Die Nationalität eines Radsportteams bestimmt sich wahlweise nach dem Sitz des Betreibers oder des Sponsors und hat generell untergeordnete Bedeutung; insbesondere lässt sie keinen Rückschluss auf die Nationalität der Fahrer zu. So trat die Sunweb-Mannschaft von 2018 zwar unter deutscher Flagge, aber ohne einen einzigen deutschen Fahrer an.

Betrachtet man die Erfolge einzelner Athleten, so sind die Rekordsieger Niki Terpstra (viermal) sowie Tony Martin und Peter Velits (je dreimal). Am häufigsten waren Fahrer aus den Niederlanden und Belgien (je siebenmal) sowie Deutschland (sechsmal) unter den siegreichen Teams. Insgesamt landeten Fahrer aus 21 verschiedenen Nationen auf dem Podest, u. a. gewann Andrey Amador als bislang einziger Fahrer aus Costa Rica eine WM-Medaille.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Championnat du monde CLM par équipes de marques. In: Mémoire du cyclisme. 27. September 2018; (französisch).
  2. World Championships - TTT. In: ProCyclingStats. Abgerufen am 13. Oktober 2022.
  3. Weltmeisterschaft, Straße, Teamzeitfahren, Elite. In: Radsportseiten. Abgerufen am 13. Oktober 2022.
  4. UCI Regulations – Riders’ Apparel. 1. Januar 2015, archiviert vom Original am 2. Februar 2016; (englisch). Artikel 1.3.063
  5. World Championships Team Time Trial Preview. In: The Inner Ring. 19. September 2015; (englisch).
  6. L'UCI explique le retour du CLM par équipes. In: CyclismActu.net. 16. September 2022; (französisch).
  7. Guide Technique. 2012, archiviert vom Original am 2. August 2012; (französisch).
  8. 2016 UCI Road World Championships Men's Team Time Trial to include UCI WorldTeams. uci.ch, archiviert vom Original am 16. September 2016; abgerufen am 15. September 2016 (englisch).