Stockborn

Weiler in Erfenbach, einem Stadtteil von Kaiserslautern

Stockborn (von Born für ‚Brunnen‘, ‚Quelle‘) ist ein Weiler mit 107 Einwohnern (30. Juni 2007),[1] der zu Erfenbach, einem Stadtteil von Kaiserslautern gehört. Bis 1937 war er eine selbständige Gemeinde.

Stockborn
Koordinaten: 49° 29′ N, 7° 42′ OKoordinaten: 49° 29′ 26″ N, 7° 42′ 12″ O
Höhe: 220 m ü. NN
Einwohner: 107 (30. Jun. 2007)
Eingemeindung: 1937
Eingemeindet nach: Erfenbach
Postleitzahl: 67659
Vorwahl: 06301
Stockborn (Rheinland-Pfalz)
Stockborn (Rheinland-Pfalz)

Lage von Stockborn in Rheinland-Pfalz

ehemaliges Schulhaus
ehemaliges Schulhaus

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Stockborn befindet sich im Süden des Nordpfälzer Berglandes im äußersten Norden der Gemarkung von Kaiserslautern am linken Ufer der Lauter. Der Kohbach, ein orografisch linker Nebenfluss der Lauter, streift den südlichen Siedlungsrand. Der Ort liegt an der Gemarkungsgrenze zur Ortsgemeinde Otterbach; auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses liegt deren Ortsteil Sambach. Weniger als einen Kilometer weiter nördlich erstreckt sich das Siedlungsgebiet der Ortsgemeinde Katzweiler. Der Eimerbach bildet die Gemarkungsgrenze zu dieser. Südwestlich des Ortes erstreckt sich außerdem der insgesamt 281,5 Meter hohe Rotenberg.

Stockborner Bruch Bearbeiten

Außerhalb des Siedlungsgebiets bietet der Stockborner Bruch als eines der wenigen intakten Feuchtgebiete der Westpfalz vielen teils geschützten Pflanzen- und Tierarten wie Schilfrohr (Phragmites australis), Rohrkolben (Typha spec.), und der Wasserralle (Rallus aquaticus) Lebensraum.[2][3]

Geschichte Bearbeiten

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1143 bzw. 1213 als Stocwiler, wobei er vermutlich bereits im 7. Jahrhundert entstand. Von 1190 bis 1732 gehörte der anschließend Stockweiler genannte Ort zur Herrschaft der Burg Hohenecken, anschließend bis Ende des 18. Jahrhunderts zur Kurpfalz.[4] Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Stockborn in den Kanton Kaiserslautern eingegliedert und unterstand der Mairie Weilerbach. 1815 hatte der Ort 63 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Vom 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Kaiserslautern an; aus diesem ging das Bezirksamt Kaiserslautern hervor.

1928 hatte Stockborn 96 Einwohner, die in 20 Wohngebäuden lebten.[5] Im Jahr 1937 wurde der bis dahin selbständige Ort nach Erfenbach eingemeindet[6]. Letzteres wurde 1969 im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wiederum ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Kaiserslautern, womit Stockborn den Landkreis Kaiserslautern, dem es seit 1939 angehört hatte, verließ.

Religion Bearbeiten

Der Ort wurde vorwiegend von Menschen mennonitischen Glaubens bewohnt.[7] Die Einwohnerstatistik von 1928 weist 47 Protestanten, 12 Katholiken und 37 „sonstige“ auf. Die Katholiken gehörten seinerzeit zur Pfarrei Otterbach, während die Protestanten zu derjenigen von Erfenbach gehörten.[5]

Infrastruktur Bearbeiten

Einziges Kulturdenkmal vor Ort ist das frühere Schulhaus, das in den Jahren 1862 und 1863 entstand.[8] Stockborn ist über die Kreisstraße 8 angebunden, die in südlicher Richtung nach Erfenbach führt; nach überschreiten der Kreisgrenze heißt sie Kreisstraße 24 und führt nach Katzweiler.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Stockborn
  2. Stadt Kaiserslautern: Rundwanderwege : Ausgangspunkt Vogelwoog
  3. Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht in Rheinland-Pfalz: @1@2Vorlage:Toter Link/www.luwg.rlp.dePlanung vernetzter Biotopsysteme (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  4. erfenbach-kl: Herzlich Wilkommen. Abgerufen am 2. April 2018.
  5. a b daten.digitale-sammlungen.de: Ortschaftenverzeichnis für den Freistaat Bayern. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 490.
  7. Historischer Verein der Pfalz: Jahrbuch zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern, 1963
  8. denkmallisten.gdke-rlp.de: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler - Kreisfreie Stadt Kaiserslautern. Abgerufen am 2. April 2018.