Skeleton-Weltcup 2020/21

Sportveranstaltung 2020

Der Skeleton-Weltcup 2020/21 (Sponsorenname: BMW IBSF Weltcup 2020/2021) war eine von der International Bobsleigh & Skeleton Federation (IBSF) veranstaltete Wettkampfserie im Skeleton, in der Wettbewerbe für Männer und Frauen ausgetragen wurden. Der Weltcup begann am 22. November 2020 in Sigulda beginnen und sollte ursprünglich am 14. März 2021 in Yanqing enden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie passte die IBSF den Sportkalender im Vorfeld der Saison an und verlegte mehrere Veranstaltungen, sodass anders als in den Vorjahren keine Weltcuprennen in Nordamerika stattfanden. Schlussendlich musste auch das Weltcupfinale auf der Olympiabahn von 2020 abgesagt und nach Innsbruck-Igls verlegt werden. Höhepunkt der Saison waren die Weltmeisterschaft vom 5. bis 14. Februar 2021 in Altenberg, deren Ergebnisse jedoch nicht zum Weltcup zählen.

Skeleton-Weltcup 2020/21
Männer Frauen
Sieger
Gesamtweltcup Lettland Martins Dukurs Osterreich Janine Flock
Wettbewerbe
Austragungsorte 6 6
Einzelwettbewerbe 8 8

Titelverteidiger in der Gesamtweltcupwertung sind Jacqueline Lölling und Martins Dukurs. Während Dukurs seinen Titel verteidigen konnte, setzte sich bei den Frauen die Österreicherin Janine Flock durch.

Wettkampfkalender Bearbeiten

Im März 2020 veröffentlichte die IBSF den Weltcupkalender für die Saison 2020/21, der Rennen auf acht Bahnen und drei Kontinenten vorsah.[1] Ein halbes Jahr später reagierte der Verband auf Reisebeschränkungen durch die COVID-19-Pandemie, strich – auch zum Schutz der Gesundheit der Athleten – die für Mitte Februar angesetzten Wettkämpfe in Park City und verlegte die Weltmeisterschaft von Lake Placid nach Altenberg, das ursprünglich als Weltcupstation im Dezember eingeplant war. Um dennoch auf die vorgesehene Zahl von acht Weltcupstationen zu kommen, wurden die Weltcups in Sigulda und Innsbruck-Igls in zweiwöchige Veranstaltungen umgewandelt, an denen jeweils das Doppelte der ursprünglich geplanten Rennzahl stattfinden soll. Als einziger Weltcuport außerhalb Europas verblieb nach dem Wegfall der US-Rennen das chinesische Yanqing im Programm. Das dort stattfindende Saisonfinale auf der erstmals befahrenen Bahn soll zugleich Test für die olympischen Skeleton-Wettkämpfe von 2022 sein. Die IBSF-Generalsekretärin Heike Größwang wies angesichts der sich stetig verändernden Lage darauf hin, dass „Flexibilität […] für alle Interessengruppen von entscheidender Bedeutung sein [werde]“.[2]

Als Zeitraum ist stets die gesamte Wettkampfwoche angegeben, die eigentlichen Weltcupwettbewerbe sind jeweils für Sonntag – den letztgenannten Tag pro Station – angesetzt.

# Datum Land Ort Wettkampf­stätte
1 16.–22. November 2020 Lettland  Lettland Sigulda Bob- und Rennschlittenbahn Sigulda
2 23.–29. November 2020 Lettland  Lettland Sigulda Bob- und Rennschlittenbahn Sigulda
3 7.–13. Dezember 2020 Osterreich  Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
4 14.–20. Dezember 2020 Osterreich  Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
5 4.–10. Januar 2021 Deutschland  Deutschland Winterberg Veltins-Eisarena
6 11.–17. Januar 2021 Schweiz  Schweiz St. Moritz Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina
7 18.–24. Januar 2021 Deutschland  Deutschland Königssee Kunsteisbahn Königssee
8 25.–31. Januar 2021 Osterreich  Österreich Innsbruck-Igls Olympia Eiskanal Innsbruck-Igls
WM 1.–14. Februar 2021 Deutschland  Deutschland Altenberg Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg

Durchgehend am gleichen Ort finden die Rennen zum Bob-Weltcup statt.

Teilnehmerfeld Bearbeiten

Den Posten des Cheftrainers der deutschen Skeleton-Mannschaft übernahm im April 2020 Christian Baude,[3] während sein Vorgänger Dirk Matschenz ins russische Betreuerteam wechselte.[4] Baude nominierte wenige Wochen vor Saisonbeginn nach innerdeutschen Ausscheidungsrennen Jacqueline Lölling und Hannah Neise ins Weltcupteam der Frauen, zusätzlich zu der als Weltmeisterin gesetzten Tina Hermann. Ebenfalls vorab qualifiziert als Weltmeister war bei den deutschen Männern Christopher Grotheer, neben ihm wurden Felix Keisinger und Alexander Gassner nach mehreren Ausscheidungsrennen in den Weltcupkader berufen.[5] Im Vergleich zum Vorjahr verloren Sophia Griebel und Axel Jungk zunächst ihren Platz in der ersten Mannschaft.

Die beiden Plätze im von Walter Stern betreuten österreichischen Kader A gingen an Janine Flock (die Vorjahreszweite im Gesamtweltcup) und an Florian Auer.[6] Im Schweizer Team von Swiss Sliding war Marina Gilardoni für den Frauenstartplatz gesetzt, Ronald Auderset und Samuel Keiser qualifizierten sich bei den Selektionsrennen im November 2020 für die Weltcupmannschaft der Männer.[7]

Übersicht Bearbeiten

1. Weltcup in Lettland  Sigulda, 20. November 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich  Janine Flock Niederlande  Kimberley Bos Lettland  Endija Tērauda
Männer Lettland  Martins Dukurs Deutschland  Felix Keisinger
Deutschland  Alexander Gassner
2. Weltcup in Lettland  Sigulda, 27. November 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich  Janine Flock Russland  Jelena Nikitina Niederlande  Kimberley Bos
Deutschland  Tina Hermann
Männer Lettland  Martins Dukurs Lettland  Tomass Dukurs Vereinigtes Konigreich  Marcus Wyatt
3. Weltcup in Osterreich  Igls, 11. Dezember 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland  Jelena Nikitina Niederlande  Kimberley Bos Osterreich  Janine Flock
Deutschland  Tina Hermann
Männer Lettland  Martins Dukurs
Russland  Alexander Tretjakow
Russland  Nikita Tregubow
4. Weltcup in Osterreich  Igls, 18. Dezember 2020
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich  Janine Flock Niederlande  Kimberley Bos Deutschland  Jacqueline Lölling
Männer Lettland  Martins Dukurs Vereinigtes Konigreich  Matt Waston Deutschland  Christopher Grotheer
5. Weltcup in Deutschland  Winterberg, 8. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland  Jelena Nikitina Deutschland  Tina Hermann Osterreich  Janine Flock
Männer Russland  Alexander Tretjakow Lettland  Martins Dukurs Deutschland  Alexander Gassner
6. Weltcup in Schweiz  St. Moritz, 15. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Osterreich  Janine Flock Deutschland  Tina Hermann Kanada  Elisabeth Maier
Männer Deutschland  Alexander Gassner Lettland  Martins Dukurs Korea Sud  Yun Sung-bin
7. Weltcup in Deutschland  Königssee, 22. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Deutschland  Jacqueline Lölling Tschechien  Anna Fernstädt Osterreich  Janine Flock
Kanada  Jane Channell
Männer Deutschland  Alexander Gassner Korea Sud  Yun Sung-bin Russland  Alexander Tretjakow
8. Weltcup in Osterreich  Igls, 29. Januar 2021
Disziplin Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
Frauen Russland  Jelena Nikitina Osterreich  Janine Flock Niederlande  Kimberley Bos
Männer Russland  Alexander Tretjakow Vereinigtes Konigreich  Craig Thompson Osterreich  Samuel Maier

Wertungen Bearbeiten

Frauen Bearbeiten

Gesamtweltcup
Endstand nach 8 von 8 Rennen
Rang Name Punkte
01. Osterreich  Janine Flock 1695
02. Deutschland  Tina Hermann 1515
03. Niederlande  Kimberley Bos 1326
04. Deutschland  Jacqueline Lölling 1321
05. Tschechien  Anna Fernstädt 1314
06. Russland  Jelena Nikitina 1221
07. Belgien  Kim Meylemans 1056
08. Italien  Valentina Margaglio 960
09. Deutschland  Hannah Neise 912
10. Vereinigtes Konigreich  Laura Deas 880
11. Kanada  Elisabeth Maier 880
12. Russland  Julija Kanakina 840
13. Russland  Alena Frolowa 736
14. Lettland  Endija Tērauda 730
15. Italien  Alessia Crippa 672
16. Vereinigtes Konigreich  Ashleigh Pittaway 664
17. Vereinigtes Konigreich  Brogan Crowley 648
18. Vereinigte Staaten  Katie Uhlaender 592
19. Vereinigtes Konigreich  Madelaine Smith 536
20. Frankreich  Agathe Bessard 506
Rang Name Punkte
21. Vereinigte Staaten  Kendall Wesenberg 424
22. Brasilien  Nicole Rocha Silveira 388
23. Russland  Alina Tararytschenkowa 320
24. Vereinigtes Konigreich  Amelia Coltman 296
25. Deutschland  Sophia Griebel 288
26. Kanada  Jane Channell 200
27. Kanada  Jaclyn LaBerge 198
28. Australien  Jaclyn Narracott 160
29. Lettland  Dārta Zunte 148
30. Russland  Anastassija Zyganowa 144
31. Deutschland  Susanne Kreher 136
32. Russland  Anastassija Trufanowa 112
33. Vereinigte Staaten  Sara Roderick 96
34. Italien  Alessandra Fumagalli 88
35. Schweiz  Jill Gander 74
36. Vereinigte Staaten  Kelly Curtis 74
37. Jungferninseln Amerikanische  Katie Tannenbaum 68
38. Italien  Elena Scarpellini 62
39. Schweden  Lovisa Ewald 62

Männer Bearbeiten

Gesamtweltcup
Endstand nach 8 von 8 Wettbewerben
Rang Name Punkte
01. Lettland  Martins Dukurs 1456
02. Deutschland  Alexander Gassner 1396
03. Lettland  Tomass Dukurs 1226
04. Deutschland  Christopher Grotheer 1192
05. Russland  Alexander Tretjakow 1171
06. Deutschland  Felix Keisinger 1074
07. Russland  Nikita Tregubow 1056
08. Vereinigtes Konigreich  Marcus Wyatt 1008
09. Vereinigtes Konigreich  Matt Weston 994
10. Russland  Daniil Romanow 976
11. Osterreich  Florian Auer 972
12. Vereinigtes Konigreich  Craig Thompson 946
13. Ukraine  Wladyslaw Heraskewytsch 880
14. Osterreich  Samuel Maier 816
15. Italien  Mattia Gaspari 760
16. Schweiz  Ronald Auderset 634
17. Korea Sud  Yun Sung-bin 602
18. Schweiz  Samuel Keiser 496
19. Vereinigte Staaten  Austin Florian 472
20. Korea Sud  Jisoo Kim 392
21. Korea Sud  Seunggi Jung 360
22. Rumänien  Mihail Sebastian Enache 352
23. Russland  Jewgeni Rukossujew 320
Rang Name Punkte
24. Spanien  Ander Mirambell 299
25. Italien  Amedeo Bagnis 256
26. Kanada  Kevin Boyer 250
27. Vereinigtes Konigreich  Ben Fulker 240
28. Vereinigte Staaten  Austin McCrary 222
29. Rumänien  Mihai Daniel Pacioianu 218
30. Vereinigtes Konigreich  Jeremy Rice 208
31. Deutschland  Axel Jungk 192
32. Kanada  Mark Lynch 181
33. Italien  Manuel Schwärzer 176
34. Samoa Amerikanisch  Nathan Crumpton 172
35. Schweiz  Jean Jacques Buff 158
36. Deutschland  Cedric Renner 152
37. Russland  Wladislaw Semjonow 152
38. Deutschland  Kilian von Schleinitz 128
39. Osterreich  Alexander Schlintner 112
40. Deutschland  Felix Seibel 104
41. Vereinigtes Konigreich  Laurence Bostock 62
42. Schweiz  Basil Sieber 50
43. Russland  Konstantin Choroschko 50
44. Lettland  Krists Netlaus 40
45. Lettland  Elvis Veinbergs 36
46. Italien  Pietro Drovanti 32

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. BMW IBSF Weltcup 2020/2021 mit vierzig Rennen auf acht Bahnen und drei Kontinenten auf ibsf.org. 31. März 2020.
  2. IBSF-Sportkalender-Update für Saison 2020/2021 auf ibsf.org. 15. September 2020.
  3. Christian Baude neuer Cheftrainer des deutschen Skeleton-Teams auf ibsf.org. 8. April 2020.
  4. Dirk Matschenz geht als Trainer zum russischen Skeleton-Nationalteam auf ibsf.org. 25. September 2020.
  5. Deutsches Skeleton-Team für BMW IBSF Weltcup 2020-2021 nominiert auf ibsf.orf. 9. November 2020.
  6. Unsere begeisterten Sportler im Überblick (Skeleton-Team) auf bobskeleton.at. Abgerufen am 11. November 2020.
  7. Ueli Geissbühler: Selektionsrennen Saison 2020/21 – Resultate auf swiss-sliding.com. 7. November 2020.