Prosečné

Gemeinde in Tschechien

Prosečné (deutsch Proschwitz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer nordwestlich von Hostinné und gehört zum Okres Trutnov.

Prosečné
Wappen von Prosečné
Prosečné (Tschechien)
Prosečné (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Trutnov
Fläche: 833 ha
Geographische Lage: 50° 34′ N, 15° 41′ OKoordinaten: 50° 33′ 58″ N, 15° 40′ 44″ O
Höhe: 378 m n.m.
Einwohner: 596 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 543 73
Kfz-Kennzeichen: H
Verkehr
Straße: HostinnéLánov
Bahnanschluss: Velký Osek–Trutnov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung
Bürgermeister: Jiří Bachtík (Stand: 2011)
Adresse: Prosečné 37
543 73 Prosečné
Gemeindenummer: 579602
Website: www.obecprosecne.cz
Kirche St. Elisabeth

Geographie Bearbeiten

Das Waldhufendorf Prosečné erstreckt sich im Riesengebirgsvorland über fünf Kilometer vom Elbtal entlang des Unterlaufes der Malé Labe, in die in der Ortsmitte der Suchý potok einmündet. Nördlich erheben sich die Malá Sněžka (499 m) und der Čihadlo (525 m), östlich die Planinka (495 m), im Südosten der Šebestián (450 m), südlich der Slemenský kopec (448 m), im Westen die Šance (462 m) sowie nordwestlich die Hůrka (492 m) und der Okrouhlík (468 m). Südlich des Dorfes verläuft die Bahnstrecke Velký Osek–Trutnov, die Bahnstation Prosečné liegt am gegenüberliegenden Elbufer in Dobrá Mysl.

Nachbarorte sind Fořt und Lázně Fořt im Norden, Terezín im Nordosten, Arnultovice im Osten, Hlinský Vrch, Hostinné und Dobrá Mysl im Südosten, Klášterská Lhota im Süden, Kunčice nad Labem im Westen sowie Podhůří, Malý Lánov und Dolní Lánov im Nordwesten.

Geschichte Bearbeiten

Das Dorf entstand vermutlich im 13. Jahrhundert. Die erste schriftliche Erwähnung von Proseczne bzw. Proseczna erfolgte 1437. Der Ortsname leitet sich von prosekat (ausholzen) her. Im Jahre 1522 wurde der Ort als Proseczny, 1578 als Proschwietz, 1597 als Proschwitz, 1615 als Prosecznau und 1659 als Proschwicz bezeichnet.[2] Proschwitz / Prosswice bestand 1834 aus 102 Häusern, darunter einer Schule und einer Mühle, in denen 650 Menschen lebten. Pfarrort war Arnau.[3] Einen wesentlichen Nebenerwerb stellte die Heimweberei dar. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Herrschaft Arnau untertänig.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Proschwitz / Prosečné ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Arnau bzw. im Bezirk Hohenelbe. Mit der aufkommenden Industrialisierung erlosch im 19. Jahrhundert die Heimweberei. Ein Teil der Bewohner verdiente sich seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit in der örtlichen Flachsgarnspinnerei, andere in Arnau. Die Eisenbahn zwischen Pelsdorf und Trautenau entstand in den Jahren 1868–1869 und nahm 1870 den Betrieb auf. Unterhalb des Dorfes entstand im Elbtal eine Bahnstation. Zwischen 1898 und 1904 entstand im Ortszentrum eine Kirche. Im Jahre 1930 hatte die Gemeinde 907 Einwohner, 1939 waren es 933.[4] Infolge des Münchner Abkommens wurde Proschwitz 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Hohenelbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zur Tschechoslowakei zurück und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Nach der Aufhebung des Okres Vrchlabí wurde Prosečné mit Beginn des Jahres 1961 dem Okres Trutnov zugeordnet.

In Prosečné besteht heute ein 9-Loch-Golfplatz.

Ortsgliederung Bearbeiten

Für die Gemeinde Prosečné sind keine Ortsteile ausgewiesen.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Kirche der hl. Elisabeth, neugotischer Bau, errichtet 1898–1904
  • Statue des hl. Johannes von Nepomuk, geschaffen 1802
  • Spätbarocke Nischenkapelle der Jungfrau Maria

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. http://www.riesengebirgler.de/gebirge/orte/Ortschaften_1.htm
  3. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Statistisch-topographisch dargestellt. Band 3: Bidschower Kreis. Calve, Prag 1835, S. 220.
  4. Michael Rademacher: Landkreis Hohenelbe (tschech. Vrchlabí). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.