Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 20. und 21. Juli 1952 im Olympiastadion in Helsinki ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen teil.

Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 40 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 20. Juli 1952 (Vorläufe/Viertelfinale)
21. Juli 1952 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Charles Moore (Vereinigte Staaten 48 USA)
Juri Litujew (Sowjetunion 1923 URS)
John Holland (Neuseeland NZL)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Charles Moore. Er gewann vor Juri Litujew aus der Sowjetunion und dem Neuseeländer John Holland.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 50,6 s Glenn Hardin (Vereinigte Staaten 48  USA) Stockholm, Schweden 26. Juli 1934[1]
Olympischer Rekord 51,1 s Roy Cochran (Vereinigte Staaten 48  USA) Finale OS London, Großbritannien 31. Juli 1948

Rekordverbesserung / -egalisierung Bearbeiten

Der bestehende olympische Rekord wurde zunächst um drei Zehntelsekunden verbessert und dann noch einmal egalisiert:

  • 50,8 s – Charles Moore (USA), erstes Viertelfinale am 20. Juli
  • 50,8 s (egalisiert) – Charles Moore (USA), Finale am 21. Juli

Zu Glenn Hardins Weltrekord aus dem Jahr 1934 fehlten Charles Moore zwei Zehntelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs Bearbeiten

Die Läufer traten am 20. Juli zu acht Vorläufen an. Die jeweils drei besten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale am selben Tag. Hieraus erreichten ebenfalls die jeweils drei Erstplatzierten – wiederum hellblau unterlegt – das Halbfinale am 21. Juli. Auch in den beiden Vorentscheidungen qualifizierten sich die ersten drei Wettbewerber – hellblau unterlegt – für das Finale am selben Tag.

Zeitplan Bearbeiten

  • 20. Juli, 16.10 Uhr: Vorläufe
  • 20. Juli, 19.25 Uhr: Viertelfinale
  • 21. Juli, 15.00 Uhr: Halbfinale
  • 21. Juli, 17.40 Uhr: Finale[2]:

Vorläufe Bearbeiten

Datum: 20. Juli 1952, ab 16:10 Uhr[2]

Vorlauf 1 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Charles Moore Vereinigte Staaten 48  USA 51,8 s 51,92 s
2 Lars Ylander Schweden  Schweden 53,7 s 53,90 s
3 Eitaro Okano Japan 1870  Japan 54,2 s 54,42 s
4 Rudolf Haidegger Osterreich  Österreich 54,8 s 54,87 s
5 Johny Fonck Luxemburg  Luxemburg 57,8 s 57,93 s
DNS Zvonko Sabolović Spanien 1945  Spanien

Vorlauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Timofei Lunew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 54,3 s k. A.
2 Lee Yoder Vereinigte Staaten 48  USA 55,2 s
3 Ken Doubleday Australien  Australien 55,4 s
4 Muhammad Shafi Pakistan  Pakistan 56,1 s k. A.
5 Ingi Þorsteinsson Island  Island 56,5 s
DNS Zvonko Sabolović Jugoslawien  Jugoslawien

Vorlauf 3 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Anatoli Julin Sowjetunion 1923  Sowjetunion 53,6 s k. A.
2 Fotis Kosmas Königreich Griechenland  Griechenland 53,9 s
3 Roland Blackman Vereinigte Staaten 48  USA 54,8 s
4 Ragnar Graeffe Finnland  Finnland 55,0 s k. A.
5 Jörn Gevert Chile  Chile 56,1 s
6 Emin Doybak Turkei  Türkei 56,6 s

Vorlauf 4 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Juri Litujew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 53,5 s 53,56 s
2 Rainer Pelkonen Finnland  Finnland 54,2 s 54,32 s
3 Robert Bart Frankreich 1946  Frankreich 54,5 s 54,64 s
4 Pedro Yoma Chile  Chile 56,9 s 57,03 s
5 Paulino Ferrer Venezuela 1930  Venezuela 1:02,1 min k. A.
DNS Samuel Anderson Kuba  Kuba

Vorlauf 5 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Ron Wilkie Sudafrika 1928  Südafrikanische Union 54,5 s k. A.
2 Arvo Hilli Finnland  Finnland 54,6 s
3 Rune Larsson Schweden  Schweden 55,9 s
4 Mirza Khan Pakistan  Pakistan 56,3 s k. A.

Vorlauf 6 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 John Holland Neuseeland  Neuseeland 53,3 s k. A.
2 Sven-Olov Eriksson Schweden  Schweden 54,3 s
3 Angus Scott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 54,9 s
4 Kemal Horulu Turkei  Türkei 55,2 s k. A.
5 Karl Schmid Schweiz  Schweiz 57,5 s

Vorlauf 7 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 David Gracie Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 54,2 s k. A.
2 Wilson Carneiro Brasilien 1889  Brasilien 56,0 s
3 Hans Schwarz Schweiz  Schweiz 54,9 s
4 Fernando Fernandes Portugal  Portugal 56,8 s k. A.
5 Doğan Acarbay Turkei  Türkei 1:02,8 min

Vorlauf 8 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Armando Filiput Italien  Italien 53,8 s k. A.
2 Harry Whittle Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 53,9 s
3 Antal Lippay Ungarn 1949  Ungarn 54,0 s
4 Amadeo Francis Puerto Rico Olympia  Puerto Rico 54,0 s k. A.
5 Jean Thureau Frankreich 1946  Frankreich 56,7 s

Viertelfinale Bearbeiten

Datum: 20. Juli 1952, ab 19:25 Uhr[2]

Lauf 1 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Charles Moore Vereinigte Staaten 48  USA 50,8 s OR 50,98 s
2 Anatoli Julin Sowjetunion 1923  Sowjetunion 52,4 s000 52,64 s
3 Armando Filiput Italien  Italien 53,0 s000 53,00 s
4 Robert Bart Frankreich 1946  Frankreich 53,0 s000 53,33 s
5 Sven-Olov Eriksson Schweden  Schweden 53,8 s000 53,96 s
6 Hans Schwarz Schweiz  Schweiz 54,0 s000 54,09 s

Lauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 John Holland Neuseeland  Neuseeland 52,2 s 52,24 s
2 Lee Yoder Vereinigte Staaten 48  USA 53,3 s 53,40 s
3 David Gracie Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 53,9 s 53,94 s
4 Arvo Hilli Finnland  Finnland 54,0 s 54,28 s
5 Fotis Kosmas Königreich Griechenland  Griechenland 55,3 s 55,50 s
6 Wilson Carneiro Brasilien 1889  Brasilien 59,4 s k. A.

Lauf 3 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Juri Litujew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 52,2 s 52,37 s
2 Antal Lippay Ungarn 1949  Ungarn 52,7 s 52,93 s
3 Harry Whittle Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 52,8 s 52,94 s
4 Lars Ylander Schweden  Schweden 53,1 s 53,29 s
5 Ron Wilkie Sudafrika 1928  Südafrikanische Union 54,5 s 54,76 s
6 Ken Doubleday Australien  Australien 1:00,2 min k. A.

Lauf 4 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Timofei Lunew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 52,7 s 52,87 s
2 Roland Blackman Vereinigte Staaten 48  USA 52,7 s 52,88 s
3 Rune Larsson Schweden  Schweden 53,3 s 53,35 s
4 Angus Scott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 53,4 s 53,69 s
5 Rainer Pelkonen Finnland  Finnland 53,9 s 54,06 s
6 Eitaro Okano Japan 1870  Japan 54,4 s 54,42 s

Halbfinale Bearbeiten

Datum: 21. Juli 1952, ab 15.00 Uhr[2]

Lauf 1 Bearbeiten

 
Rune Larsson (hier mit Nr. 128 als Sieger seines Halbfinallaufs bei Olympia 1948) schied als Sechster des ersten Halbfinals aus
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Juri Litujew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 51,8 s 51,90 s
2 John Holland Neuseeland  Neuseeland 52,0 s 52,22 s
3 Anatoli Julin Sowjetunion 1923  Sowjetunion 52,1 s 52,28 s
4 David Gracie Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 52,4 s 52,65 s
5 Roland Blackman Vereinigte Staaten 48  USA 52,7 s 52,86 s
6 Rune Larsson Schweden  Schweden 53,9 s 54,06 s

Lauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Charles Moore Vereinigte Staaten 48  USA 52,0 s 52,08 s
2 Harry Whittle Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 52,9 s 52,98 s|
3 Armando Filiput Italien  Italien 53,0 s 52,98 s
4 Lee Yoder Vereinigte Staaten 48  USA 53,0 s 53,08 s
5 Antal Lippay Ungarn 1949  Ungarn 53,0 s 53,10 s
6 Timofei Lunew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 53,1 s 53,30 s

Finale Bearbeiten

Datum: 21. Juli 1952, 17:40 Uhr[2]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Charles Moore Vereinigte Staaten 48  USA 50,8 s ORe 51,06 s
2 Juri Litujew Sowjetunion 1923  Sowjetunion 51,3 s0o00 51,51 s
3 John Holland Neuseeland  Neuseeland 52,2 s00o0 52,26 s
4 Anatoli Julin Sowjetunion 1923  Sowjetunion 52,8 s00o0 52,81 s
5 Harry Whittle Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 53,1 s00o0 53,36 s
6 Armando Filiput Italien  Italien 54,4 s00o0 54,49 s

Im Finale traf Charles Moore, US-Meister und mit 50,7 s in den US-Ausscheidungen der zweite Athlet nach seinem Landsmann Glenn Hardin, der unter 51 Sekunden gelaufen war, auf den sowjetischen Europameister Juri Litujew. Favorisiert war der US-Amerikaner, der im Viertelfinale schon olympischen Rekord gelaufen war. Moore überquerte die ersten vier Hürden als erster Läufer überhaupt im 13-er-Rhythmus.

Das Feld blieb bis zur vierten Hürde ziemlich geschlossen, dann wechselte Moore in den 15-er-Rhythmus und war nun der Schnellste. Er erarbeitete sich einen Vorsprung, der mehr und mehr anwuchs. Aber Litujew kam noch einmal auf und verkleinerte den Rückstand. Moore hatte jedoch genügend Reserven und wurde Olympiasieger. Dabei egalisierte er seinen olympischen Rekord noch einmal – eine Zeit, die nur zwei Zehntelsekunden über dem Weltrekord lag. Litujew wurde mit der Silbermedaille und einem neuen Europarekord belohnt.[3]

Charles Moore gewann im elften olympischen Finale die neunte Goldmedaille für die USA.
John Holland errang die erste neuseeländische, Juri Litujew die erste sowjetische Medaille in dieser Disziplin.

Video Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 84 bis 86

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weltrekord. 400 m Hürden Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 2. August 2021
  2. a b c d e Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 2. August 2021
  3. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Men's 400 metres hurdles, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017