Oberraden

Gemeinde in Deutschland

Oberraden ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach an.

Wappen Deutschlandkarte
Oberraden
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberraden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 33′ N, 7° 32′ OKoordinaten: 50° 33′ N, 7° 32′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Rengsdorf-Waldbreitbach
Höhe: 350 m ü. NHN
Fläche: 4,33 km2
Einwohner: 676 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56587
Vorwahl: 02634
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 054
Adresse der Verbandsverwaltung: Westerwaldstraße 32–34
56579 Rengsdorf
Website: www.oberraden.de
Ortsbürgermeister: Achim Braasch
Lage der Ortsgemeinde Oberraden im Landkreis Neuwied
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Karte
Blick über Oberraden von Oberhonnefeld-Gierend aus
Oberraden, Luftaufnahme (2018)
Niederraden, Luftaufnahme (2016)

Geographie Bearbeiten

Der Ort liegt im Naturpark Rhein-Westerwald nördlich von Rengsdorf. Zur Gemeinde Oberraden gehört der Ortsteil Niederraden.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Oberraden wurde erstmals 1139 in einer Bestätigungsurkunde des Papstes Innozenz II. mit der Bezeichnung „Hadenhagen“ als Besitztum der Abtei Laach erwähnt. Im Jahre 1147 wurde der Hof zu Niederraden erstmals von Papst Eugen III. als Laacher Eigentum erwähnt. Der Ort begegnet fortan unter wechselnden Schreibweisen: Adinhan, Adenhan, Adenhayn, Adenowe, Hadenhaga und Hadenhagen. Die Herren von Aden gaben dem Ort auch den Namen (Ober-Aden). Der Laacher Abt Fulbert (1152–1177) übergab 1155 den Ort Folcholderoth (Wüstung bei Anhausen) dem Ruthard von Adenhagen (Oberraden), mit dem sich bereits der Ortsadel (derer von Aden) herausgebildet hatte. Die Hofleute in Hadenhagen werden künftig häufiger angetroffen, wenn durch die Herrschaft das sogenannte Kindgedinge (Aufteilung der Kinder) vollzogen wird. Hen von Oberraden nennt sich 1475 einen Frei-Schultheiß. Die wiedischen Grafen bemächtigten sich in der Zeit der Reformation der Besitzungen in und um Oberraden/Niederraden. Die Einwohner befreien sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts von der Leibeigenschaft, dies mit dem Verweis auf die zurückliegende Kastor-Höferschaft. Ab 1815 ist die Grundherrschaft Ober- und Niederraden preußisch.

Kulturdenkmäler

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Oberraden

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberraden, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 214
1835 299
1871 315
1905 373
1939 322
1950 364
Jahr Einwohner
1961 410
1970 416
1987 500
2005 666
2022 156

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Oberraden besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister Bearbeiten

Achim Braasch wurde am 3. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Oberraden. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 87,67 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Vorgänger von Achim Braasch war Wilfried Rüdig.[4][5]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Oberraden
Blasonierung: „In Grün eine silberne Wellenleiste nach links, unten ein schwarzer Dreiberg, belegt mit silberner Pflugschar und daraus wachsend links ein kugelförmiger Baum, oben ein goldenes, achtspeichiges Rad.“
Wappenbegründung: Das Rad in der Wappendarstellung ist nicht als Hinweis auf die Landwirtschaft zu verstehen, sondern ist abgeleitet vom Wappen der Herren zu ObeR-ADEN. Die silberne Wellenleiste symbolisiert die Aubach, die östlich durch Oberraden fließt. Der Baum auf dem Wappen ist eine ca. 160 jahre alte Kugeleiche im Aubachtal. Sie steht auf dem Gebiet der ehemaligen Knochenmühle.

Gebietsreform 1974 Bearbeiten

Im Rahmen der mit Wirkung vom 17. März 1974 ausgeführten Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wurden mit diesem Datum die bis dahin selbständigen Gemeinden Niederraden und Oberraden zusammengeschlossen.[6]

Verkehr Bearbeiten

Westlich der Gemeinde verläuft die B 256, die von Neuwied nach Altenkirchen führt. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Neuwied an der A 3. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist in Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Im Westen des Ortes und etwas außerhalb an der B256 liegt die Bushaltestelle „Gewerbegebiet Oberraden“. Von dort aus gelangt man mit der Regiobuslinie 120 von Montag bis Samstag stündlich innerhalb von 30 Minuten nach Neuwied und so auch in 51 Minuten nach Altenkirchen. Samstags endet jeder zweite Bus schon in Horhausen, während sonntags sowieso nur alle zwei Stunden ein Bus pro Richtung verkehrt[7].

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Hans-Werner Breithausen (* 1960), Politiker (SPD), seit 2018 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach

Literatur Bearbeiten

  • Albert Hardt, Heinrich Beyer u. a.: Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien. 1860/2007, 5 Bände.
  • Albert Hardt: Im Wiedischen Land. Rengsdorf 1989, S. 436–456.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberraden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  4. Ortsgemeinde Oberraden: 1. Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Oberraden (öffentlich). 3. Juli 2014, abgerufen am 14. März 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rengsdorf-Waldbreitbach, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 14. März 2020.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 191 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  7. Fahrplan Regiobus 120. Verkehrsverbund Rhein Mosel, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Februar 2021 (deutsch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.vrminfo.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)