Puderbach

Gemeinde in Deutschland

Puderbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Der Ort ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Puderbach ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Puderbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Puderbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 37′ OKoordinaten: 50° 36′ N, 7° 37′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Puderbach
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 11,02 km2
Einwohner: 2467 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 224 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56305
Vorwahl: 02684
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 057
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 13
56305 Puderbach
Website: www.gemeinde-puderbach.de
Ortsbürgermeister: Manfred Pees (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Puderbach im Landkreis Neuwied
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Karte
Evangelische Pfarrkirche Puderbach
Blick auf das winterliche Puderbach
Puderbach, Luftaufnahme 2015

Geographie Bearbeiten

Puderbach liegt zwischen Neuwied und Altenkirchen am Rande des Naturparks Rhein-Westerwald. Durch das Gemeindegebiet fließt der Holzbach. Neben dem Hauptort Puderbach umfasst die Ortsgemeinde die Ortsteile Haberscheid, Niederdreis (mit dem Wohnplatz Niederdreisermühle), Reichenstein und Richert (mit dem Wohnplatz Strunkeich).[3]

 
Haberscheid, Luftaufnahme (2016)

Geschichte Bearbeiten

Die Kirche und das Kirchspiel Puderbach wurden erstmals im Jahre 1256 erwähnt. Im gleichen Jahr sind auch Gerichtsrechte der Walpoden von Reichenstein-Neuerburg an einem Berg bei Puderbach bezeugt. Dort errichteten sie später die Burg Reichenstein. Das Gericht mit der Gerichtslinde wurde erstmals 1553 genannt.

Puderbach gehörte in den Jahren 1591 bis 1806 zum Amt Dierdorf der oberen Grafschaft Wied. 1816 kam der Ort zum neu gebildeten preußischen Landkreis Neuwied.

Am 7. Juni 1969 wurden die vier bis dahin selbständigen Gemeinden Haberscheid, Niederdreis, Reichenstein und Richert nach Puderbach eingemeindet.[4]

Einwohnerstatistik Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Puderbach bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 450
1835 609
1871 864
1905 854
1939 1.200
1950 1.278
1961 1.378
1970 1.720
Jahr Einwohner
1987 2.113
1997 2.272
2005 2.274
2010 2.215
2011 2.425
2017 2.362
2018 2.389
2022 2.467
 
Einwohnerentwicklung von Puderbach von 1815 bis 2018

Konfessionsstatistik Bearbeiten

Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 19,3 % römisch-katholisch, 52,1 % evangelisch und 28,6 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[5] Die Anteile der Protestanten und der Katholiken sind seitdem gesunken. Ende März 2023 waren 39,6 % der Einwohner evangelisch und 15,6 % römisch-katholisch. 44,8 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[6]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Puderbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[7]

Wahl SPD CDU GRÜNE FWG Gesamt
2019 5 4 2 5 16 Sitze
2014 7 4 1 4 16 Sitze
2009 8 4 4 16 Sitze
2004 10 6 4 20 Sitze

Bürgermeister Bearbeiten

Manfred Pees (CDU) wurde im Juni 2014 Ortsbürgermeister von Puderbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 70,45 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Der Vorgänger von Manfred Pees war Kurt Nieß. Er übte das Amt 25 Jahre aus.[8][9]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Puderbach
Blasonierung: „Gespalten durch eine eingebogene silberne Spitze, darin vier rote Schrägbalken, bedeckt von einem schreitenden blauen Pfau; vorn in Silber eine grüne Linde mit bewurzeltem schwarzen Stamm; hinten in Blau auf grünem Hügel eine silberne Burgruine.“
Wappenbegründung: Pfau und Schrägbalken weisen auf die frühere Zugehörigkeit zur Grafschaft Wied. Die Gerichtslinde verkörpert das ehemalige Gericht in Puderbach. Die Ruine zeigt den ehemaligen Wohnturm der Burg Reichenstein bei Puderbach.

Das Wappen ist rechtsgültig seit dem 20. Oktober 1971.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Neuwied an der Bundesautobahn 3. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist in Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Die Entfernung zum Bahnhof Altenkirchen(Westerwald) beträgt ca. 12 Kilometer, zum Bahnhof Au (Sieg) an der Siegstrecke ca. 23 Kilometer.

Puderbach liegt an der Eisenbahnstrecke Holzbachtalbahn von Siershahn nach Altenkirchen, auf der seit 1984 keine Personenzüge mehr im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) verkehren. Da 2006 der Güterverkehr auf der Holzbachtalbahn wieder aufgenommen wurde, ist die Strecke in gutem Zustand und durchgehend befahrbar, daher finden dort jährlich Sonderfahrten mit Schienenbussen durch den Verein Brexbachtalbahn e. V. statt.

 
Holzbachtalschule Puderbach

Bildung Bearbeiten

Das Schulzentrum in Puderbach ist Standort einer Realschule plus und einer Grundschule.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Puderbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 49 (PDF; 3,3 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB).
  5. Gemeindestatistik Puderbach Stand 30.05.2005
  6. Gemeindestatistik Puderbach , abgerufen am 2. Mai 2023
  7. Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019 - Puderbach
  8. Wolfgang Tischler: Kurt Nieß - Abschied nach 25 Jahren Ortsbürgermeister. NR-Kurier, 22. Juni 2014, abgerufen am 18. März 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Puderbach, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile. Abgerufen am 18. März 2020.