Oberaurach

Gemeinde im Landkreis Haßberge in Deutschland

Oberaurach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Die Gemeindeverwaltung befindet sich in Tretzendorf.

Wappen Deutschlandkarte
Oberaurach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberaurach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 10° 39′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 10° 39′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 45,13 km2
Einwohner: 4008 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97514
Vorwahlen: 09529, 09522, 09549
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 159
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstr. 25
97514 Oberaurach
Website: www.oberaurach.de
Erster Bürgermeister: Thomas Sechser (CSU)
Lage der Gemeinde Oberaurach im Landkreis Haßberge
KarteErmershausenMaroldsweisachPfarrweisachUntermerzbachBundorfEbernRentweinsdorfBurgpreppachAidhausenRiedbachHofheim in UnterfrankenKirchlauterBreitbrunn (Unterfranken)EbelsbachStettfeldEltmannOberaurachKönigsberg in BayernGädheimHaßfurtZeil am MainSand am MainTheresWonfurtRauhenebrachKnetzgauThüringenThüringenLandkreis CoburgLandkreis LichtenfelsBambergLandkreis BambergLandkreis BambergLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis Bad KissingenLandkreis Schweinfurt
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Die Gemeinde liegt im Naturpark Steigerwald. Westlich des Ortsteils Neuschleichach entspringt die Aurach. In der Gemeinde liegt mit dem Naturwald Knetzberge-Böhlgrund eines der größten Waldschutzgebiete Bayerns und die Feuchtwiese am Sauknock, ein 0,33 Hektar großes Naturdenkmal sowie der geschützte Landschaftsbestandteil Beerberg-Südhang.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde besteht aus elf amtlich benannten Gemeindeteilen[2][3] auf acht Gemarkungen:

Gemarkung Gemeindeteil Ortstyp Einwohnerzahl
der Gemarkung[4]
Dankenfeld Dankenfeld Pfarrdorf 519
Fatschenbrunn Fatschenbrunn Kirchdorf 237
Trossenfurt Hummelmarter Dorf
Kirchaich Kirchaich Kirchdorf 905
Kirchaich Kotzmühle Einöde
Neuschleichach Neuschleichach Kirchdorf 280
Kirchaich Nützelbach Dorf
Oberschleichach Oberschleichach Pfarrdorf 536
Tretzendorf Tretzendorf Dorf 396
Trossenfurt Trossenfurt Pfarrdorf 682
Unterschleichach Unterschleichach Kirchdorf 432

Nachbargemeinden Bearbeiten

Gemeinde
Knetzgau
Gemeinde
Sand am Main
Stadt
Eltmann
  Gemeinde
Priesendorf
Gemeinde
Rauhenebrach
Gemeinde
Schönbrunn im Steigerwald

Klima Bearbeiten

Oberaurach 2016–2021
Klimadiagramm
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3
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-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: [1]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Oberaurach 2016–2021
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,2 1,5 4,7 9,3 12,8 17,2 18,2 17,9 13,7 9,3 4,1 1,9 9,3
Mittl. Tagesmax. (°C) 3,2 6,3 9,6 15,9 19,3 23,8 24,7 24,5 20,2 14,4 7,6 4,4 14,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,8 −2,7 0,0 2,4 6,1 10,9 11,5 11,3 7,7 4,9 0,6 −0,7 4,1
Niederschlag (mm) 65 43 64 35 72 92 72 57 46 55 55 69 Σ 725
Regentage (d) 19 11 16 10 11 13 13 11 10 16 15 19 Σ 164
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Quelle: [2]

Geschichte Bearbeiten

Einige Gemeindeteile wurden bereits in den Jahren 741 und 753 erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprünglich zum Fürstbistum Würzburg gehörende Ort kam kurz zum Großherzogtum Würzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana, bevor er mit den Verträgen von Paris 1814 zu Bayern kam. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern entstand am 1. Mai 1978 die heutige politische Gemeinde, wobei der Gemeindename Oberaurach als Kunstwort für die Gemeinden am oberen Lauf der Aurach eingeführt wurde. Die Gemeinde besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Dankenfeld, Fatschenbrunn, Kirchaich, Neuschleichach, Oberschleichach, Tretzendorf, Trossenfurt und Unterschleichach.[5]

Religionen Bearbeiten

Kirchlich gehören die Ortsteile Kirchaich und Dankenfeld zum Erzbistum Bamberg, die Ortsteile Trossenfurt/Tretzendorf, Ober-, Unter- und Neuschleichach, Fatschenbrunn und Hummelmarter zum Bistum Würzburg.

Laut dem Zensus 2011 waren 83,9 % der Einwohner römisch-katholisch, 7,4 % evangelisch-lutherisch und 1,5 % konfessionslos oder anderer Religionszugehörigkeit.[6]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung[4][6]
Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Einwohner 2554 2780 2994 3067 3075 3692 3335 3589 3901 4282 4285 4032 4024 4029 4045 3971 4016 3988 3987

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 3905 auf 3975 um 70 Einwohner bzw. um 1,8 %. 2002 hatte die Gemeinde 4387 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik Bearbeiten

 
Das Barockschloss Tretzendorf, in dem heute das Rathaus der Gemeinde Oberaurach untergebracht ist

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit 2008 Thomas Sechser (CSU).[7] Dieser setzte sich 2014 mit 53,76 % der Stimmen gegen Sabine Weinbeer (Freie Wähler) und Thomas Karg (SPD) durch, gegen die er schon 2008 antrat und mit 55,37 % der Stimmen gewann. Am 15. März 2020 wurde Sechser mit 78,5 % der Stimmen ohne Gegenkandidatur für weitere sechs Jahre gewählt.[8] Sein Vorgänger war Siegmund Kerker (CSU).

Gemeinderat Bearbeiten

Wahljahr CSU Grüne Freie Wählergemeinschaft Oberaurach Junge Bürger Oberaurach Gesamt
2020[9] 5 (33,77 %) 3 (16,54 %) 4 (25,94 %) 4 (23,75 %) 16
Wahljahr CSU SPD Freie Wählergemeinschaft Oberaurach Junge Bürger (CSU-nah) Gesamt
2014 6 3 4 3 16
2008 7 3 3 3 16
2002 6 4 3 3 16

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Oberaurach
Blasonierung: „Über schwarzem Wellenschildfuß, darin ein silberner Fisch, in Silber zwischen zwei schräg gestellten roten Buchenblättern eine gestürzte, gekürzte eingeschweifte schwarze Spitze, darin ein goldener Einhornrumpf.“[10]

Das Einhorn ist das geminderte Wappen des einstigen Ritterkantons Steigerwald und weist zusammen mit den Buchenblättern auf die geografische Lage des Gemeindegebiets im nördlichen Steigerwald hin. Der Wellenschildfuß stellt die Aurach da, während der Fisch auf die Fischzucht im Aurachgrund hinweist. Die Farben Silber und Schwarz sind dem Wappen der Marschalken von Ostheim entnommen, die 1663/64 in den Besitz des Schlossgutes von Dankenfeld kamen. Die Farben Schwarz und Gold sowie Silber und Rot sind die Farben der Hochstifte Bamberg und Würzburg, die beide die Landesherrschaft im Gemeindegebiet innehatten.[11]

Baudenkmäler Bearbeiten

 
Wegkapelle bei Unterschleichach Fatschenbrunner Berg
 
Kriegerdenkmal in Unterschleichach

Verkehr Bearbeiten

Oberaurach liegt nahe der Autobahn A 70 (Anschlussstelle 11 Knetzgau) sowie direkt an der Steigerwald-Höhenstraße.

Bildung Bearbeiten

Innerhalb der Gemeinde existieren folgende Einrichtungen:[12]

  • drei Kindergärten (Kirchaich, Oberschleichach und Tretzendorf)
  • eine Grundschule (Trossenfurt)
  • UmweltBildungsZentrum Oberschleichach (kurz: UBiZ), welches als Einrichtung der Volkshochschule Landkreis Haßberge e. V. geführt wird

Persönlichkeiten Bearbeiten

 
Armin-Knab-Haus in Neuschleichach
  • Armin Knab (1881–1951), deutscher Komponist, Musiker und Jurist, geboren in Oberaurach OT Neuschleichach.
  • Die Dorfrocker, Musiker-Trio

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberaurach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberaurach – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Oberaurach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Oberaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. März 2021.
  4. a b Zahlen und Daten. Gemeinde Oberaurach, abgerufen am 1. März 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 760.
  6. a b Statistik kommunal 2019 Gemeinde Oberaurach. Bayerisches Landesamt für Statistik, März 2020, abgerufen am 1. März 2021.
  7. Bürgermeister. Gemeinde Oberaurach, abgerufen am 29. September 2020.
  8. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Oberaurach. Landkreis Haßberge, 15. März 2020, abgerufen am 10. April 2021.
  9. Ergebnis Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 25. Juni 2020
  10. Eintrag zum Wappen von Oberaurach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. https://www.hdbg.eu/gemeinden/web/index.php/detail?rschl=9674159
  12. Leben in Oberaurach. Weiterführende Links Kindergärten/Schulen/UBiZ. Gemeinde Oberaurach, abgerufen am 17. April 2021.