Das Nachtjagdgeschwader 102 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde stets als Ausbildungsgeschwader eingesetzt und hatte daher keine Kampfeinsätze.

Nachtjagdgeschwader 102

Aktiv 15. Dezember 1943 bis 15. März 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Nachtjagdgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 3 Gruppen
Aufstellungsort Stab Kitzingen
I. Gruppe Kitzingen
II. Gruppe Stuttgart-Echterdingen
III. Gruppe Kitzingen
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Oberstleutnant Albert Blumensaat
Letzter Kommodore Oberstleutnant Karl Theodor Hülshoff
Luftfahrzeuge
Abfangjäger Junkers Ju 88
Messerschmitt Bf 110

Geschichte Bearbeiten

Das Nachtjagdgeschwader 102 wurde am 15. Dezember 1943 aus der III. und IV. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 101 aufgestellt, welche die I. und II. Gruppe bildeten. Der Geschwaderstab und die I. Gruppe lagen zu dieser Zeit in Kitzingen,[1] während die II. Gruppe in Stuttgart-Echterdingen[2] beheimatet war. Eine III. Gruppe entstand am 26. Juni 1944 in Kitzingen aus der Flugzeugführerschule B 19.[3] Alle Einheiten waren überwiegend mit der Junkers Ju 88 und der Messerschmitt Bf 110 in der entsprechenden Nachtjägervariante ausgestattet.

Das Geschwader wurde während der gesamten Zeit seines Bestehens als Ausbildungsgeschwader eingesetzt und hatte daher keine Kampfeinsätze. Bis zum 1. Juli 1944 erhielt das Geschwader seine Befehle vom I. Jagdkorps der Luftflotte Reich. Danach war das Geschwader der 2. Fliegerschuldivision der Luftflotte 10 zugeteilt.[4] Im November 1944 erfolgte zwischenzeitlich die Unterstellung beim Jagdfliegerführer Schlesien.[5]

Am 15. März 1945, noch vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, wurde das Geschwader aufgelöst.

Kommandeure Bearbeiten

Geschwaderkommodore Bearbeiten

Dienstgrad Name Zeit
Oberstleutnant Albert Blumensaat 15. Dezember 1943 bis Februar 1944[6]
Major Franz Evers Februar 1944 bis 31. Mai 1944[7]
Oberstleutnant Karl Theodor Hülshoff 1. Juni 1944 bis 25. März 1945[8]

Gruppenkommandeure Bearbeiten

I. Gruppe
  • Major Ludwig Fehling, 15. Dezember 1943 bis 30. Juni 1944[9]
  • Hauptmann Wilhelm Dormann, 1. Juli 1944 bis 25. Oktober 1944[10]
  • Major Eckart-Wilhelm von Bonin, 26. Oktober 1944 bis 28. März 1945[11]
II. Gruppe
  • Hauptmann Karl Floitgraf, 24. Dezember 1943 bis 20. Juli 1944[12]
  • Hauptmann Gerhard Wojahn, 21. Juli 1944 bis 22. November 1944[13]
  • Hauptmann Wilhelm Dormann, 23. November 1944 bis 15. März 1945[14]
III. Gruppe

nicht bekannt

Literatur Bearbeiten

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 341, abgerufen am 13. Mai 2024.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 150, abgerufen am 13. Mai 2024.
  3. Georg Tessin. S. 431
  4. Horst Boog, Gerhard Krebs, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Das Deutsche Reich in der Defensive. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, München 2001, ISBN 3-421-05507-6, S. 268–269, 276–277.
  5. Horst Boog, Richard Lakowski, Werner Rahn, Manfred Zeidler, John Zimmermann: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 10/1, Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-06237-6, S. 836
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 463, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  7. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 1041, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 672–673, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 1068, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 876, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 514–515, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 1142, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  13. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 1045, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  14. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 876, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).