Martinshöhe

Gemeinde in Deutschland

Martinshöhe ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau an, innerhalb derer sie sowohl gemessen an der Einwohnerzahl als auch gemessen an der Fläche die zweitgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Wappen Deutschlandkarte
Martinshöhe
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Martinshöhe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 22′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 49° 22′ N, 7° 29′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Bruchmühlbach-Miesau
Höhe: 403 m ü. NHN
Fläche: 10,93 km2
Einwohner: 1448 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66894
Vorwahl: 06372
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 203
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Rathaus 2
66892 Bruchmühlbach-Miesau
Website: www.martinshoehe.de
Ortsbürgermeister: Hartwig Schneider (FWG Haack)
Lage der Ortsgemeinde Martinshöhe im Landkreis Kaiserslautern
KarteBruchmühlbach-MiesauGerhardsbrunnLambsbornLangwiedenMartinshöheEnkenbach-AlsenbornFischbach (bei Kaiserslautern)Frankenstein (Pfalz)WaldleiningenWaldleiningenHochspeyerMehlingenMehlingenNeuhemsbachSembachBann (Pfalz)HauptstuhlKindsbachKrickenbachLandstuhlLinden (Pfalz)MittelbrunnOberarnbachQueidersbachSchoppStelzenbergTrippstadtFrankelbachHeiligenmoschelHirschhorn/PfalzKatzweilerMehlbachNiederkirchen (Westpfalz)OlsbrückenOtterbach (Westpfalz)OtterbergSchallodenbachSchneckenhausenSulzbachtalHütschenhausenKottweiler-SchwandenNiedermohrRamstein-MiesenbachSteinwendenErzenhausenEulenbisKollweilerMackenbachReichenbach-SteegenRodenbach (Westpfalz)SchwedelbachWeilerbachKaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzZweibrückenLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzLandkreis Bad DürkheimDonnersbergkreisLandkreis KuselLandkreis BirkenfeldSaarland
Karte
Blick auf Martinshöhe

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt auf der Sickinger Höhe. Zu ihr gehören auch die Wohnplätze Schernau, Pletschmühle, Reesberger Hof, Sternbrunnerhof, Ziegelhütte und An der Dümpfelhecke.[2] Im Westen bildet der Frohnbach die Gemarkungsgrenze zu Bruchmühlbach-Miesau. Südwestlich des Siedlungsgebiets befindet sich der Dorstelbrunnen, der als Quelle des Auerbach gilt. Im Nordosten bildet außerdem der der Mühlbach stellenweise die Grenze zu Langwieden.

Geschichte Bearbeiten

Im Jahre 1325 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Landstuhl der Herren von Sickingen. Im Jahre 1681 wurde der Ort als Mertinshöhe bezeichnet und 1738 als Mertenze.

Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Homburg im Departement Donnersberg und wurde von der Mairie Lambsborn verwaltet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zunächst zu Österreich und 1816 zum Königreich Bayern. Unter der bayerischen Verwaltung kam Martinshöhe mit dem Kanton Homburg 1818 zum Landkommissariat Homburg, aus dem 1862 das Bezirksamt Homburg entstand. Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte der Ort in das Bezirksamt Zweibrücken.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Zweibrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Martinshöhe innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde 1972 in den Landkreis Kaiserslautern; im selben Jahr wurde sie Bestandteil der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau.

Religion Bearbeiten

Ende 2014 waren 68,6 Prozent der Einwohner katholisch und 19,6 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWGH Gesamt
2019[4] 5 11 16 Sitze
2014[5] 9 3 4 16 Sitze
2009 6 10 16 Sitze
2004 6 10 16 Sitze
  • FWGH = Freie Wählergruppe Haack

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Martinshöhe ist Hartwig Schneider (FWG Haack). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, er wurde am 27. Juni 2019 durch den Gemeinderat wiedergewählt. Schneider ist seit August 2018 Ortsbürgermeister. Er folgte Barbara Schommer (SPD), die aus familiären Gründen zum 30. April 2018 zurückgetreten war.[6][7][8]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Martinshöhe
Blasonierung: „In Schwarz der goldgekleidete heilige Martin auf rotbezäumtem silbernem Ross (Schimmel), seinen Mantel mit einem silbernen Schwert teilend, darunter fünf silberne Bollen 2:1:2.“[9]
Wappenbegründung: Die Bollen verweisen auf die früheren Ortsherren, die Herren von Sickingen. Mit dem heiligen Martin ist Martin von Tours gemeint, der als Namensgeber der Gemeinde fungierte

Es wurde 1977 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Katholische Martinskirche
 
Die Fritz-Claus-Hütte des Pfälzerwald-Vereins Martinshöhe

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Vor Ort befinden sich insgesamt neun Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter der Menhir von Martinshöhe und die katholische Kirche St. Martin.

Natur Bearbeiten

Einziges Naturdenkmal vor Ort ist die Elendsklamm.

Vereine Bearbeiten

Der Pfälzerwald-Verein verfügt über eine Ortsgruppe, die die nahe Fritz-Claus-Hütte betreibt. Mit den SV Martinshöhe existiert vor Ort außerdem ein Fußballverein.

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Die Kirchweih findet immer am Sonntag vor Michaeli, dem vierten Wochenende im September, das Dorffest am ersten Wochenende im August statt.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

Innerhalb der Gemeindegemarkung befindet sich der Windpark Lambsborn-Martinshöhe. Zudem existierte der von 1934 bis 1945 der vom Bayerischen Landesverband für Wander- und Heimatdienst betriebene Wanderhof Schernau/Pfalz. Des Weiteren führt durch das Gemeindegebiet ein Wanderweg, der mit einem blauen Punkt markiert ist und eine Verbindung mit Hauptstuhl sowie Leimen herstellt. Darüber hinaus plant die Gemeinde, zum Bioenergiedorf zu werden.

Verkehr Bearbeiten

Mitten durch den Ort führen die Landesstraßen 465 und 466. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Bruchmühlbach-Miesau an der Bundesautobahn 6 SaarbrückenKaiserslautern, etwa sieben Kilometer entfernt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

  • Adam Müller (1814–1879), Landwirt und Politiker, war 1848 vor Ort Wahlkommissär
  • Willi Ertz (1943–2018), Fußballtorhüter und -trainer, trainierte von 1981 bis 1984 den örtlichen Fußballverein

Weblinks Bearbeiten

Commons: Martinshöhe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 143 (PDF; 3,3 MB).
  3. KommWis, Stand: 31. Dezember 2014
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 31. Oktober 2019 (siehe Bruchmühlbach-Miesau, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile).
  7. Martinshöhe: Hartwig Schneider bleibt Ortsbürgermeister. In: Die Rheinpfalz. 28. Juni 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2019; abgerufen am 31. Oktober 2019.
  8. Hartwig Schneider übernimmt. In: Die Rheinpfalz. 18. August 2018, abgerufen am 31. Oktober 2019.
  9. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.