Mehlbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die viertgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Wappen Deutschlandkarte
Mehlbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Mehlbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 31′ N, 7° 43′ OKoordinaten: 49° 31′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Otterbach-Otterberg
Höhe: 264 m ü. NHN
Fläche: 9,03 km2
Einwohner: 1109 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67735
Vorwahl: 06301
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 025
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 27
67697 Otterberg
Website: www.otterbach-otterberg.de
Ortsbürgermeisterin: Gabi Fliege (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Mehlbach im Landkreis Kaiserslautern
KarteBruchmühlbach-MiesauGerhardsbrunnLambsbornLangwiedenMartinshöheEnkenbach-AlsenbornFischbach (bei Kaiserslautern)Frankenstein (Pfalz)WaldleiningenWaldleiningenHochspeyerMehlingenMehlingenNeuhemsbachSembachBann (Pfalz)HauptstuhlKindsbachKrickenbachLandstuhlLinden (Pfalz)MittelbrunnOberarnbachQueidersbachSchoppStelzenbergTrippstadtFrankelbachHeiligenmoschelHirschhorn/PfalzKatzweilerMehlbachNiederkirchen (Westpfalz)OlsbrückenOtterbach (Westpfalz)OtterbergSchallodenbachSchneckenhausenSulzbachtalHütschenhausenKottweiler-SchwandenNiedermohrRamstein-MiesenbachSteinwendenErzenhausenEulenbisKollweilerMackenbachReichenbach-SteegenRodenbach (Westpfalz)SchwedelbachWeilerbachKaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzZweibrückenLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzLandkreis Bad DürkheimDonnersbergkreisLandkreis KuselLandkreis BirkenfeldSaarland
Karte

Geographische Lage Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Mehlbach liegt 12 km nördlich von Kaiserslautern am Übergang des Pfälzerwaldes zum Nordpfälzer Bergland. Der Osten der Gemarkung ragt in den zum Pfälzerwald gehörenden Otterberger Wald hinein. Die Nachbarorte von Mehlbach sind die Ortsgemeinden Schallodenbach im Norden und Schneckenhausen im Nordosten, die Stadt Otterberg im Südosten, sowie die Ortsgemeinden Katzweiler im Südwesten, Hirschhorn/Pfalz im Westen und Olsbrücken im Nordwesten.

Gewässer Bearbeiten

Die Gemeinde wird vom namensgebenden Mehlbach durchflossen. Jenseits des Siedlungsgebiets verlaufen außerdem im Norden und Westen der Lauterbach, der teilweise die Grenze zu Hirschhorn bildet, und der Wohlbach. Der Becherbach, der den Osten und den Süden der Gemeindegemarkung durchquert, bildet stellenweise die Gemarkungsgrenze zu Katzweiler.

Geschichte Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt von 1255. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[2]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Mehlbach wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Kanton Otterberg im Arrondissement Kaiserslautern des Departements Donnersberg (franz.: Département du Mont-Tonnerre). Nach der Niederlage Napoleons fiel die linksrheinische Pfalz durch die Vereinbarungen des Wiener Kongresses 1815 zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern. Ab 1818 war der Ort dem Landkommissariat Kaiserslautern (ab 1862 umbenannt in Bezirksamt Kaiserslautern) im bayerischen Rheinkreis zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Kaiserslautern hervorging.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region bis 1930 dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mehlbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1971 Teil der neu gebildeten Verbandsgemeinde Otterbach, die am 1. Juli 2014 mit Otterberg zur neuen Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg fusionierte.[3]

Religion Bearbeiten

2012 waren 53,3 Prozent der Einwohner evangelisch und 23,8 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.

Politik Bearbeiten

Bei Bundestagswahlen gehört Mehlbach zum Wahlkreis Kaiserslautern. Bei Landtagswahlen war die Gemeinde von 1991 bis 2016 Bestandteil des Wahlkreises Kaiserslautern-Land. Seit 2021 gehört er zum Wahlkreis Kaiserslautern II.

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Mehlbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[5] 5 5 6 16 Sitze
2014[6] 7 2 7 16 Sitze
2009 9 1 6 16 Sitze
2004 6 4 6 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Mehlbach e. V.

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Gabi Fliege (CDU) wurde am 12. Juni 2019 Ortsbürgermeisterin von Mehlbach.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 51,81 % gewählt worden und setzte sich dabei gegen den bisherigen Amtsinhaber Harry Braun (SPD) durch,[8] der das Amt seit 2004 ausgeübt hatte.[9] Von 1981 bis 2004 war Horst Hager (FWG) Ortsbürgermeister von Mehlbach.[10]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Mehlbach
Blasonierung: „In Silber ein blauer Schräglinkswellenbalken, beidseits begleitet von einem zweiblättrigen grünen Eichenzweig mit je einer grünen Eichel.“[11]

Es wurde 1952 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Denkmalgeschützter Gemeindeglockenturm

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Vor Ort existieren insgesamt fünf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche. Letztere verfügt über eine im Jahr 1986 von Hugo Mayer angefertigte Orgel.

Natur Bearbeiten

Innerhalb des Gemeindegebiets befinden sich insgesamt drei Naturdenkmale.

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

  • Am Pfingstsonntag veranstaltet der SV 1923 Mehlbach e.V. jährlich das Pfingstgrillfest
  • Am ersten Sonntag im Juli findet das Waldfest des Vereins „Treue Pfälzer e. V.“ statt
  • Landfrauenfest im Juli vom Landfrauenverein Mehlbach
  • Im September findet am Wochenende des ersten Sonntags regelmäßig die Kerwe in der Gemeinde statt
  • Adventsmarkt am ersten Advent vom Tischtennisverein Mehlbach und dem Kindergarten Mehlbach
  • Seit 2014 findet jedes Jahr am 3. Oktober das Kelterfest des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Stützpunkt Mehlbach statt.
  • Am Frühlingsanfang findet an einem Sonntag jährlich die Winterverbrennung mit Fackelwanderung statt, das vomFörderverein der Freiwilligen Feuerwehr Mehlbach und Freiwillige Feuerwehr selbst veranstaltet wird.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Markierung „gelb-blauer Blaken“ innerhalb der Gemeindegemarkung

Verkehr Bearbeiten

Der Öffentliche Personennahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Der Nahverkehr war ab 2000 im Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV) organisiert, der seit Sommer 2006 vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert ist. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Katzweiler an der Lautertalbahn, die von Kaiserslautern nach Lauterecken-Grumbach verläuft.

Mehlbach liegt an der Landesstraße 388, die den Ort mit Katzweiler, Schallodenbach, Schneckenhausen, Heiligenmoschel und Gehrweiler verbindet. Südwestlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 270, die von Kaiserslautern über Wolfstein und Lauterecken nach Idar-Oberstein führt. Die Gemeinde ist durch die nahe A 6 (Anschlussstelle: Kaiserslautern-West) an das Autobahnnetz angebunden.

Tourismus Bearbeiten

Mitten durch das Gemeindegebiet verläuft ein Wanderweg, der mit einem gelb-blauen Balken gekennzeichnet ist und von Lauterecken nach Sankt Germanshof führt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Lazarus Straus (1809–1898), deutsch-US-amerikanischer Kaufmann und Unternehmer, besaß vor Ort Land
  • Friedrich Wilhelm Schilling (1914–1971), Glockengießer, fertigte 1968 drei Glocken für die örtliche Kirche an
  • Hermann Bitz (* 1950), Fußballspieler, lebt im Ort.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mehlbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
  3. Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg vom 20. Dezember 2011. In: Landesrecht Rheinland-Pfalz. Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz, 20. Dezember 2011, abgerufen am 12. Februar 2023.
  4. KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Mehlbach. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Niederschrift über die am 12. Juni 2019 stattgefundene öffentliche konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Mehlbach. (PDF; 94,9 KB) Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Februar 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/otterbach.more-rubin1.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Otterbach-Otterberg, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  9. Wiederwahl: Braun strebt vierte Amtszeit an. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 3. April 2019, abgerufen am 12. Februar 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Rainer Dick: Altbürgermeister Horst Hager ist gestorben. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 21. Dezember 2022, abgerufen am 12. Februar 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.