Liste der Stolpersteine in Landshut

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Diese Liste der Stolpersteine in Landshut enthält die Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in der niederbayrischen Stadt Landshut verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Landshut lebten und wirkten.

Stolpersteine in Landshut

Die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine in Landshut ging von der Schüler-AG gegen Faschismus und Rassismus am Hans-Leinberger-Gymnasium aus,[1] die einen entsprechenden Stadtratsbeschlusses vom April 2011 anregte. Die Kosten für die einzelnen Steine in Höhe von 120,– €/Stein werden von Paten übernommen; die Stadt Landshut übernimmt die anfallenden Spesen.[2] Um die Idee einer profunden und akzeptablen Erinnerungskultur Raum und Nachhaltigkeit zu verleihe, wurde am 12. Januar 2012 der Verein „Stolpersteine für Landshut – gegen das Vergessen e.V.“ gegründet.[3] Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, jährlich mehrere Veranstaltungen zum Thema Nationalsozialismus zu organisieren.[4] Bisher wurden an vier Tagen insgesamt 26 Stolpersteine verlegt.

Auf der Oberseite der Betonquader mit zehn Zentimeter Kantenlänge ist eine Messingtafel verankert, die Auskunft über Namen, Geburtsjahr und Schicksal der Personen gibt, derer gedacht werden soll. Die Steine sind in den Bürgersteig vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingelassen.

Verlegte Stolpersteine Bearbeiten

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
  HIER WOHNTE
ELSA SOPHIE
ANSBACHER
JG. 1914
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
1.4.1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Elsa Sofie Ansbacher
  HIER WOHNTE
MAX ANSBACHER
JG. 1921
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET 1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Max Ansbacher
  HIER WOHNTE
NATHAN FRITZ
ANSBACHER
JG. 1889
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
1.4.1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Nathan Fritz Ansbacher
  HIER WOHNTE
SELMA ANSBACHER
GEB. ENSLEIN
JG. 1889
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
1.4.1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Selma Ansbacher geb. Enslein
  HIER WOHNTE
WILHELM
ANSBACHER
JG. 1913
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET 1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Wilhelm Ansbacher
  HIER WOHNTE
ROSA HAHN
GEB. KOHN
JG. 1874
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
1.4.1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Rosa Hahn geb. Kohn
  HIER WOHNTE
ADOLF HIRSCH
JG. 1868
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
TOT 22.9.1943
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Adolf Hirsch
  HIER WOHNTE
CÄCILIE HIRSCH
JG. 1876
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
30.10.1941
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Cäcilie Hirsch
  HIER WOHNTE
ELSA KOHN
JG. 1886
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
1.4.1942
Seligenthaler Straße 60
Standort
Elsa Kohn
  HIER WOHNTE
EDITH
LANDAUER
GEB. HIRSCH
JG. 1900
FLUCHT 1938
ENGLAND
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Edith Landauer geb. Hirsch
  HIER WOHNTE
EVA MARIA
LANDAUER
JG. 1922
FLUCHT 1938
ENGLAND
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Eva Maria Landauer
  HIER WOHNTE
DR. RICHARD
LANDAUER
JG. 1882
FLUCHT 1938
ENGLAND
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Richard Landauer
  HIER WOHNTE
ROBERT FELIX
LANDAUER
JG. 1927
FLUCHT 1938
ENGLAND
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Robert Felix Landauer
  HIER WOHNTE
STEFAN KLAUS
LANDAUER
JG. 1925
FLUCHT 1938
ENGLAND
Theaterstraße 55–57
(Standort)
Stefan Klaus Landauer
  HIER WOHNTE
HUGO MARX
JG. 1900
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET 23.6.1942
MAJDANEK
Altstadt 178/179
(Standort)
Hugo Marx
  HIER WOHNTE
LUDWIG MARX
JG. 1886
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Altstadt 178/179
(Standort)
Ludwig Marx
  HIER WOHNTE
SIEGFRIED MARX
JG. 1892
'SCHUTZHAFT' 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Altstadt 178/179
(Standort)
Siegfried Marx
  HIER WOHNTE
SOPHIE MARX
GEB. MARX
JG. 1877
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Altstadt 178/179
Standort
Sophie Marx geb. Marx
  HIER WOHNTE
ADOLF
SCHÖNEMANN
JG. 1863
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
TOT 6.7.1942
Theaterstraße 65
(Standort)
Adolf Schönmann
  HIER WOHNTE
UND ARBEITETE

ISIDOR
SCHÖNEMANN
JG. 1896
FLUCHT 1939
USA
ÜBERLEBT
Theaterstraße 65
(Standort)
Isidor Schönmann
  HIER WOHNTE
KATHARINA
SCHÖNEMANN
GEB.PREUSS
JG. 1863
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
TOT 25.11.1942
Theaterstraße 65
(Standort)
Katharina Schönmann geb. Preuss
  HIER WOHNTE
BETTY WITTMANN
GEB. FIRNBACHER
JG. 1894
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Innere Münchener Straße 12
Standort
Betty Wittmann
  HIER WOHNTE
GERTRUD INGE
WITTMANN
JG. 1926
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Innere Münchener Straße 12
Standort
Gertrud Wittmann
  HIER WOHNTE
HANS JOHANN
WITTMANN
JG. 1923
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Innere Münchener Straße 12
Standort
Hans Johann Wittmann
  HIER WOHNTE
HUGO
WITTMANN
JG. 1885
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Innere Münchener Straße 12
Standort
Hugo Wittmann
  HIER WOHNTE
LUISE LOTTE
WITTMANN
JG. 1921
DEPORTIERT 1942
PIASKI
ERMORDET
Innere Münchener Straße 12
Standort
Luise Lotte Wittmann

Verlegedaten Bearbeiten

Gunter Demnig führte die folgenden Verlegungen in Landshut persönlich durch:

  • 2. Oktober 2012: Altstadt 178/179, Theaterstraße 55–57 (Ehepaar Hirsch), Theaterstraße 65
  • 11. September 2013: Seligenthaler Straße 60
  • 26. Mai 2015: Innere Münchener Straße 12
  • 25. Mai 2016: Theaterstraße 55–57 (Familie Landauer)

Diese Verlegung von Stolpersteinen für die „erweiterte“ Familie Landauer fand in Anwesenheit von den Enkelkindern bzw. Urenkelkindern statt.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Landshut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die ersten Stolpersteine in Landshut sitzen. Wochenblatt, 2. Oktober 2012, abgerufen am 10. Februar 2018.
  2. Verlegung 02. Okt 2012. Stolpersteine für Landshut – Gegen das Vergessen e.V., abgerufen am 10. Februar 2018.
  3. Vereinsgründung. Stolpersteine für Landshut – Gegen das Vergessen e.V., abgerufen am 10. Februar 2018.
  4. Veranstaltungen. Stolpersteine für Landshut – Gegen das Vergessen e.V., abgerufen am 10. Februar 2018.
  5. Verlegung 25. Mai 2016. Stolpersteine für Landshut – Gegen das Vergessen e.V., abgerufen am 10. Februar 2018.