Lina Hurtig

schwedische Fußballspielerin

Lina Mona Andréa Hurtig (* 5. September 1995 in Avesta) ist eine schwedische Fußballspielerin, die seit der Saison 2022/23 beim FC Arsenal unter Vertrag steht.

Lina Hurtig
Lina Hurtig (2013)
Personalia
Voller Name Lina Mona Andréa Hurtig
Geburtstag 5. September 1995
Geburtsort AvestaSchweden
Größe 180 cm
Position Sturm
Juniorinnen
Jahre Station
Avesta AIK
2011 Gustafs GoIF 19 (14)
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
2012–2016 Umeå IK 88 (24)
2017–2020 Linköpings FC 65 (19)
2020–2022 Juventus Turin 34 (11)
2022– Arsenal Women FC 11 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2011–2012 Schweden U17 15 0(4)
2012–2014 Schweden U19 30 0(8)
2017– Schweden 71 (21)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 12. November 2023

2 Stand: 1. Dezember 2023

Karriere Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

Hurtig spielte bereits als 15-Jährige für Gustafs GoIF in Borlänge in der Norrettan, der damals zweiten schwedischen Liga. 2012 wechselte sie zum Erstligaligisten Umeå IK und bestritt mit 16 Jahren ihr erstes Erstligaspiel. Der Verein, der zwischen 2000 und 2008 sieben Meistertitel gewonnen hatte, hatte während ihrer Zeit, in der sie es in fünf Spielzeiten auf 88 Ligaspiele brachte und 24 Tore erzielte, aber nichts mehr mit der Meisterschaft zu tun und stieg am Ende der Saison 2016 ab. Daraufhin folgte der Wechsel zum Meister Linköpings FC, mit dem sie in der Saison 2017 ihren ersten Meistertitel gewann und sich damit für die UEFA Women’s Champions League 2018/19 qualifizierte. 2018 reichte es für den Verein dann nur zum fünften Platz.

Im Oktober 2017 kam sie für Linköping gegen Apollon Limassol zu ihrem ersten Champions-League-Spiel und erzielte beim 3:0 im Rückspiel ihre ersten beiden Champions-League-Tore. Im Achtelfinale gegen Sparta Prag gelang ihr in beiden Spielen je ein Tor. Im Viertelfinale gegen Manchester City verlor sie mit ihrer Mannschaft beide Spiele und blieb dabei ohne Torerfolg. In der folgenden Saison konnte sie nur beim 6:1 gegen Schytlobud-1 Charkiw ein Tor erzielen und bereits im Achtelfinale kam das Aus gegen Paris Saint-Germain, wobei sie bei den beiden Niederlagen auf ihre ehemalige Mitspielerin bei Umeå Hanna Glas traf. Im August 2020 wechselte sie zu Juventus Turin.[1] In der UEFA Women’s Champions League 2020/21 traf sie mit Juve im Sechzehntelfinale auf Titelverteidiger Olympique Lyon und verlor mit ihrer Mannschaft zweimal (2:3 und 0:2). Als Meister der Saison 2020/21 musste Juve in die Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League 2021/22. Mit Siegen gegen FK Sasa (12:0), SKN St. Pölten (4:1) und KS Vllaznia Shkodra (2:0 und 1:0) qualifizierten sie sich für die erstmals ausgetragene Gruppenphase. Hier belegten sie punktgleich mit dem VfL Wolfsburg und Vorjahresfinalist Chelsea FC Women aufgrund der besseren Tordifferenz den zweiten Platz und erreichten das Viertelfinale, wo sie dem Rekordsieger und späteren Cupsieger Olympique Lyon unterlagen. Hurtig kam in drei Qualifikationsspielen und den sechs Gruppenspielen zum Einsatz und erzielte vier Tore.

Im Sommer 2022 wechselte sie zu FC Arsenal.[2] In der UEFA Women’s Champions League 2022/23 wurde sie in einem Qualifikationsspiel und vier Spielen der Gruppenphase eingesetzt, die Arsenal als Gruppensieger beendete und erzielte beim 3:1-Sieg gegen FC Zürich Frauen zwei Tore.

Nationalmannschaften Bearbeiten

Hurtig durchlief die schwedischen Juniorinnen-Nationalmannschaften und nahm mit der U-17-Mannschaft an der Qualifikationen zur U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2011 und 2012 teil, für die sich die Schwedinnen aber nicht qualifizieren konnten. Besser lief es mit der U-19-Mannschaft, mit der sie 2012 Europameister wurde. 2013 und 2014 nahm sie mit der U-19-Mannschaft ebenfalls an den EM-Endrunden teil, schied dort aber jeweils nach der Gruppenphase aus. Bereits im Dezember 2012 wurde sie als 17-Jährige zu einem Trainingslager der A-Nationalmannschaft im Januar 2013 eingeladen.[3] Auch für ein EM-Vorbereitungsspiel gegen Brasilien im Juni 2013 wurde sie eingeladen, aber nicht eingesetzt.[4] Für die EM in ihrer Heimat wurde sie dann nicht berücksichtigt.

Es dauerte schließlich bis zum 27. November 2014 zu ihrem ersten Einsatz in der A-Nationalmannschaft, den sie bei einem 1:1-Remis gegen Kanada hatte.[5] Nachdem sie für die WM 2015 nicht berücksichtigt worden war, kam sie im September 2015 im Rahmen der Qualifikation für die EM 2017 zu ihren ersten beiden Pflichtspielen und erzielte am 22. September beim 3:0 gegen Polen ihr erstes Länderspieltor zur 1:0-Führung. Für die EM war sie dann auch nominiert, wurde aber am 3. Juni durch Julia Spetsmark ersetzt. In der Qualifikation für die WM 2019 wurde sie in vier Spielen eingesetzt und erzielte dabei zwei Tore.

Am 16. Mai wurde sie auch für die WM nominiert.[6] Mit einer Größe von 180 cm war sie die größte Spielerin im Kader. Bei der WM wurde sie in allen sieben Spielen eingesetzt, wobei sie aber nur zweimal in der Startelf stand, u. a. im Gruppenspiel gegen Thailand, bei dem sie ihr erstes WM-Tor erzielte und über 90 Minuten spielte. Als Gruppenzweite erreichten sie die K.-o.-Runde, wo sie im Achtelfinale mit 1:0 gegen Kanada gewannen. Im Viertelfinale gewannen die Schwedinnen nach 24 Jahren wieder ein Pflichtspiel gegen die deutsche Mannschaft und qualifizierten sich damit für die Olympischen Spiele 2020. Im Halbfinale gegen Europameister Niederlande stand sie zum zweiten Mal in der Startelf, verlor aber mit ihrer Mannschaft nach Verlängerung, vor der sie aber schon ausgewechselt wurde. Sie konnten dann aber das Spiel um Platz 3 gegen England gewinnen.

Sie wurde auch für die wegen der COVID-19-Pandemie um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele 2020 nominiert.[7] Bei den Spielen wurde sie in allen Spielen ihrer Mannschaft eingesetzt, wobei sie fünfmal ein- und einmal ausgewechselt wurde. Im ersten Gruppenspiel gegen die USA, die zuvor 44 Spiele nicht verloren hatte, erzielte sie acht Minuten nach ihrer Einwechslung das Tor zum 3:0-Endstand für ihre Mannschaft. Beim 4:2-Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Australien stand sie in der Startelf und erzielte das Tor zum zwischenzeitlich 2:2-Ausgleich, wurde aber nach knapp einer Stunde ausgewechselt (Endstand 4:2). Danach wurde sie immer wieder eingewechselt. Am Ende sprang für die Schwedinnen wie 2016 die Silbermedaille heraus, da im finalen Elfmeterschießen vier ihrer Mitspielerinnen ihren Elfmeter nicht verwandeln konnten.

In der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2023 wurde sie immer eingesetzt und erzielte fünf Tore, darunter den Siegtreffer beim 2:1-Sieg gegen Finnland. Bei der EM-Endrunde in England, die wegen der COVID-19-Pandemie auch um ein Jahr verschoben wurde, wurde sie in vier von fünf Spielen ihrer Mannschaft eingesetzt. Mit einer 0:4-Niederlage gegen Gastgeber England schieden die Schwedinnen im Halbfinale aus.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 kam sie zunächst als Einwechselspielerin zum Einsatz. Im Achtelfinale gegen die USA verwandelte sie im Elfmeterschießen den letzten und entscheidenden Elfmeter. Der von der Torfrau abgeprallte Ball musste mit Torlinientechnik überprüft werden. Mit ihrem fünften Einsatz im sechsten Spiel ihres Teams verlor sie mit ihrer Mannschaft im Halbfinale gegen die Spanierinnen mit 1:2 und verpasste damit das Finale. Dabei gab sie in der 88. Minute – eine Minute nach ihrer Einwechslung – die Vorlage zum Ausgleichstreffer durch Rebecka Blomqvist. Die Spanierinnen konnten aber postwendend den Siegtreffer erzielen.[8] Durch einen 2:0-Sieg im Spiel um Platz 3 über die Nationalmannschaft Australiens gewann sie die Bronzemedaille.[9]

Da erstmals das Abschneiden bei der WM für die europäischen Teams nicht entscheidend für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2024 war, hatten die Schwedinnen, die als Dritte nicht qualifiziert gewesen wären, noch die Chance sich über die UEFA Women’s Nations League 2023/24 für die Spiele in Paris zu qualifizieren. Die Schwedinnen konnten aber nur zwei Spiele gewinnen und verpassten als Gruppendritte nicht nur das Final Four Turnier, bei dem um zwei Olympiatickets gespielt wurde und verpassen damit erstmals die Olympischen Spiele. Zudem mussten sie auch in die Relegation. Hier setzten sie sich aber mit zwei 5:0-Siegen gegen Bosnien-Herzegowina durch, so dass sie in Liga A verbleiben. Hurtig kam nur in den ersten drei Gruppenspielen zum Einsatz, wobei sie ein Tor bei der 2:3-Niederlage gegen Weltmeister Spanien zum zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte.

Erfolge Bearbeiten

Privates Bearbeiten

Seit August 2019 ist sie mit der schwedischen Fußballspielerin Lisa Hurtig verheiratet.[10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lina Hurtig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. juventus.com: LINA HURTIG IS BIANCONERA!
  2. Arsenal verpflichtet Lina Hurtig von Juventus. Soccerdonna.de, 18. August 2022, abgerufen am 14. Oktober 2022.
  3. expressen.se: Sundhage tar med 17-åring på lägret
  4. Dalarnas Tidningar: Lina Hurtig i Sundhages trupp
  5. „Oavgjort för Sverige när Hurtig debuterade“ (archivierter Artikel im Västerbottens Kuriren)
  6. svenskfotboll.se: Gerhardssons VM-trupp presenterad
  7. svenskfotboll.se: Truppen till OS i Japan
  8. Ergebnisse & Spielpläne. 15. August 2023, abgerufen am 15. August 2023.
  9. SCHWEDEN 2 - 0 AUSTRALIEN. 19. August 2023, abgerufen am 19. August 2023.
  10. Vavel: Swedish footballers and married couple Lina and Lisa Hurtig deliver a strong message for Pride month