Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast)

Dorf in der Jüdischen Autonomen Oblast (Russland)

Leninskoje (russisch Ле́нинское) ist ein Dorf (selo) in der Jüdischen Autonomen Oblast in Russland mit 6109 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Dorf
Leninskoje
Ленинское
Föderationskreis Ferner Osten
Region Jüdische Autonome Oblast
Rajon Leninski
Oberhaupt Wiktor Kasarin
Gegründet 1858
Frühere Namen Michailo-Semjonowskoje (1858–1934)
Bljucherowo (1934–1937)
Bevölkerung 6109 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 50 m
Zeitzone UTC+10
Telefonvorwahl (+7) 42663
Postleitzahl 679370
Kfz-Kennzeichen 79
OKATO 99 210 860 001
Geographische Lage
Koordinaten 47° 56′ N, 132° 37′ OKoordinaten: 47° 56′ 0″ N, 132° 37′ 15″ O
Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast) (Russland)
Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast) (Russland)
Lage in Russland
Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast) (Jüdische Autonome Oblast)
Leninskoje (Jüdische Autonome Oblast) (Jüdische Autonome Oblast)
Lage in der Jüdischen Autonomen Oblast

Geographie Bearbeiten

Der Ort liegt etwa 100 km Luftlinie südlich des Oblastverwaltungszentrums Birobidschan in der Amurniederung. Er befindet sich an einem linken Nebenarm gut einen Kilometer vom dort etwa einen Kilometer breiten Hauptarm des Amur entfernt, der die Staatsgrenze zur Volksrepublik China markiert.

Leninskoje ist Verwaltungszentrum des Rajons Leninski sowie Sitz der Landgemeinde Leninskoje selskoje posselenije, zu der außerdem die Dörfer Kalinino (8 km nördlich), Kukelewo (9 km südwestlich), Nischneleninskoje (5 km nordöstlich), Tschurki (16 km nordnordöstlich) und Woskressenowka (23 km nordöstlich) sowie die Siedlung bei der Bahnstation Leninsk (6 km nördlich) gehören.

Geschichte Bearbeiten

Das Dorf entstand 1858 im Rahmen der Besiedlung des im gleichen Jahr als Resultat des Vertrages von Aigun an das Russische Reich angeschlossenen Amurgebietes durch Kosaken. Es erhielt den Namen Michailo-Semjonowskoje nach dem Vor- und Vatersnamen des damaligen (seit 1855) Gouverneurs der Oblast Transbaikalien und Ataman der Transbaikal-Kosaken Michail Semjonowitsch Korsakow (1826–1871).

Am 20. Juli 1934 wurde der Ort nach dem Marschall der Sowjetunion Wassili Blücher (russische Form Bljucher) in Bljucherowo umbenannt und Verwaltungssitz eines dementsprechend Bljucherowski rajon genannten Rajons. Nach der Verhaftung Blüchers während der Stalinschen Säuberungen 1937 (er wurde 1938 hingerichtet) erfolgte die erneute Umbenennung des Rajon und des Ortes in Leninskoje, nach dem Revolutionsführer Lenin.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1939 2149
1959 3424
1970 5035
1979 6424
1989 6707
2002 7048
2010 6109

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Verkehr Bearbeiten

Nach Leninskoje führt die Regionalstraße 99K-2, die in Birobidschan an der föderalen Fernstraße R297 Amur (ehemals M58) TschitaChabarowsk beginnt und über Birofeld und Babstowo verläuft.

6 km nördlich des Dorfes befindet sich die Bahnstation Leninsk, Endpunkt einer 1941 eröffneten, 121 km langen Nebenstrecke mit Ausgangspunkt in Birobidschan an der Transsibirischen Eisenbahn. Die Verlängerung der Strecke nach China mit Anschluss an das chinesische Eisenbahnnetz im gegenüberliegenden Tongjiang in Richtung Harbin ist geplant. Zu diesem Zweck wurde einige Kilometer unterhalb von Leninskoje bei Nischneleninskoje die mehr als 2 km lange Eisenbahnbrücke Tongjiang–Nischneleninskoje über den Amur gebaut, auf der noch die erforderlichen Testfahrten durchgeführt werden müssen (Stand 2021). Für den Straßenverkehr überquert den Strom daneben je nach Jahreszeit eine Pontonbrücke oder eine Eisstraße.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)