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Leichtathletik-Europameisterschaften 1978/800 m der Männer

Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1978 wurde vom 29. bis 31. August 1978 im Stadion Evžena Rošického von Prag ausgetragen.

12. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin 800-Meter-Lauf der Männer
Stadt Prag, Tschechoslowakei Tschechoslowakei
heute Tschechien Tschechien
Stadion Stadion Evžena Rošického
Teilnehmer 24 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfphase 29. August (Vorläufe)
30. August (Halbfinale)
31. August (Finale)
Medaillengewinner
Gold Gold Olaf Beyer (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Silbermedaillen Silber Steve Ovett (Vereinigtes Konigreich GBR)
Bronzemedaillen Bronze Sebastian Coe (Vereinigtes Konigreich GBR)
Das Stadion Evžena Rošického von Prag im Jahr 2009

In diesem Wettbewerb gingen mit Silber und Bronze zwei Medaillen an die Athleten aus Großbritannien. Überraschender Europameister wurde der DDR-Läufer Olaf Beyer. Er gewann vor dem EM-Zweiten von 1974 Steve Ovett, der drei Tage später das Rennen über 1500 Meter für sich entschied. Dritter wurde Sebastian Coe.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 1:43,4 min Kuba  Alberto Juantorena Sofia, Bulgarien 21. August 1977[1]
Europarekord 1:43,7 min Italien  Marcello Fiasconaro Mailand, Italien 27. Juni 1973[2]
Meisterschaftsrekord 1:44,07 min Jugoslawien  Luciano Sušanj EM Rom, Italien 4. September 1974

Rekordverbesserungen Bearbeiten

Der bestehende EM-Rekord wurde verbessert und gleichzeitig gab es einen neuen Landesrekord.

  • Meisterschaftsrekord: 1:43,84 min – Olaf Beyer (DDR), Finale am 31. August
  • Landesrekord: 1:43,84 min – Olaf Beyer (DDR), Finale am 31. August

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

CR Championshiprekord
DR Deutscher Rekord

Vorrunde Bearbeiten

29. August 1978

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Steve Ovett Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:47,80
2 Hans-Peter Ferner Deutschland BR  BR Deutschland 1:48,10
3 Markku Taskinen Finnland  Finnland 1:48,30
4 Detlef Wagenknecht Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:48,40
5 Wladimir Malosemlin Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:48,60
6 Carlo Grippo Italien  Italien 1:48,60

Vorlauf 2 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Olaf Beyer Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:47,72
2 Arno Körmeling Niederlande  Niederlande 1:48,10
3 Günther Hasler Liechtenstein 1937  Liechtenstein 1:48,50
4 Justin Gloden Luxemburg  Luxemburg 1:49,00
5 Peter Hoffmann Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:49,30

Vorlauf 3 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Andreas Busse Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:49,08
2 José Marajo Frankreich  Frankreich 1:49,40
3 Anatolij Reschetnjak Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:49,50
4 Milovan Savić Jugoslawien  Jugoslawien 1:50,00
5 Milan Timko Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 1:50,50
6 Panagiotis Pallikaris Griechenland 1975  Griechenland 1:51,60

Vorlauf 4 Bearbeiten

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Sebastian Coe Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:46,82
2 Roger Milhau Frankreich  Frankreich 1:47,07
3 Uwe Becker Deutschland BR  BR Deutschland 1:47,13
4 Dragan Životić Jugoslawien  Jugoslawien 1:47,18
5 Wladimir Podoljako Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:47,19
6 Sermet Timurlenk Turkei  Türkei 1:47,23
7 Jón Didriksson Island  Island 1:50,40

Halbfinale Bearbeiten

30. August 1978, 18:00 Uhr

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Finale.

Lauf 1 Bearbeiten

  •  
    Detlef Wagenknecht wurde Siebter seines Halbfinallaufs und schied damit aus
  •  
    Für Arno Körmeling war mit Platz acht im ersten Semifinale Endstation
Platz Name Nation Zeit (min)
1 Sebastian Coe Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:47,44
2 Andreas Busse Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:47,60
3 José Marajo Frankreich  Frankreich 1:47,70
4 Wladimir Podoljako Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:47,80
5 Markku Taskinen Finnland  Finnland 1:47,90
6 Uwe Becker Deutschland BR  BR Deutschland 1:48,20
7 Detlef Wagenknecht Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:48,50
8 Arno Körmeling Niederlande  Niederlande 1:49,20

Lauf 2 Bearbeiten

 
Roger Milhaus siebter Rang im zweiten Semifinale reichte nicht für die Finalteilnahme
Platz Name Nation Zeit (min)
1 Steve Ovett Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:46,51
2 Olaf Beyer Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:46,74
3 Dragan Životić Jugoslawien  Jugoslawien 1:46,91
4 Anatolij Reschetnjak Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:47,20
5 Hans-Peter Ferner Deutschland BR  BR Deutschland 1:47,40
6 Sermet Timurlenk Turkei  Türkei 1:47,90
7 Roger Milhau Frankreich  Frankreich 1:48,90
8 Günther Hasler Liechtenstein 1937  Liechtenstein 1:49,30

Finale Bearbeiten

 
Olaf Beyer wurde in einem hochklassigen Rennen überraschend Europameister

31. August 1978

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Olaf Beyer Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:43,84 CR/DR
2 Steve Ovett Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:44,09
3 Sebastian Coe Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 1:44,76
4 Anatolij Reschetnjak Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:45,79
5 Wladimir Podoljako Sowjetunion 1955  Sowjetunion 1:46,24
6 Andreas Busse Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 1:47,1
7 Dragan Životić Jugoslawien  Jugoslawien 1:47,4
8 José Marajo Frankreich  Frankreich 1:53,4
  •  
    Steve Ovett, am Schlusstag Sieger über 1500 Meter, wurde wie 1974 Vizeeuropameister – er war einer der besten Mittelstreckler seiner Zeit, später unter anderem Olympiasieger 1980 und Weltrekordler
  •  
    Bronzemedaillengewinner Sebastian Coe (hier im Jahr 2015) – er stand am Beginn einer großen Sportkarriere mit unter anderem zwei olympischen Goldmedaillen über 1500 Meter (1980/1984), dem 800-Meter-EM-Titel 1986 und Weltrekorden, heute: Präsident des Weltleichtathletikverbands World Athletics (früher IAAF)
  •  
    Andreas Busse kam auf den sechsten Platz

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. ↑ Athletics - Progression of outdoor world records, 800 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. November 2022
  2. ↑ Athletics - Progression of outdoor European records, 800 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 17. November 2022
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